Hühnerbrühe 2020

Bei mir zuhause läuft wie jedes Jahr im Januar die Krankheitssaison. Erst lagen meine Frau und Marga, dann hat es meine Schnekerliese umgehauen. Ich musste Ihr deswegen an einem Nachmittag in der Woche ein bisschen die Laune steigern und habe für das arme Kind gekocht und für die Allgemeinheit eine Hühnerbrühe gegen die Erkältung gekocht. Einen Teil habe ich für den gleichen Abend als Nudelsuppe serviert, den Rest wie immer in Einmachgläsern konserviert. Dafür habe ich extra meinen 20 Liter Topf, damit sich so eine Aktion auch lohnt. