Helle Spargelsuppe mit grünem Spargel
Wie in jeder guten Ehe haben wir zuhause auch Arbeitsteilung. Bei uns sieht das so aus, dass meine Frau die Gäste einlädt und ich koche. Spargelsuppe ist sogar bei den Kindern beliebt, die ansonsten keinen Spargel am Stück mögen. Nach knapp zwei Monaten Spargelsaison, muss man natürlich bei der Suppe variieren und für neue Highlights sorgen, damit es nicht langweilig wird. Deswegen habe ich die Suppenbasis mit weißem Spargel gemacht und die Einlage aus grünem Spargel.
Zutaten:
500 Gramm Spargel weiß
500 Gramm Spargel grün
5-7 kleine bis mittlere Kartoffeln, gerne vom Vortag
1 Limette
Kresse
3 Esslöffel Butter
2 Esslöffel Mehl
Salz
Pfeffer
Zucker
Weißwein (optional)
Nicht täuschen lassen, ich habe nicht nur eine Suppe gekocht und deswegen liegt da ein Kilo auf dem Foto. Ich hätte auch die zwei Kilo dort hinlegen können, die ich am Ende geschält habe. Ihr braucht für die Suppe ein Pfund weißen, oder violetten Spargel.
Spargel von den holzigen Enden befreien.
Spargel mit dem Sparschäler schälen.
Die Spargelschalen und die Abschnitte in einem mittleren Topf mit gut 2 Litern Fassungsvermögen geben und mit kaltem Wasser bedecken.
Eine halbe Stunde mit Deckel auf dem Topf auskochen .
Wer mag, kann jetzt schon einen Esslöffel Meersalz, ein wenig Zucker und ein wenig Pfeffer aus der Mühle zum Würzen nehmen, dann ist der Geschmack schon mal im Spargelsud, aber Ihr könnt den Geschmack auch erst später in die Suppe bringen.
Die Kartoffeln habe ich schon einen Tag vorher gekocht. Ich wusste ja, dass Besuch kommt, also habe ich das beim Abendessen des Vortages erledigt. Das sind Pellkartoffeln. Natürlich könnte man auch rohe geschälte verwenden und die dann mit der Spargelsuppe mitkochen. Die bessere Bindung bringen ausgekühlte Pellkartoffeln, wenn man daran ganz fest glaubt. Alter, ich schwör!
Nach dreißig Minuten, wird der Spargelsud durch ein Sieb in eine Schüssel gekippt. Dann kommen die Feststoffe aus dem Sud und es bleibt die Flüssigkeit zur weiteren Verwendung übrig.
Der Spargelsud kommt zurück in den Topf und es wird mit Wasser bis gut 2 Liter aufgefüllt.
Spargel braucht Säure, dafür nehme ich eine Limette. Wer sich nicht sicher ist, nimmt nur eine halbe Limette für die Suppe. Nachsäuern geht auch später noch.
500 Gramm Spargel in kleine Stücke schneiden.
Spargel mit dem Spargelsud aufkochen
Die gekochten Kartoffeln dazu geben, wenn die Suppe kocht.
Wer mag, kann auch noch einen Schuss trockenen Weißwein dazu geben. Dieser ist wirklich nur zum Kochen und ich würde den niemals trinken. Dazu wird auch eine Überweisung zum Augenarzt mitgeliefert, weil das ein richtiger Blindmacher ist.
Wenn die Suppe 20 Minuten gekocht hat, wird püriert.
Hurra, mein ESGE Zauberstab ist wieder da. Jetzt fühle ich mich wieder wie ein ganzer Mensch. Sechs Wochen habe ich mich geziert in der Garantiezeit nach einem Jahr und drei Monaten, 80 Euro für die Reparatur zu bezahlen und dann habe ich mich statt an den deutschen Vertrieb an den Schweizer Hersteller gewandt. Die haben mir dann geholfen und eine Woche später hatte ich das Schmuckstück wieder. Das ist echt ein Unterschied wie Tag und Nacht, ob man da mit Lidl 600 Watt für 29 Euro rumwerkelt, oder mit einem richtigen Profiwerkzeug mit 19000 Umdrehungen pro Minute und richtigen Aufsätzen zum Pürieren, schäumen und aufschlagen.
