Spareribs aus dem Ofen

Es muss nicht immer Wochenende sein, um sich abends richtig den Bauch voll zu schlagen.
Diese feinen Spareribs, machen sich fast von alleine und vor allem lassen sie sich auch ganz einfach vorbereiten. Das Rezept funktioniert im Ofen und natürlich auch auf dem Grill im Garten.

Zutaten für 4 Personen:

2 Kilo Schälrippen vom Schwein
Essig
Salz
Pfeffer
Zucker
4 Zwiebeln
Wacholderbeeren
Lorbeerblätter
Peperoni

Das ist jetzt ein bisschen wie Religion, wo ja immer jeder Recht hat und es besser weiß, als der andere. Die eine Gruppe schwört darauf, das Fleisch direkt in den Ofen, oder auf den Grill zu werfen und dann gibt es die Gegenbewegung, die das Fleisch vorher abkocht. Vorher abkochen hat den Vorteil, dass dann schon das meiste Fett verkocht und sich das Fleisch bei allen, die keine Grillprofis sind, besser von den Knochen löst. Außerdem ist das Fleisch dann schon vor dem Ofen, oder dem Grill durch und man muss keine Angst haben, dass man es noch halbroh mit all den dazu gehörigen Widrigkeiten auf den Teller bringt. Nennen wir das hier einfach mal die sichere Variante. Das ist aber so lecker, dass ich das demnächst noch einmal komplett nur mit Niedrigtemperatur machen werde. Hier habt Ihr jetzt erstmal die Bausparerversion, die immer gelingt.

Wir nehmen einen großen Topf, ich habe nicht ausgelitert, aber es werden fünf bis sechs Liter Fassungsvermögen sein. 

Ordentlich Salz, Zucker, Pfeffer ins Wasser geben und dann noch als weitere Geschmacksbringer, Zwiebeln, Lorbeerblätter, Wacholderbeeren und Peperoni. Wer hier richtig zuschlägt, muss hinterher das Fleisch nicht mehr nachwürzen und der Geschmack geht vom Wasser ins Fleisch über. 

Wir erhitzen das Wasser, bis es kocht.

Dann legen wir das Fleisch in den Topf und drehen die Hitze auf minimal runter. Je weniger Hitze wir nutzen, desto zarter wird das Fleisch, das ist wieder so eine Ausnahme bei der viel eben nicht viel kann. Einen Deckel habe ich dann auch noch auf den Topf gelegt, damit die Flüssigkeit nicht verkocht.

Je nachdem wie dick die Rippen sind, hier sind es Schälrippen, läßt man die 45 Minuten, oder bei dicker Rippe, eine Stunde im Wasser vor sich hin ziehen. 

Nach fünfundvierzig Minuten, sieht das dann so aus. Ich habe die Spareribs, zu Demonstrationszwecken, für Euch aus dem Wasser geholt.

Man kann hier schon sehr gut erkennen, wie jetzt die Knochen aus dem Fleisch raus ragen und wie das Fett weggekocht wurde.

Hier sieht man das Kochwasser der Spareribs. Das kann vor Geschmack kaum laufen, deswegen wäre es zu schade, es jetzt einfach auszukippen. Da gebe ich noch einen Schuss Öl rein und lege das Fleisch über Nacht wieder rein, damit es noch ein wenig Geschmack aufnehmen kann. 

Wenn Ihr das morgens vorbereitet habt, könnt Ihr es auch am gleichen Abend verwenden, aber ich mache morgens nichts im Haushalt, weil ich dann bei der Arbeit bin und denke immer nur von Abend zu Abend. Dem Fleisch tut es auf jeden Fall gut, je länger es in der Flüssigkeit liegt.

Den Backofen heize ich bei Gas auf Stufe 1 auf der niedrigsten Stufe vor und lege die Rippen dann für insgesamt eine Stunde in den Ofen. Beim Elektroofen entspricht das 100 Grad bei Ober- und Unterhitze.

Damit man sich nicht nur am Fleisch satt essen muss, habe ich als schmackhafte Sättigungsbeilage Kartoffelecken in der Pfanne hergestellt. 

Wo Potato Wedges sind, sollte ein frischer Kräuterquark nicht weit weg sein. Das sind die fünf Minuten, die ein mäßiges Essen, von einem Festmahl unterscheiden können. 

Spareribs brauchen auf jeden Fall eine Marinade, damit sie noch mehr Geschmack haben und möglichst zart werden. Dafür gibt es die wildesten Rezepte, aber ich habe es hier für doofe ganz einfach gehalten, weil wir hier ja dabei sind, die Hemmschwellen zu beseitigen und bei den Zutaten nicht zu abgefahren sein wollen. Wenn das Fleisch eine halbe Stunde im Ofen ist, bestreiche ich die Spareribs mit der Marinade, die wir jetzt schnell in einer Minute anrühren. Ready, set, go….

Zutaten Marinade:


Tomatenmark
Honig
Salz
Pfeffer
Essig
Olivenöl
eingelegte Pepperoni


Tomatenmark in eine kleine Schüssel geben.

Zwei Esslöffel Honig (ungefähr der gleiche Anteil wie das Tomatenmark)

Olivenöl

Salz, Pfeffer, Zucker, ordentlich Essig, um ein Gegengewicht an Säure gegen den Honig zu haben. Da kann man sich auch rantasten, oder notfalls nachsüßen, falls das Kind mal in den Essigbrunnen gefallen ist.

Ich habe dann noch einen kleinen Schuss Wasser dazu gegeben, weil mir die Marinade nicht flüssig genug war, sie ist aber immer noch sehr sämig, damit sie gut am Fleisch hält. Sieht aus wie 1a Ketchup, oder? Dann könnt Ihr Euch mal die Rezeptur auf einer Ketchup Flasche durchlesen. Das besteht auch nur aus Tomatenmark, Essig, Zucker, Salz und Gewürz. Die Marinade könnte ich auch noch als Blitzketchup im Blog posten. Das passt zu allem, nur dass der Dreck an Stabilisatoren und Konservierungsmitteln weggelassen wurde, den Euch die Industrie frei Haus noch mit in die Flasche abfüllt. Ohne zu kochen, einfach nur mal eben schnell zusammen gerührt.

Weil mir noch ein wenig Pfiff gefehlt hat, habe ich noch ein paar meiner selbst eingelegten Pepperoni in die Marinade gegeben.  

So kommen die Spareribs nach einer halben Stunde bei niedriger Stufe 1 im Gasofen, oder 100 Grad im Elektroofen heraus und ich bestreiche die jetzt mit der Marinade.

Nun kann die Marinade noch eine halbe Stunde bei der niedrigen Temperatur einziehen.

Egal wie es kommt, zu so einem Essen gehört ein frischer Salat. Da Spareribs der Ruf anhaftet ein amerikanisches Gericht zu sein, fand ich einen dementsprechend amerikanischen Salat adäquat. Deswegen habe ich dazu, einen oft kopierten und nie erreichen Cole Slaw gemacht. 

Da war ich schon ein wenig stolz wie Bolle, als ich die Spareribs aus dem Ofen geholt habe. Butterzartes Fleisch, das von alleine von den Knochen runter fällt, mit einer glänzenden Marinade. Das fühlt sich jeder Tag wie ein Sonntag an.

Zählen wir im Geiste mal unseren Teller durch. Cole Slaw, Spareribs, Kartoffelecken und selbst gemachten Kräuterquark, nix aus der Tüte, ohne Aromen und Würze und die ganze Rotze, alles frisch und selbst gemacht. Mehr geht fast schon nicht mehr, oder?

Essen ist eben doch mehr, als einfach nur satt zu werden. Das ist Genuss den sich jeder leisten kann und da ist jetzt nichts dabei, für das man übermenschliche Fähigkeiten benötigt.

Zeit und ein bisschen Liebe für sich und seine Nahrung reichen vollkommen aus.

Falls man trotzdem nicht hundert Jahre alt wird, hat man wenigstens lecker gegessen.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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2 Kommentare

  • Also ich war platt von der Version. Mensch Jörgi, du bist echt der Pabst der Köche!!!! Ich bin immer wieder erstaunt von deiner unkomplizierten Handhabe!! Ich seh schon kommen… eines Tages wirste deine Schnitzel unterm Rollersitz mürbe reiten! Und das Motoröl als Aphrodisiakum, quasi als "Balsamico" de Naturell benutzen!!! 🙂

  • das habe ich schon mit meinem motorroller probiert, steaks mit motorwärme zu garen. leider wurde es dann aber im kofferraum gar nicht warm ;-). pleiten, pech und pannen.

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