Spargelsuppe mit karamellisiertem Spargel und Rucola

Ich versuche regelmäßig ein paar Neuigkeiten in bewährten Rezepten zu verbasteln. Spargel gehört natürlich immer in eine Spargelsuppe, aber natürlich hat man immer ein paar Optionen, wie man ihn als sichtbare Einlage zubereiten kann. Dieses Wochenende habe ich mich am Karamellisieren von Spargel ausprobiert. Das habe ich vorher noch nie gemacht, aber solche Ideen bekomme ich einfach vom drüber nachdenken. Ist aber auch keine Weltneuheit. Ich habe Google befragt, dass es das schon gibt, nur bei eben noch nicht.




Zutaten:

1,5 Kilo Spargel
Limette / Zitrone
Rucola
Salz
Pfeffer
Zucker
Wasser
4 große Kartoffeln
Butter

Ich hatte einfach zu viel Spargel eingekauft, deswegen habe ich mal richtig mit dem Spargel in der Suppe rumgeprasst, aber ganz ehrlich, der Suppe schadet ein höherer Spargelanteil mit Sicherheit nicht und bevor ich den entsorge, verbrauche die kostbaren Stangen lieber in einer Suppe. Die hätte ich sowieso gemacht, aber sonst mit einem Kilo Spargel. 

Die holzigen Enden abschneiden und die Schalen der Spargelstangen rundherum mit einem Sparschäler abschneiden

Die Spargelstangen wickel ich in ein feuchtes Leinentuch ein und lege sie wieder in den Kühlschrank, damit die Stangen nicht wieder holzig werden

Die Abschnitte und Schalen in einen Kochtopf geben

Topf mit Wasser auffüllen. Ich habe hier den Topf bis vier Liter aufgefüllt, aber das sind nicht vier Liter Wasser, weil ja noch die Feststoffe im Topf sind. Ein bisschen Salz und Zucker in den Topf geben, Deckel auf den Topf legen und eine Stunden köcheln lassen.

Danach den Spargelsud durch ein Sieb in einer Schüssel kippen, also Sammeln und dann die ausgekochten Abschnitte wegwerfen und den Sud als Basis für die Spargelsuppe nehmen.

Ein Kilo Spargel, bis kurz vor die Spitzen zerkleinern. Spitzen wieder ins Leinentuch einwickeln und zurück in den Kühlschrank geben. 

Vier große Kartoffeln schälen

Kartoffeln halbieren

Spargelsud mit den Spargelstücken aufkochen und die geschälten Kartoffeln für 30 Minuten mitkochen. Deckel auf dem Topf lassen.

Dann die Spargelsuppe pürieren, mit Salz und Pfeffer abschmecken und den Saft eine halben Zitrone, oder Limette in die Brühe geben.

Man kann die Spargelsuppe dann noch ein wenig einkochen lassen, damit sich noch ein wenig sämiger wird, oder am nächsten Tag noch einmal aufkochen, wenn man die am Vortag nur vorbereiten möchte. 

Wenn die Suppe serviert werden soll, Rucola waschen und die Enden abzupfen

Rucola hacken. Der Vorteil in einer Spargelsuppe ist, dass der Rucola sehr frisch schmeckt, wenn man den direkt vor dem Servieren einstreut und ein sehr nussiges, leicht scharfes Aroma gibt. 

Nun werden die Spargelspitzen (500 Gramm) á la Minute für die Spargelsuppe vorbereitet.

Butter in der Pfanne erhitzen

Spargelstücke kräftig anbraten

Wenn der Spargel Farbe bekommen hat und noch bissfest ist, mit Salz, Pfeffer und Zucker würzen. Karamellig wird es, wenn man anteilig mehr Zucker, als Salz verwendet

Das schmeckt echt ziemlich ungewohnt, so karamellisiert, aber sehr geil und das ist eine willkommene Abwechslung, wenn man denkt, dass man jede Spargelsuppe schon mal gegessen hat.

Spargelsuppe in einen tiefen Teller füllen.

Gehackten Rucola einstreuen.

Karamellisierten Spargel in die Spargelsuppe geben

Die Spargelsuppe ist wandelbar und die kann man am nächsten Tag auch normal wieder aufkochen und ein paar Spargelstangen reinwerfen, dann ist sie wie immer. Hier ist aber die Einlage karamellisierter Spargel, der auch noch bissfest ist. Für manche eventuell ein Kulturschock und für viele, die behaupten, dass sie keinen Spargel mögen, höchstwahrscheinlich die Rettung, weil das richtig geil schmeckt und eine gute Einstiegsdroge ins Spargelthema sein könnte. 

Ich bin auch erst im fortgeschrittenen Alter über grünen gebratenen Spargel beim weißen Spargel gelandet. Vorher konnte man mich damit auch einmal um den Block jagen. Meine Kinder waren jedenfalls auch total erstaunlich. Die sind bei Spargel irgendwie zwiegespalten und mal mögen sie welchen und dann mal wieder nicht, aber den karamellisierten Spargel fanden sie alle ganz toll und heute Abend schrien sie die ganze Zeit, dass sie jetzt unbedingt karamellisierten Spargel möchten. (Es gab aber nur frische, selbst gemachte Pizza)

Die Spargelsuppe ist eine echte Offenbarung. Schön cremig durch die Bindung der Kartoffeln und den recht hohen Spargelanteil, der püriert wurde, kräftig gewürzt mit Salz und Pfeffer, leichte Süße, die schon beim Auskochen der Schalen zugefügt wird, Säure der Zitrone, aber der Hammer ist eben der Kick mit dem Rucola und die unerwartete karamellisierte und bissfeste Spargel, den zumindest ich noch nirgendwo hatte und wer nicht gerade in einem Thinktank für innovative Küche zum Essen einkehrt, wird sicherlich auch noch nicht das Vergnügen gehabt haben. 

Für mich ist das Spargel 2017, mindestens Version 4.0, nach gebraten, im Ofen, in Papier gegart, nun karamellisiert. Was tut man nicht alles, damit einem die weißen Stangen nicht mal aus den Ohren raushängen. 

Ich schreibe den Blog jetzt täglich seit fast drei Jahren und nach den vielen Spargelrezepten im letzten Jahr habe ich gedacht, dieses Jahr machst Du mal locker mit Spargel, da kann dir nicht mehr viel einfallen. Aber wie Ihr seht, da geht immer noch mehr. 

Eine meiner besten Spargelsuppen aller Zeiten, dringend empfohlen und ohne Mängel durch den Ehefrauentüv gegangen. 

Viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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