Hamburger á la Alpenwoche

Ihr kennt diese Alpenburger, die es im Winter immer bei Mc Donald’s gibt? Ich finde die Idee ganz nett, aber die Umsetzung eher mies. Das liegt daran, dass die bei Mc Donald’s keine Soßen können, die über Ketchupniveau liegen. Na ja, von dem pappigen Industriebrötchen gar nicht zu reden und dass sie da Filet verwenden habe ich auch noch nicht gehört. Deswegen ist das eine willkommene Aufgabe für mich, die chemische Keule ein bisschen zu entrümpeln und daraus ein Gericht mit kulinarischem Mehrwert zu machen.


Zutaten für vier Personen:

1 Kilo Schweinefilet
Apfelsenf
Ketchup mit Apfelmus
Burger Buns mit Bergkäse
Kochkäse mit scharfen Peperoni
Röstzwiebeln
3 Tomaten
Butter für die Pfanne
150 Gramm Rucola

Beilage:

1 Kilo Drillinge
1 Liter Pflanzenöl
Meersalz

Immer wenn Wörter farbig unterlegt sind, dann könnt Ihr sie anklicken und kommt auf den Link für das jeweilige Rezept.

Die Brötchen brauchen die längste Zeit, weil der Teig gehen und die Teiglinge vor dem Backen auch noch einmal aufgehen müssen. Deswegen fange ich bei Burgern immer mit den Burgerbrötchen / Buns an.


Das dauert nur drei Minuten und ist saulecker. Apfelsenf der auch zu dem Thema passt.


Man sieht sich immer zwei Mal, Wenn im Senf Apfelmus ist, kann das im Ketchup nicht falsch sein. Hier geht es nur noch schneller Ketchup mit Apfelmus in zwei Minuten.

Die selbst gemachten Röstzwiebeln lassen sich auch gut vorbereiten, oder man hat sie schon griffbereit, weil man sie auf Vorrat hergestellt hat. Die braucht man ja immer, für Hotdogs, über Käsespätzle, oder weil man sie einfach gerne isst.


Ich habe Schweinefilet für die Burger Patties genommen und das selbst gewolft. Das hatte ich noch im Kühlschrank, aber da herrscht wie immer Formfreiheit. Das ist mein Tipp, damit es besonders fein wird. Man kann aber auch Rindfleisch, oder Geflügel verwenden.

Schweinefilet parieren. Wenn die Sehnen runter sind, dann geht es besser durch den Fleischwolf.

Schweinefilet in Stücke schneiden.

Dann kommt das Fleisch in meinen Fleischwolf. Altes Schrot und Korn vom Alexanderwerk Baujahr 1962. Ich erwähne das jedes Mal, ich weiß, aber den habe ich bei meiner Mutter aus dem Keller entführt und den haben meine Großeltern damals zu Ihrer silbernen Hochzeit bekommen. Als ich letztes Mal in Bremen war, zog meine Mutter irgendeine alte Kladde aus dem Schrank und hat mir sogar noch vorgelesen, wer den Fleischwolf geschenkt hat. Das finde ich echt immer wieder total piefig, Geschenkelisten zu führen, aber das haben meine Altvorderen immer gemacht, damit sie beim nächsten Mal wussten, was sie selbst verschenken müssen, damit es sich preislich im gleichen Rahmen bewegt.

Fleisch rein und kurbeln

Nachdem ich begriffen habe, wie herum dieser Propeller eingesetzt werden muss, funktioniert das auch echt gut. Ich wollte mir schon einen elektrischen Fleischwolf kaufen.

Wie man sieht, ist das Wolfen kinderleicht. 

Margarete war jedenfalls ganz bei der Sache. Das Hackfleisch wird dann zu Burger Patties geformt, die sich an der Größe der Brötchen orientieren sollten. Je flacher, desto eher die Wahrscheinlichkeit, dass man den Burger auch mit der Hand essen kann. 

Wenn die Burger serviert werden sollen, müssen zuerst die Burger Buns gebacken werden, damit sie schon startklar sind. Das kann man auch schon ein paar Stunden vorher machen, aber die sind halt auch besser, je zeitnäher sie zum Servieren gebacken werden. 

