Frikadellen à la provençale
Meine Familie erwartet jeden Abend ein frisches Essen und ich muss immer irgendwas finden, was möglichst vielen von sechs Personen schmeckt. Thematisch bewege ich mich häufig durch Jahreszeiten und Regionen, ohne dabei authentisch zu sein. Oft stelle ich mir auch nur vor, was man irgendwo anders essen könnte und werfe zusammen, was ich von dem Land, oder der Gegend weiß und so entsteht ein Gericht daraus. Ich gehe nachmittags einkaufen und schaue was es günstig zu kaufen gibt und ich kaufe auch ein bisschen nach den Wochentagen ein. Kein Fleisch von Montag bis Mittwoch, vielleicht am Donnerstag, aber dann auch nur so, dass man es gut vorbereiten kann, dann noch die Trainingstage der Kinder einkalkulieren, wann man die durch die Gegend kutschen muss, oder wann sie ohne unser Zutun erst später zum Essen kommen. Jeder der Familie hat, wird das kennen. Deswegen kommt zum Faktor alle sollen es mögen noch hinzu, dass man es notfalls später noch einmal aufwärmen kann, oder am nächsten Tag mit zur Arbeit nehmen kann und und und.
Zutaten:
500 Gramm Schweinehack
500 Gramm gemischtes Hack halb Rind und halb Schwein
1 Teelöffel Salz
1/2 Teelöffel Chiliflocken
2 Esslöffel Kräuter der Provence
1 Ei
100 Milliliter Wasser
200 Gramm Paniermehl
Olivenöl zum Braten
Soße:
2 Esslöffel Mehl
2 Esslöffel Senf (anklicken)
100 Milliliter trockener Weißwein
800 Milliliter Brühe (anklicken)
2 Esslöffel Kräuter der Provence
Salz und Pfeffer zum Abschmecken
Bratkartoffeln
1,2 Kilo Kartoffeln festkochend und roh
Rapsöl
1 Zwiebel
1 Teelöffel Salz
reichlich Pfeffer
1 Esslöffel pro Pfanne Kräuter der Provence
Weiße Bohnen ´à la bretonne (anklicken)
Hackfleisch in eine Schüssel geben, ein Ei dazu aufschlagen. Ich hatte Schwein und Schwein mit Rind als Hack, weil das gerade noch im Juby Markt in der Auslage lag und ich mit dem schlecht Deutsch sprechendem Schlachter nicht diskutieren und auch nicht warten wollte, dass er irgendwas nachwolft. Das ist da sowieso immer frisch gewolft und bei mir Zuhause ist alles ein Thema, aber nicht von welchem Tier die Frikadellen sind.
Salz
Chiliflocken
Kräuter der Provence. Man kann die auch selbst mischen.
Paniermehl
100 Milliliter Wasser
Alle Zutaten verkneten
Das ist der Fleischteig
Öl in der Pfanne erhitzen
Ich nehme Olivenöl
Frikadellen mit den Händen formen, je nasser die sind, desto besser. Meine sind knochentrocken, aber ich weiß ja auch was ich will.
Frikadellen in die knallheiße Pfanne legen und dann auf halbe Kraft reduzieren
Nach vier Minuten wenden
Dann sind die Frikadellen angenehm braun. Nicht blass wie bei Ahnungslosen und nicht verbrannt wie bei Nixkönnern. Einfach nur schön braun.
Innen sind die Frikadellen noch total roh, wenn Ihr die nach acht Minuten kurz aus der Pfanne nehmt.
In der Pfanne ist nun das Bratfett der Frikadellen
Mehl in die Pfanne geben
Senf
Bratfett, Mehl und Senf anrösten
Wenn der Pfanneninhalt braun wird, löschen wir den mit 100 Millilitern trockenem Weißwein ab.
Zischhhhhh
Dadurch löst sich der Bratensatz
Brühe in die Pfanne gießen und Herd wieder auf Vollgas stellen, damit die Brühe aufkocht und mit den anderen Zutaten andickt.
Soße köchelt und zieht an
Kräuter der Provence
Frikadellen in die Pfanne zurück legen und wenn die Flüssigkeit kocht, sofort auf die kleinste Flamme umziehen und auf geringste Hitze einstellen.
Die Frikadellen sollen gar ziehen und nicht zäh werden.
Deckel auf die Pfanne legen und mindestens 30 Minuten schmoren lassen.
Nach 30 Minuten offen schmoren lassen, damit die Soße reduziert
Als Beilage gibt es Bratkartoffeln
Schälen und in Scheiben schneiden. In Rapsöl braten.
Ich nehme mittlere Hitze und rohe, festkochende Kartoffeln. Ich würze erst vor dem Servieren und rechne 20 Minuten von der rohen Kartoffel bis zur Bratkartoffel. Es können auch mal 25 Minuten sein, je nach Kartoffelsorte und Frische.
Bei meiner Kartoffelmenge nehme ich schon zwei Pfannen, weil die Kartoffeln sonst gar nicht genug Pfannenfläche haben, um alle braun zu werden.
Zwiebeln gebe ich 10 Minuten vor dem angestrebtem Servieren in die Pfanne. Ich war am Ende schon an der Grenze, dunkler hätten sie nicht mehr werden sollen.
Als Gemüsebeilage gibt es bretonische weiße Bohnen. Die könnte man auch schon einen Tag vorher machen.
Frikadellen sind fertig
Petersilie für die Frische
Bratkartoffeln salzen und pfeffern, sowie Kräuter der Provence einstreuen und vermischen
Dann wird serviert.
Weiße Bohnen à la bretonne nach Paul Bocuse
Bratkartoffeln und eine Frikadelle
Ein bisschen Petersilie für den besonderen Frischemoment.
Das schmeckt sehr stimmig, sehr voll, pikant, rund, lecker in der Zusammenstellung mit den zarten Frikadellen, den Bohnen, der senfigen Soße, die knusprigen Kartoffeln.
Für die Woche und in der kalten Jahreszeit eine gute Chance, um aus einem gebrauchtem Tag noch irgendwas Gescheites zu machen. Alles haben es gegessen, wobei weiße Bohnen und Kinder meistens eher schwer zu miteinander zu vereinbaren sind. Man wird aber auch nur von Kartoffeln und Fleisch satt und einen Salat haben wir immer dabei
Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.