Der komplette weiße Spargel und die Kartoffeln werden püriert. Die Suppe ist von der Farbe o.k, aber noch nicht dick genug. Wenn man die so dick einkochen lassen würde, wie man die Konsistenz gerne hätte, wäre nur noch die Hälfte im Topf, also von außen für ein wenig Bindung sorgen.
Ich nehme insgesamt 50 Gramm Butter, 30 Gramm kommen jetzt in die Suppe.Mit den verbliebenen 20 Gramm, brate ich später den grünen Spargel an.
Also 30 Gramm Butter (2 Esslöffel) in den Topf und 2 Esslöffel Mehl, dann aufkochen und wieder mit dem Mixer pürieren, dann hat die Suppe die richtige Konsistenz. Salz, Pfeffer und evtl. eine Prise Zucker zum Würzen verwenden.
Bis zu dieser Stelle könntet Ihr die Spargelsuppe auch schon am Vortag, für den nächsten Tag vorkochen. Das ist mir dieses Mal auch wieder aufgefallen, dass es der Suppe nicht schadet, wenn man sie eine Nacht im Topf übernachten lässt. Am nächsten Tag schmeckt sie noch intensiver. Ich habe sie für die Gäste und die Familie aber an einem Tag durch gekocht und serviert. Das ist jetzt nur der Erfahrungswert, weil ich den Rest am nächsten Abend noch für meine Frau erwärmt habe, die sich zu dem Statement hinreißen ließ, dass die Spargelsuppe am zweiten Tag noch besser schmecken würde.
Jetzt kommt der grüne Spargel als sichtbare Einlage für die Spargelsuppe.
Der wird in der Pfanne gebraten.
Butter in der Pfanne erhitzen
Grüner Spargel wird im Gegensatz zum weißen Spargel nicht komplett bis zur Spitze geschält. Da werden hinten nur die holzigen Enden abgeschnitten und weil ich es für das kritische Publikum besonders gut haben wollte, habe ich die unteren 5 cm noch schnell mit dem Sparschäler geschält. Muss man aber nicht machen.
Den grünen Spargel in kleine Stücke schneiden, die hinterher auch gut auf den Esslöffel passen.
Grünen Spargel schnell mit Salz, Pfeffer, Zucker und dem Saft einer halben Limette in der Pfanne braten.
Ich mag den gerne, wenn er nicht zu weich ist, also noch ein bisschen Biss hat. Das werden so 5 bis 7 Minuten sein.
Dann geht es ans Servieren.
Spargelsuppe in tiefe Teller füllen
Den grünen Spargel, als sichtbare Einlage in die Spargelsuppe legen.
Als frischen Kontrast gebe ich noch ein bisschen Kresse dazu. Man kann auch Schnittlauch, oder Petersilie verwenden. Hatte ich aber alles schon in meinen Rezepten, also dieses Mal Kresse, weil ich die sowieso sehr gerne mag.
Die Spargelsuppe ist extrem wohlschmeckend und hebt sich wohltuend von anderen konventionellen Spargelsuppen ab, weil man den Kontrast zwischen der hellen Suppe und dem grünen Spargel als Einlage hat. Der grüne Spargel ist gebraten und bringt deswegen deutlich mehr Geschmack, als gekochter und auch als weißer Spargel ins Spiel.
Die Verbindung zwischen gut bürgerlich und mediterran funktioniert jedenfalls sehr gut. Ausnahmsweise gab es dazu auch mal einen gut gekühlten französischen Chardonnay mit Biosiegel. Das macht die Sache dann schon sehr rund und man fühlt sich spontan reich.
Wenn Ihr mal Lust auf etwas Abwechslung beim Thema Spargelsuppe habt, dann seid Ihr damit auf jeden Fall gut angezogen.
Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.