Handbrot
Letztens habe ich im Internet quergelesen, wie andere ihre Rummelplatzchampignons mit Soße begleiten und über das Schlüsselwort “Jahrmarkt”, oder Weihnachtsmarkt, bin ich dann bei Handbroten gelandet. Ich kannte das überhaupt nicht, aber es sah spannend aus. Ich habe ein wenig weiter recherchiert und bin über Rezepte aus Sachsen gestolpert. Handbrot scheint es aber auch bundesweit auf Weihnachtsmärkten zu geben und weil es so praktisch und handlich ist, ganzjährig auf Volksfesten, oder als Fingerfood auf Parties und Veranstaltungen. Wenn man vorab eine Richtung angeben soll, was Ihr Euch unter einem Handbrot vorstellen könnt, dann ist es wie ein Brotteig, der so gefüllt ist wie eine Pizza Calzone, oder Stromboli und anteilig mehr Teig als Füllung hat.
Zutaten für 2 Handbrote:
1 Kilo Mehl
500 Milliliter Wasser
1-2 Teelöffel Salz
2 Würfel Hefe à 42 Gramm
1 Esslöffel Zucker
30 Milliliter Rapsöl
Soße:
Tomatensoße
Zwei Füllungen:
1.)
200 Gramm gekochter Schinken
200 Gramm weißer Cheddarkäse
100 Gramm Peperoni mild
2.)
200 Gramm Salami
200 Gramm Orangener Cheddar
Zum Bestreichen:
1 Eigelb
1 Schuss Dosenmilch
Optional Sesam
1 Prise Salz
1 Prise Pfeffer
Soßenbegleitung:
200 Gramm Mayonnaise (anklicken)
200 Gramm saure Sahne
1 Prise Salz
1 Prise Pfeffer
1/4 Bund Petersilie
1 Kilo Mehl
Der Teig unterscheidet sich von Pizzateig durch den geringeren Feuchtigkeitsanteil. Bei Pizza würde ich zwischen 600 und 650 Milliliter Wasser auf ein Kilo Mehl nehmen, hier sind es nur 500 Milliliter. Ich nehme kaltes Wasser, aber Ihr könnt auch lauwarmes Wasser nehmen. Alle die mir immer erzählen, dass sie mit Hefe negative Erfahrungen haben, dass die nicht aufgeht, sollten kaltes Wasser nehmen. Da geht die Hefe immer auf und Ihr könnt das Wasser nicht zu heiß nehmen. Genau davon geht Hefe tot, wenn man Wasser um die 40 Grad heiß nimmt. Also lieber kaltes Wasser nehmen und 15 Minuten länger warten.
Zwei Würfel Hefe. Das ist ein Rezept, ohne lange Teigführung. Deswegen viel Hefe, damit man nach einer Stunde weitermachen kann. Ich weiß, das ist nichts für Hefefetischisten, die sich gegenseitig im wenig Hefe verwenden übertreffen, aber das ist nicht meine Klientel und nicht mein Anspruch. Dem Handbrotgewerbe ist das übrigens auch wumpe, die wollen nur sicher wissen, dass der Teig aufgeht.
Zwei Würfel Hefe in das Wasser geben
1 Esslöffel Zucker, damit die Hefe gut anspringt
Hefe im Wasser auflösen und 10 Minuten stehen lassen.
1-2 Teelöffel Salz (ich habe einen genommen)
Rapsöl
Wenn die Hefe 10 Minuten im Wasser gegangen ist, kommt das Wasser zum Mehl
Teig mit der Maschine 10 Minuten kneten. Das geht natürlich auch von Hand.
Ich nehme dafür meine Bosch Mum4 mit Knethaken
Der fertige Teig nach 10 Minuten. Nicht zu feucht und nicht zu trocken
Teig abdecken und eine Stunde aufgehen lassen
Ein Holzbrett bemehlen
Das ist der gesamte Teig nach einer Stunde
Teig teilen, weil wir zwei Handbrote backen
Eine Teighälfte lege ich zurück in die Rührschüssel
Den Teig kann man gut anfassen, ohne dass er an den Händen klebt.