Ich wollte eine einfache Kartoffelbeilage haben, die nicht viel Aufwand macht und nicht so starke Geruchsentwicklung hat, wie Pommes frites.  Ich habe eine 28 cm Pfanne mit Deckel, aber man kann natürlich auch einen Topf nehmen. 

1 Liter Pflanzenöl erhitzen, bis beim Pfannenwender die Blasen aufsteigen.

Kartoffeln ins Öl werden und den Deckel als Spritzschutz auf die Pfanne legen. Ich bin mit der Temperatur der Platte auf halbe Kraft runter gegangen und habe die Kartoffeln 13 Minuten im Fett gelassen. Dann haben sie schon Farbe, sind aber noch nicht ganz fertig. Die werden direkt vor dem Servieren noch ein zweites Mal kurz im heißen Fett erhitzt und bekommen dann noch den letzten Schliff. Deswegen kann man die auch schon ein paar Stunden vorher vorbereiten.

Kartoffeln nach dem ersten Frittiergang, mit dem Schaumlöffel aus der Pfanne holen und in einem Nudelsieb zwischenlagern.

Hier kommt meine Grillpfanne von diePfanne.com. Bevor ich eine Grillpfanne hatte, habe ich die nie vermisst, aber seit ich eine besitze, weiß ich gar nicht mehr, wie ich die ganzen Jahre ohne ausgekommen bin. Alles was man nur kurz brät, wird darin deutlich schöner, als wenn man es in einer ordinären flachen Pfanne brät. Das ist ein absolutes Pflichtutensil, wenn man sein Essen verbessern möchte, ohne neu kochen zu lernen. Hier macht es einfach mal das Werkzeug. Weil das verwendete Schweinefilet so mager ist, buttere ich die Pfanne vorher aus.

Wenn die Pfanne so heiß ist, dass das Bratgut zischt, ist die Temperatur gut. Ich habe das Fleisch drei Minuten pro Seite gebraten. und anschließen in Alufolie gewickelt, damit sich der Fleischsaft darin noch ein wenig sammeln kann. Sowas kann man auch medium essen und muss es nicht totbraten.

Hier habe ich aus meinem Kochkäse eine echte Bombe gemacht. Statt so ne lahme Chemiescheiße auf Massengeschmack zu trimmen, habe ich richtig scharfe Pepperoni geschnitten und noch ein bisschen Schnittlauch dazu gegeben. Für die Mutti habe ich den Käse pur verwendet, sonst wären Ihr wohl die Synapsen geplatzt.

Jetzt die Drillinge erneut ins heiße Öl werfen.

Burger Buns aufschneiden

Die untere Hälfte des Burgerbrötchens mit Apfelsenf bestreichen. 

Gewaschenen und getrockneten Rucola darauf drapieren.

Burger Pattie darauf legen, evtl. mit Salz und Pfeffer aus der Mühle würzen.

In der Männerversion kommt die geschärfte Käsesoße darüber

Die Ehestute bevorzugt den puren Käsegeschmack mit ohne scharf.

Darüber einen Schlag vom Ketchup mit Apfelmus

Dünn geschnittene Tomatenscheiben darauf legen.

Röstzwiebeln darüber streuen.

Deckel drauf! So ist zumindest schon mal der Burger startklar. Der Burger ist so gemacht, dass man den auch mit der Hand essen könnte. Das ist für meine Frau wichtig, weil die oft beim Essen noch ein Kind an sich kleben hat, dass parallel dazu gestillt werden will.

Nun noch schnell die frittierten Kartoffeln auf den Teller legen und mit Meersalz aus der Mühle salzen.

Das ist wirklich großes Geschmackskino und Junkfood ohne Junk, aus der Abteilung slowfood. Selbst gemachter Apfelsenf, selbst gemachtes Ketchup mit Apfelmus, selbst gemachter Kochkäse, selbst gebackene Burger Buns mit Bergkäse, selbst gemachte Röstzwiebeln und selbst gewolftes Schweinefilet, an bei und in Symbiose mit frischem Rucola und Tomaten. Was für ein Fest!

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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