Chicken Bites – vom Suppenhuhn

Nachdem ich Euch schon mein Backhendl aus den Keulen des Suppenhuhns gezeigt habe, kommen jetzt die verwerteten Hähnchenbrüste. Das kann man natürlich auch mit frischer Hähnchenbrust machen, die vorher nicht als Basis für eine Hühnerbrühe gedient hat. Ich musste durch eine ungeplante Hühnerbrühe mein Maishähnchen aus dem Kühlschrank opfern und habe danach quasi so getan, als wenn nichts gewesen wäre und habe die Hähnchenbrust weiter verarbeitet. 

Zutaten für zwei Personen:

500 Gramm Hähnchenbrust
3 Eier
1 Teller Mehl
1 Teller Paniermehl
Salz
Pfeffer
0.5 Liter Pflanzenöl

Der Begriff Chicken Bites findet vor allem in der auf Hähnchen spezialisierten Gastronomie Verwendung, wie zum Beispiel bei Kentucky fried chicken und im gesamten englischen Sprachraum. Damit beschreibt man mundgerecht geschnittene, panierte  Hähnchenteile, die aber aus richtigem Fleisch sind und nicht aus püriertem und wieder zusammengesetztem Fleisch wie bei Nuggets.

Hühnerbrühe (anklicken) Das war die Ausgangsbasis für mein Huhn. Ich habe die Brühe nur simmern lassen, dann ist das Huhn butterzart und fällt auch nicht auseinander. Das Rezept funktioniert natürlich auch mit einer frischen Hühnerbrust, die nicht den Umweg über eine Brühe gemacht hat.

Zum Panieren kommt das drei Teller System zum Einsatz. Ein Teller Mehl, ein Teller Eier, ein Teller Paniermehl

Haut und Flügel vom Rumpf entfernen. Die Keulen sind schon als Backhendl verarbeitet worden. 

Hähnchenbrust auslösen.

Hähnchenbrust in mundgerechte Stücke schneiden

Das Ei mit Salz und Pfeffer würzen und verschlagen

Das Fleisch ist im Mehl wenden

Die bemehlten Hähnchenstücke in das verquirlte Ei legen

Darauf achten, dass überall Ei haften bleibt, sonst fällt hinterher die Panierung runter.

Danach in Paniermehl wälzen. Wenn unpanierte Stellen bleiben, zurück ins Ei und noch einmal ins Paniermehl

Einen halben Liter Pflanzenöl im Wok, oder im Topf erhitzen

Pfannenwender aus Holz als Thermometer benutzen. Wenn daran Blasen aufsteigen, dann ist die Temperatur gut.

Das panierte Hähnchenfleisch in den Wok werfen

Auf das Auge verlassen, wann die Hähnchenteile die richtigen Bräunungsgrad haben. Zu roh können sie ja nicht mehr werden, bei einem gekochten Suppenhuhn

Die Chicken Bites mit dem Schaumlöffel aus dem Wok holen und in einer Schüssel zwischenlagern. Salzen nicht vergessen. 

Bei der Form musste ich spontan an Fish and Chips denken. Die werden ja häufig in alten Zeitungen serviert. Die Idee fand ich deswegen cool für die Fotos und so könnte man das tatsächlich auch auf die Hand essen. Die Chicken Bites sind auch gut für mäkelige Ningelgören, die immer Ärger beim Schulessen machen, wie meine Schnekerliese. Für die habe ich bislang immer Chicken Nuggets selbst hergestellt, aber das wäre eine gute Alternative und es fühlt sich nicht an wie Resteverwertung, sondern als wenn es genau so sein müsste. Keine Kompromisse beim Essen!

Die Panierung ist sehr knusprig, das Hähnchenfleisch ist zart und schmeckt nach den Stunden in der Brühe auch ganz dezent, nach allem was Ihr in der Brühe mitgekocht habt. Sehr lecker. Die Konsistenz des Fleisches ist auch schön und das ist nicht durch das vorherige Kochen in Mitleidenschaft gezogen worden.