Teig flachdrücken
Der Teig ist sehr elastisch, ich lege jetzt aber ein Blatt Backpapier unter, weil ich das Handbrot gefüllt immer so schlecht anheben und manövrieren kann.
Mit Nudelholz, oder Wellholz 40 Zentimeter lang und 20 Zentimeter breit ausrollen
Der Teig lässt sich auch sehr gut mit den Händen weiter ziehen
Das ist eine Tomatensoße, die ich für Pizza und Nudelgerichte gekocht habe.
Handbrot mit der Tomatensoße bestreichen. Am Rand circa 1,5 cm Platz lassen.
Anschließend mit gekochtem Schinken belegen.
Weißer Cheddar, oder jeder andere Käse, den Ihr zur Hand habt.
Cheddar reiben
Cheddar auf dem Handbrot verteilen
Das sind griechische Mädchenpeperoni (nicht scharf).
Mehr geht davon immer, aber ich muss ja immer auf meine Tischbesatzung Rücksicht nehmen.
Den Teig so umschlagen, dass sich die Enden berühren.
Die Teigränder mit der Gabel verdichten. Das Muster gibt dem Teig Stabilität, damit er nicht so leicht aufreißt.
Das Handbrot habe ich auf ein großes Backblech gelegt, man kann auch ein Gitter benutzen, oder die Handbrote auch getrennt backen.
Ich backe aber meine beiden Handbrote zur gleichen Zeit. Hier noch meine zweite Version mit Salami
Die beiden Handbrote lege ich auf ein, mit Backpapier abgedecktes Backblech
Wenn man die Handbrote einzeln backt, ist die Oberfläche durchgehend knusprig gebacken
So nebeneinander liegend, behält man eine Bruchkante.
Ein Eigelb
Ein Schuss Dosenmilch
Salz und Pfeffer
Vermischen
Die Handbrote mit Eigelb bestreichen
Man könnte über die Handbrote noch Sesam streuen. Die Handbrote dreißig Minuten aufgehen lassen. Backofen auf 200-220 Grad Umluft erhitzen, je nach Ofen. Ober- und Unterhitze geht natürlich auch, das wären dann 220 Grad. Backzeit beträgt 20 Minuten
Zu einem Handbrot wird gerne ein Dipp gereicht. Ich habe meinen auf Mayonnaisebasis gemacht.
Saure Sahne
Mayonnaise
Petersilie
Salz und Pfeffer
Sanft vermischen, damit die Mayonnaise nicht Ihr Volumen verliert.
Schmeckt sehr gut, wenn Ihr genug Salz und Pfeffer verwendet.
Die Handbrote kommen schon wieder aus dem Ofen.
In der Mitte seht Ihr die Bruchkante, die durch das Aufgehen beim Backen enstanden ist. Vorher haben die Brote sich nicht berührt.
Das lässt sich aber einfach brechen und die Füllung fällt nicht raus.
Hier ist der Anschnitt des Handbrotes
Man kann schon vor dem Backen Kerben in die Oberseite schneiden. Das macht vielleicht Sinn, wenn man das Handbrot verkauft, aber bei Familien, bei denen jeder andere Mengen verzehrt, würde ich das nicht in festen Größen einkerben.
Das Handbrot mit gekochtem Schinken und milden Peperoni, ist richtig porno. Wenn da der Käse so schön rausläuft, dann weiß man schon dass es auf jeden Fall schmecken muss.
Hier die beiden Sorten nebeneinander.
Wer will noch mal, wer hat noch nicht? Eine Tellerportion Handbrot, einmal mit gekochtem Schinken, einmal mit Salami, dazu ein leckerer Dipp aus Mayonnaise mit saurer Sahne.
Damit macht Ihr auf keinen Fall irgendwas falsch. Kinder freuen sich, Erwachsene greifen beherzt zu und jeder fragt Euch, wieso es das vorher noch nie bei Euch gab?
Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Viel Spaß beim Nachbacken und einen guten Appetit.