Tomatensoße für Nudeln und Pizza

Total untypischer Monat um eine Tomatensoße zu posten. Es funktioniert in der Tat von Januar bis Dezember, aber mein Gemüsemann hatte jetzt 2,1 Kilo Bio Tomaten für 5 Euro und da jede Tomate ganzjährig und egal wie groß sie ist, immer nur 2 Gramm Zucker enthält, muss man lediglich das Wasser aus Ihr rausholen und danach schmeckt es halt richtig tomatig, wenn man das mit anderen Geschmacksbringern kombiniert. Mit der Tomatensoße kann man Nudeln bespielen, oder auch Pizza bestreichen. Warum ich das zeige? Als Hoffnungsschimmer für die ganzen Jammerlappen, die ich jeden Tag lese und bei deren Ausreden, warum sie jetzt wieder total rottigen Scheiß aus Maggitüten, Dosen, Tiefkühltüten posten, immer irgendeine Anzahl von Stunden Arbeit aufgeführt wird, die sie daran hindert, gescheit zu kochen, Kinder in rauen Mengen, monetäre Armut und alle möglichen mitleidserregenden Szenarien, die man mit den richtigen Lösungen aus der Welt schaffen könnte. Aber wie immer, Hauptsache bocksbeinig alles ablehnen was man nicht kennt und lieber Verdickern und Geschmacksverstärkern den Vortritt lassen. Ich zeige Euch später auch noch ein paar Einsatzmöglichkeiten für die Soße, bei denen Ihr richtig Zeit spart, wenn es mal schnell gehen soll.

Zutaten:

1 Kilo Tomaten:
4 Knoblauchzehen
1 Gemüsezwiebel 300 Gramm
60 Milliliter Olivenöl
1 Teelöffel Meersalz
1 Esslöffel Oregano
1 Prise bis 1/2 Teelöffel Chiliflocken
3 Wacholderbeeren
3 Lorbeerblätter

Vier Knoblauchzehen

60 Milliliter Olivenöl

Öl zu den Tomaten in de Topf geben

1 Esslöffel Meersalz

Chiliflocken

Knoblauch abziehen

Man könnte den Knoblauch zerkleinern, aber ich weiß ja dass keiner sich anstrengen mag, dann lassen wir die Zehen einfach nur so wie sie sind, wenn die Schale ab ist. Herd Vollgas anstellen.

Eine Gemüsezwiebel

Gemüsezwiebel abziehen

Zwiebel zerkleinern

Zwiebeln zu den Tomaten in den Topf geben

1-2 Esslöffel Oregano, Wacholderbeeren und Lorbeerblätter

So, jetzt aufpassen, Deckel auf den Topf legen, auf die kleinste Platte umziehen, kleinste Temperatur wählen und einen Timer einstellen, auf eine Stunde. So lange lasst Ihr den Topf in Ruhe. Nur so viel zum Thema, ich stelle mich doch nicht stundenlang in die Küche.

Wenn man eine Stunde nix gemacht hat, nimmt man den Deckel vom Topf und rührt mit einem Esslöffel so lange um, bis sich die total weichen Tomaten “aufgelöst” haben

Jetzt geht es darum den Geschmack aus den Tomaten zu zaubern, und das Wasser aus dem Topf zu reduzieren

Jetzt eine Stunde ohne Deckel bei geringster Temperatur reduzieren

Nach einer Stunde ist die Tomatensoße total konzentriert und lecker und wenn Ihr der noch eine Stunde spendiert, geht sie schon Richtung Tomatenmark. Im Normalfalls reicht diese zweite Stunde offen Reduzieren.

Die schmeckt wie verrückt und man kann sie im Kühlschrank locker 10 bis 14 Tage aufbewahren (im Glas mit Deckel). Meistens ist das aber gar nicht notwendig, weil man mit so einer Soße so viele verschiedene Möglichkeiten hat, dass man sie viel schneller wieder nachkochen muss, als man Zeit hat sich zu überlegen, wie man sie daran hindert zu verderben.

Dazu ein paar in Butter geschwenkte Spaghetti, oder mit Sahne strecken und einen Auflauf daraus machen, als Grundsoße für Pizza. Was soll einem da abends noch passieren, wenn man keine Lust zu kochen hat, wenn man einfach mal schlau ein paar immer wiederkehrende Vorräte hat, wie Pizzateig (anklicken), Nudeln von mir aus auch aus der Packung und/oder vom Vortag

Darüber reden wir noch. Bis dahin viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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16 Kommentare

  • Fast gebauso mache ich meine Tomatensoße auch immer. Wenngleich ich die Tomaten gern viertle. Aber das tut ja nicht viel zur Sache. 😉 Einen kleinen, aber wesentlichen Unterschied (neben ein wenig Tomatenmark) gibt es aber schon: Rote Paprikaschote. Auf die Menge Tomaten oben können es auch zwei sein.
    Und zum Schluss etwas Pürierstab. 😉

  • Super leckere Sauce.
    Ich gebe in meine Tomatensauce immer etwas Balsamicocreme bzw. Balsamicoessig und etwas Zucker. Ich finde das dann mega vom Geschmack.