Das ist eine gute Alternative zu der ganzen panierten Tiefkühlrotze, die ich jeden Tag in irgendwelchen Berichten sehe, was es bei irgendwem zum Essen gab. Faul zu sein ist die eine Sache. Viel schlimmer finde ich, dass scheinbar niemand die Zutatenlisten liest, was da für Doofmacher an Würze, Weichmachern, Glutamat, gehärteten Fetten und so drin sind, mit denen man sich und seine Familie auf lange Sicht dick und doof macht.Ich habe die Chicken Bites danach noch zu Chicken Melts verarbeitet, aber das ist Thema für einen anderen Tag. 

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit. 

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5 Kommentare

  • Die Chicken Bites find ich echt gut.
    Aber mal ne andere Frage: ein Suppenhuhn ist doch generell eher ein recht hemgsärmeliges Ding, oder? Also, ich kenn die Bezeichnung Suppenhuhn jedenfalls für ein Huhn/Hühnchen/Hähnchen, dass eher recht klein ist. Auch von früher. Und wenn man heute mal in so Supermärkten guckt, gibts die ja immer gefroren und ich find die im Gegensatz zu frischen Hühnern vom Markt oder so total klein.

    Was macht ein Suppenhuhn zu einem Suppenhuhn..? Ich frag dich das jetzt einfach mal, weil ich glaube, dass du das wohl wissen könntest. Ich finds eben auch erstaunlich, dass du daraus so viele Dinge noch machen kannst, obwohl ich die Dinger nur so kenne, dass da nicht viel dran ist..

    • hallo christine, das ist eine gute frage. bei mir heißt es suppenhuhn, weil ich mit einem maishuhn meine brühe gekocht habe. generell glaube ich, dass ein suppenhuhn eher minderer qualität und schon ein bisschen zäh ist und erst durch das langsame kochen wieder weich wird. ich habe mit vor dem projekt nicht großartig eingelesen und viele haben kommentiert, dass das schon ihre omas gemacht haben, ein huhn erst zu suppe / brühe und danach zu backhendl, oder sonstwas zu verarbeiten. ich unterstreiche damit nur, dass ich damit eben noch mehr gemacht habe, als es einfach nur braten, zu frittieren, oder was man sonst damit anstellt. über die größe habe ich mir noch nie gedanken gemacht, weil ich nie gefrorene hühner kaufe und mir die noch nicht einmal in der truhe anschaue. du wirst aber recht haben, dass sie wie auch immer nicht schön genug sind, um ein brathähnchen zu werden, oder zu groß und zu alt. alles kann, nix muss.

  • *hemdsärmeliges Ding – meinte ich

  • Suppenhühner sind meist ältere Tiere, die ihre eierlegende Pflicht erfüllt haben. Als Brathähnchen hättest du daran kaum Vergnügen, da sie meist recht zäh sind. Suppe geben sie aber einen kräftigen Geschmack und durch lange Schmoren werden auch sie irgendwann genießbar. Suppenhühner gibt es von klein und schmal bis riesig in allen Gewichtsklasssen.

    Suppe vonFlieschhähnchen oder Poularden ist weniger kräftig im Geschmack, aber, so finde ich, feiner. Außerdem lässt sich das eher zarte Fleischbesser weiter verarbeiten.

    Der Rest ist Frage des Gewichts und des Alters.
    300 – 500/800 g = Stubenküken (21 Tage alt)
    800 – 1200 g = Hähnchen (30 – 40 tage alt)
    1200 – 3500 g = Poularde oder Masthähnchen

    Die meisten männlichen Tiere werden vor der Geschlechtsreife geschlachtet.

    Suppenhühner hingegen sind bei der Schlachtung meist ein bis eineinhalb Jahre alt.

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