Heute tun wir mal asiatisch. Ich bin eigentlich eher der europäisch-mediterrane Esser und Asien sagt mir normal nicht so viel. Ich muss mir aber ständig wieder neue Dinge einfallen lassen und bin immer auf der Suche nach Zutaten, die ich Euch hier zeigen kann. Jetzt bin ich im Asia Laden über Bananenblätter gestolpert und dachte mir, dass das ganz interessant ist, wenn man mal neue Zubereitungsmethoden damit ausprobieren könnte. Die Bananenblätter geben selbst Geschmack ab und schützen die Füllung vor dem Austrocknen. Das klingt doch vielversprechend. Preislich ist es auch total o.k, denn ich habe für ein paar Meter Bananenblätter € 1,20 bezahlt. Bekommt Ihr auch in jedem Asialaden in der Kühltruhe.
Zutaten:
1 Kilo Schweinefleisch in diesem Fall Oberschale
Bananenblätter
1 Zwiebel
1 Zucchini
3 Möhren
Koriander
1 Schuss Sojasoße
Pflanzenöl
2-3 Peperoni
Honig
Salz
Pfeffer
Sojannaise selbst gemacht.
300 Gramm Basmatireis
So richtig asiatische Küche, wie man sie in Asien kennt, kann man hier mit der Lupe suchen. Das ist meistens auf europäische Gaumen zurechtgestutzt, weit weniger scharf und vor allem, was ist asiatische Küche? Asien ist ja auch ein bisschen größer und geht hinter dem Ural los, umfasst unter anderem China, Japan, Korea, Vietnam, Kambotscha, Indien, Indonesien und und und. Die kochen ja nicht alle gleich auch wenn es der gleiche Kontinent ist. Macht Sinn, oder? Wenn man im Westen in Chinarestaurants geht, dann bekommt man jenseits von Dingen, die sich chinesisch anhören, auch immer noch Chop Suey, was meines Wissens indonesisch ist. Im Osten haben wir nur Vietnamesen, die so tun, als wenn sie Chinesen wären. Deswegen gibt es so ein paar asiatische Anleihen, die man in unser angestammtes Essen einbaut, ohne wirklich asiatisch zu essen. Das gallische Dorf für authentisches asiatisches Essen ist übrigens HIER (anklicken). Das Asienorakel Lars Westerhausen lässt übrigens anmerken, dass man die Bananenblätter “über der Flamme des Gasherdes leicht erhitzen, bis die Blätter glänzen. Sind dann einfacher zu biegen und geben dann auch mehr ätherische Öle frei.”
Meine Kinder fanden das auch total spannend, mit Bananenblättern zu kochen. Die Blätter erstmal unter kaltem Wasser abwaschen.
Zur Feier des Tages habe ich auch noch einen Spiralschneider für 3 Euro gekauft, damit die lieben kleinen sich im Gemüseschnitzen üben konnten. Tochter Nummer zwei machte mit großen Spaß mit, bis sie sich geschnitten hat.
Dann erfolgte die Übergabe an Tochter Nummer eins (nur echt mit der 5), die auch so lange Möhren in Spiralen drehte, bis sie vorgab sich auch geschnitten zu haben, also blieb der Rest wieder für mich.
Das ist mein 2 Kilo Stück Oberschale vom Schwein. Das habe ich am Samstag total ergebnisoffen bei Metro gekauft. Wenn mir nichts einfällt, oder wenn besondere Aufträge aus der Familie kommen, werden daraus Schnitzel, aber jetzt wird zumindest das erste Kilo im Asia Style verarbeitet.
Die Möhren
Fleisch in dünne Scheiben schneiden.
Das Fleisch mit den Möhren in eine Schüssel geben.
Sojasoße zum Marinieren dazu geben.
Sparsam mit Salz, Koriander und ordentlich Pfeffer würzen.
Eine Zwiebel zu Würfeln verarbeiten.
Die Zwiebeln zu den anderen Zutaten in die Schüssel geben.
Getrocknete Peperoni, damit das Ganze auch ein bisschen Bums hat.
Die Peperoni habe ich ein bisschen zerkleinert, damit die Schärfe sich gut verteilt.
1 Esslöffel Honig
1 Zucchini
Hier zeigt Vaddern den Jungspunden mal, wie man die Zucchini in einem Stück in Spiralen verwandelt, ohne abzusetzen und ohne sich zu schneiden.
Die ganzen Zutaten miteinander vermischen und zusammen marinieren lassen.
Nun kommen die Bananenblätter zum Zuge.
Man sollte zur Probe aus der Schüssel eine Handvoll Gemüse und Fleisch nehmen, um Abschätzen zu können, wie viel Bananenblätterfläche man dafür braucht. Erst oben und unten hochschlagen und dann einrollen. Das überschüssige Bananenblatt abschneiden und das möglichst so, dass noch genug für das nächste Paket übrig bleibt.
Ich habe das Blatt halbiert, aber es geht sicherlich auch noch weniger.
Das eingerollte Bananenblatt dann mit einem Zahnstocher sichern. Das machen bestimmt auch nur Anfänger und in Asien gibt es gar keine Zahnstocher.
Den Ofen auf 120 Grad vorheizen und dann die Bananenblätter für 30 Minuten in den Ofen stellen. Da jeder Ofen anders funktioniert und ich nur Unterhitze habe, ist das nur ein Richtwert.
In der Zwischenzeit Basmatireis kochen. Wenn der fertig ist, einfach im Topf mit einem Deckel abgedeckt stehenlassen. Der hält die kurze Zeit warm,. bis das Paket aus dem Ofen kommt.
Hier kommen die fertigen Bananenblätterpakete aus dem Ofen.
Ich habe das auf zwei Arten angerichtet. Erste Version mit dem Blatt auf dem Teller.
Blatt öffnen
Reis dazu anrichten. Ich habe den Reis nur in eine Tasse gestopft und die dann über dann Teller wieder umgedreht. Dann noch ein bisschen Grünkraut für die Optik darüber und alles ist chic, wenn man noch einen Schlag von der leckeren
Sojannaise darüber gibt.
Die hat in Asien natürlich noch nie jemand gesehen, aber so wird es raffierniert.
Die zweite Version ist deutlich unspektakulärer und da wurde der Inhalt des Bananenblattes einfach auf den Teller gegeben und dann nach dem gleichen Muster mit Reis und Sojannaise serviert.
Das schmeckt auf jeden Fall toll, schön würzig. Das Fleisch ist sehr zart und dem bekommt die Art der Zubereitung, mit wenig Temperatur und gut geschützt in den Bananenblättern, sehr gut. Das Gemüse ist sehr aromatisch und der Reis macht satt. Mehr kann man von so einem leckeren Essen, das in einer Stunde auf dem Tisch nicht erwarten. Für alle die gerne “asiatisch” essen, ist das in meinem doch eher bürgerlich bodenständigem Gekoche mal eine “exotische” Abwechslung.
Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.