  • Marie

    So ähnlich koche ich Tomatensauce auch, d.h. ohne Knofi und mit einem Schuss Wein.

    Aber dass es “TOMATIG” schmecken soll, Jörg?

    Das ist ja wie Maggifix lobpreisen. 😉

    Denn das was wir in Deutschland als Tomatengeschmack kennen, ist ein müder geschmackloser Abklatsch und genau deshalb muss man den auch so kochen, um überhaupt etwas an Geschmack herauszubekommen.
    Den echten! ursprünglichen Tomatengeschmack durfte ich ein einziges Mal erleben, als mir ein Bekannter eine Kiste Tomaten aus seinem Geburtsland Sizilien mitbrachte.
    DAS waren Tomaten und sie hatten eine dermaßen vielschichtige Aromafülle,
    dermaßen voll und rund, eine Geschmacksbombe roh und gegart. Es reichte, die Tomaten mit etwas Salz, mit und ohne Zwiebel, Pfeffer und Oregano ( ebensolche Duft + Geschmacksbombe) gar zu kochen.
    Da bekommt der österreichische Begriff “Paradeiser” endlich Sinn.

    Wer diesen Geschmack von Tomaten einmal gekostet hat, der weiß, was wir hier generell für einen miesen, mittlerweile für den Handel auf Lagerungsfähigkeit und Haltbarkeit gezüchteten faden Scheiß angeboten bekommen!
    Die ursprünglichen Tomaten, die werden übrigens von den Einheimischen selbst gegessen.

    Auch in Frankreich habe ich im Sommer schon andere, gute, voll sonnen(aus)gereifte Tomatensorten gegessen.

    LG: Marie

    • Meine Tomaten kommen aus Spanien. Ich habe auf der Kiste geschaut. Natürlich ist Sizilien im Sommer noch besser, aber egal wie, ist das immer besser als gekauft und aus der tüte oder anders nicht selbst gemacht.

    • kochaddict

      Alternativ bliebe die Eigenzucht, aber das is immer so frickelig 🙂

      • wir haben leider den braunen daumen, da vertrocknen die pflanzen, während sie ertrinken. wir haben letztes jahr tomaten in töpfen versucht. das waren bestimmt 8 pflanzen und da hingen am ende drei kleine tomaten dran.

        • kochaddict

          haha das kenn ich..wobei einmal ist es mir gelungen mit viel Arbeit und am Ende hingen wirklich ein paar kleine Tomätchen dran, die waren allerdings saulecker 🙂

  • Marie

    Selbstgekocht ist keine Frage, das sehe ich genau wie du, doch Tütenpampf als Messlatte, nein.

    Woher die Tomaten im Winter und die meisten auch im Sommer kommen, ist im Prinzip egal, wenn es um diese modifizierten Sorten geht und das sind die, die wir hier fast nur kaufen können.
    Aus Sizilien kommen winters auch
    nur diese höchstens blass süß schmeckenden Tomatensorten und die köstlichen bleiben im Land, die werden nicht exportiert, sondern selbst gegessen.

    Erinnert niemand sich mehr daran, dass die Schale früher zarter= dünner war? Nicht dass die Tomaten früher
    Aromabomben waren, sie waren halt ok, es ist jedoch ein Unterschied, ob du auf dicken Schalen herumkaust oder ledrigen Kopfsalatblättern (die waren nämlich auch einmal dünner und damit gab es ein besseres Mundgefühl).

    Dickere Schale bei den veränderten Tomatensorten= z.B. längere Lagerfähigkeit auf Kosten des Geschmacks und darum geht es doch beim Essen. Um guten Geschmack und der hängt von der Qualität und Erntereife ab.

    Beim Einkaufen zeigt ein Aufdruck mit L und dann Ziffern das Lieferdatum aus Kalenderwoche und Tag (dieser Woche) an.
    Daran erkennt man die “Frische” bzw. Lagerzeit.

    Den grünen Daumen habe ich auch nicht. Zucchino und Kürbis werden hier nichts.
    Seit ein paar Jahren hole ich mir Tomatenpflanzen/Saatgut, um damit auf dem Balkon einen Versuch in 2 Kübeln zu starten. Eigentlich ist es zu schattig, aber vorletztes Jahr hatte ich eine orangefarbene russische Sorte von einer Pflanzentauschbörse dabei , die immerhin schon leicht besser schmeckte, als das was ich in meiner Gegend kaufen kann.

    Ich gebe die Hoffnung auf leckere Tomaten nicht auf. Es soll ja zwischen 3000 und 10000 Sorten geben.

  • Marie

    So verschieden können Erinnerungen und Erfahrungen sein sein. Bei uns gab es auch andere zu kaufen, gross war die Auswahl aber nicht.

  • Martin

    Naja, früher haben wir im eigenen Garten Tomaten und Co selbst angepflanzt? die Tomaten Häute waren zwar dünner , dafür bekam ich davon eine leichte Allergie im Mund. Hat allerdings nichts genutzt, wenn nicht jemand schneller war beim ernten, dann war die Hälfte sicher von mir
    weggemampft

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