Hackfleischpizza mit Rigatoni und Tomatensoße

Hackfleischpizza ist ein Sinnbild der deutschen Küche in den achtziger Jahren. Richtige Pizza wurde mit Backpulver gemacht und vor richtiger Hefe hatten fast alle Angst. Den Verbrechen an der Kulinarik wurden blumige Namen vergeben, wie z.B. Hackfleischpizza, weil man auf einem Hackbraten zur italienische anmutenden Würzung noch ein paar Tomatenscheiben gelegt und das mit Käse überbacken hat. Ich habe dafür keine Kochkarten, oder Rezepte aus der Zeit bemüht, sondern für Euch freihändig komponiert. Ich habe keine Bindungsmittel wie Ei, oder Brot im Hackfleischteig, weil es frisch gewolftes Rind vom Afghanen ist (hat er gewolft, als ich kaufen wollte) und ich möchte das pur erhalten und nicht verwässern. Die Reaktionen meiner Familie waren ziemlich verstört, weil die natürlich alle wissen, wie eine richtige Pizza geht und ich habe mich mehrfach wüst beschimpfen lassen, was das jetzt wieder für eine Scheißidee wäre und man weiß ja wohl, dass Pizza nicht aus Hack gemacht wird. Meine Frau setzte dazu auch ihr schönes Schweppesgesicht auf, schon bei dem Gedanken eine Pizza aus purem Hack zu essen.

Zutaten:

1 Kilo Rinderhack
3 Paprikaschoten
1 Teelöffel Salz
1/2 Teelöffel Chiliflocken
1 Esslöffel Oregano
1 Esslöffel Majoran
100 Milliliter Tomatenmark
3 rote Zwiebeln
4 Knoblauchzehen
2 Tomaten
125 Gramm Mozzarella
150 Gramm geriebener Emmentaler
50 Milliliter Olivenöl

Tomatensoße:

1 Flasche passierte Tomaten
Olivenöl
Knoblauchzehen
Salz
Chiliflocken
Oregano
700 Gramm Minitomaten
Basilikum

Nudeln:

500 Gramm Rigatoni

Hackfleisch in ein Schüssel geben

Zwiebeln häuten

Zwiebeln zerkleinern

Paprikaschoten zerkleinern

Tomatenmark

Knoblauchzehen

Die werden ebenfalls zum Hack gepresst.

Salz

Chiliflocken

Oregano

Majoran.

50 Milliliter

Alles verkneten

Von der Schüssel in eine Ofenform umziehen

Hackfleischmischung in der Form bis in die Ränder andrücken

Das soll überall gleiche Höhe haben

Tomaten dünn aufschneiden

Mit Tomatenscheiben belegen.

Mozzarella in Scheiben schneiden

Mozzarrella auf der Ofenform auslegen

Ofen auf 120 Grad stellen und mit einem Deckel, oder Alufolie abdecken. Hackfleischpizza in den Ofen stellen. Ich habe meinen Timer auf 90 Minuten eingestellt und habe meiner Frau gesagt, achte auf den Backofen, das musst Du in anderthalb Stunden abstellen. Ich bin dann mit meiner Elisabeth zu DM, Aldi und Metro gefahren und unterwegs klingelte dann mein Timer und ich dachte, nee Du rufst nicht bei Arlette an, die hat sich ja einen Timer gestellt.

Vier Stunden später…. Waaaas? Wiiiiie? Welcher Timer? O.k. war nicht viel Temperatur, es ist nichts angebrannt und es ist natürlich viel aromatischer, als man es auch Vernunftgründen in 90 Minuten normal gegart hätte. Mein Plan war das 90 Minuten zu garen und abends vor dem Servieren noch eine Stunde erhitzen und vor dem Ende den Käse schmelzen lassen. Ist aber so nix Schlimmes passiert, nur eben anders als geplant.

Erstmal eine Soße machen

Olivenöl, passierte Tomaten, ein bisschen Wasser, um das flüssiger zu machen

Knoblauchzehen

Knoblauch pressen

Oregano

Chiliflocken

Salz

Minitomaten

Auf kleinster Flamme mindestens 35 Minuten mit Deckel köcheln lassen.

Hackfleischpizza unter noch mehr Käse begraben. Der schadet ja nie

Ofenform bei 150 Grad 35 Minuten erwärmen und danach noch einmal 5-10 Minuten mit der Grillfunktion bräunen

Basilikum hacken

Rigatoni kochen

Soße ist gut

Nudeln abgießen

Käse ist gut geschmolzen

Die Minitomaten sind weich

Nudeln auf einem Teller drapieren

So´ße darüber geben

Mit Basilikum bestreuen und ein Stück Hackfleischpizza darauf legen. Das ist extrem geiler, komprimierter Geschmack. Alles gut durchgezogen, harmoniert mit der Soße und den Nudeln. Ein echter Genuss. Ist eigentlich nur ein Hackbraten, den jemand in den achtziger Jahren mal wichtig benennen wollte, als niemand mit Hefe umgehen konnte und die Landfrauenkochbücher Kochtechnik durch Hitze und Sahne ersetzt haben. Ohne den Namen würde das Gericht jedenfalls schon im Vorfeld für weniger Irritationen und mehr Vorfreude sorgen. Sehr zu empfehlen. Viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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2 Kommentare

  • Florian

    Das spricht mich leider weder optisch noch kochtechnisch an…Liegt vermutlich daran, dass die genannten vier Stunden im ersten Durchgang schon mal drei zu viel waren…Ich finde man sieht dem Hack an, dass es nach dem “Vergessen” beim ersten Ofenbesuch schon weitere drei Mal gestorben ist…Und nach einem insgesamten Aufenthalt im Backofen von (wenn ich richtig addiere) 4:45 Std. ist “komprimierter Geschmack” ein sehr höflicher Ausdruck für “furztrocken”…Da kann physikalisch nichts mehr übrig sein, vor allem wenn es flach in eine Form gedrückt wurde…

    Und die Soße macht diesmal auch einen sehr wässrigen Eindruck wenn man das letzte Foto anschaut….

    Schade, ist man eigentlich nicht so von dir gewohnt…

    Hätte man es generell einfach Pizza-Hackbraten genannt und in der gewohnten Form eines Hackbratens zubereitet, wäre bei der Größe nach ca. 90 Minuten bei 170 Grad + 10 Minuten Überbacken mit Grill alles schick aber das Rezept macht mit der Beschreibung extrem viel Wind…

    • Trocken war es überhaupt nicht und es hat toll geschmeckt. ich glaube aber, dass meine Kamera langsam den Geist aufgibt. Die macht so unscharfe Bilder und versaut mir manches Rezept.

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