Schweinerückensteak aus der Normandie 1976
Dieses Rezept habe ich im Buch “Köstlichkeiten schnell gezaubert” von 1976 gefunden. Schweinerückensteaks stehen im Ruf nicht besonders saftig zu sein, aber das ist wie immer eine Frage der Zubereitung. Mich hat das Zusammenspiel der Äpfel, Zwiebeln mit dem Calvados gereizt. Die Beilagen resultieren aus der Saison. Ich habe sowohl Kartoffelpüree, karamellisierte Kartoffeln und selbst gemachten Rotkohl als Beilagen dazu gekocht. Im Sommer würde ich das natürlich anders begleiten, aber genau dafür haben wir ja die Jahreszeiten und müssen deswegen im Dezember keinen Spargel auspacken. Das wirkt vor Weihnachten einfach nur wie ein Eskimo in der Wüste. Dieses Rezept macht besonders Spaß, weil man selbst in der Hand hat, dumme Vorurteile bezüglich des Fleisches zu widerlegen, wenn man es ordentlich zubereitet.
Zutaten:
1,6 Kilo Schweinerücken (Strang)
1 Teller Mehl
1 kleine Schale Rapsöl
4 Äpfel
500 Gramm Zwiebeln
100 Milliliter Calvados
Salz
Pfeffer
Kartoffelpüree (anklicken)
Karamellisierte Kartoffeln (anklicken)
Rotkohl mit Portwein und Backpflaumen (anklicken)
Die Silberhaut auf dem Fleisch entfernen
Die Rückensteaks daumendick schneiden. Das ist quasi sowas wie die Erhöhung der Schwierigkeit, daraus ein gescheites Stück Fleisch zu machen, aber ich zeige Euch wie einfach das geht. Am Ende wird es außen ordentlich angebraten und innen zieht es dann noch nach und bleibt zart und saftig.
Fleisch mit Öl bepinseln
Das ist Rapsöl
Anschließend das Fleisch in Mehl wenden
Vorteil, das Fleisch wird schöner von außen, wenn es bemehlt wird und hält den Saft besser drin.
Ich habe das extra vor der eigentlichen Zubereitung für meine Kinder zum Anfüttern gemacht, damit die sich schon auf das Essen freuen und für mich diente das Probestück, um eine Idee zu bekommen, wie lange das Fleisch in der Pfanne bleiben kann und wann man wenden muss, plus der Erfahrungswert im Hinterkopf, dass ein Stück Fleisch sich immer anders in der Pfanne verhält, als der Rest von 1,6 Kilo zusammen in der Pfanne.
Fett bei voller Pulle erhitzen, wenn das Fleisch in die Pfanne kommt auf halbe Kraft reduzieren und nach 6 Minuten wenden.
Rückseite ebenfalls 6 Minuten
In der Zwischenzeit Apfel schälen
So kommt das Fleisch aus der Pfanne. Der Gargrad ist perfekt und muss nicht mehr nachziehen.
Salz und Chiliflocken zum Würzen
Für Euch hier mal der Anschnitt. Schön saftig und erst nach dem Braten gewürzt, weil Salz die Flüssigkeit aus dem Fleisch ziehen würde. So ist es optimal. Wenn Ihr 500 – 600 Gramm Fleisch pro Pfannenladung bratet, dann wird das Resultat so aussehen. Fleisch kann man bei 80 Grad im Ofen lagern, so lange man die Pfannenladungen brät.
Kartoffeln kochen. Aus einem Teil habe ich Kartoffelpüree gestampft. Die karamellisierten Kartoffeln zeige ich Euch weiter unten.
Fleisch mit Öl bestreichen
Fleisch bemehlen
Fleisch bereitlegen
Äpfel schälen
Das was noch an Schale am Apfel ist, schälen wir weg.
Kerngehäuse mit einem Ausstechwerkzeug rausstechen.
Wie bei einem Kernbohrer kommt das Kerngehäuse an einem Stück raus.
Entkernte Äpfel
Äpfel in Scheiben schneiden
Zwiebeln häuten
Zwiebeln in Ringe schneiden
Parallel karamellisiere ich die Kartoffeln
Fleisch 6 Minuten pro Seite. Wenn man die Pfanne so vollballert, muss man den Herd bei Vollgas durchlaufen lassen, sonst kocht man das Fleisch mehr, als dass man es brät.
Nach sechs Minuten wenden
Kartoffeln karamellisieren immer noch
Rotkohl haben wir schon vorher aufgesetzt.
Wenn das Fleisch fertig gegart ist, mit Meersalz und Chiliflocken würzen
Fleisch bei 80 Grad in den Ofen legen, während wir die Äpfel und Zwiebel zubereiten
Zwiebelringe bei Vollgas anschwitzen
Apfelringe in die Pfanne geben. Die halten nicht viel aus. Wenn man die Äpfel zehn Minuten garen würde, würden sie zerfallen.
Also nur 5 Minuten mit den Zwiebeln schmoren.
Kartoffeln sind karamellisiert.
Äpfel und Zwiebeln mit Salz und Chiliflocken würzen
100 Milliliter Calvados. Das ist auch ein Teil der Namensgebung. Die Normandie ist dafür bekannt, dass sie Frankreich mit leckeren Äpfeln versorgt und dort wird dementsprechend auch Calvados gebrannt, ein traditioneller Apfelbrand.
Calvados in díe Pfanne zu den Äpfeln geben
Calvados mit dem Feuerzeug anzünden und die Apfel und Zwiebeln flambieren
Das ist der Moment, als in meiner Küche Begeisterung bei allen anwesenden Personen ausgebrochen ist. Flambieren ist immer noch ein besonderes Ereignis.
Deckel auf die Pfanne, dann ist der Zauber vorbei
Nun wird serviert.
Schweinerücken mit Apel und Zwiebel belegen. Soße drüberlöffeln
Karamellisierte Kartoffeln
Rotkohl als winterliche Beilage
Alternativ auch mit Kartoffelpüree.
Das ist extrem leckeres Familienessen und sehr stimmig. Zartes Fleisch, frische Beilagen, die nach Saison variieren können
Damit könnte man notfalls auch Weihnachten bespielen, wenn man keine Lust auf Gans hat, oder auch Heiligabend.
Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.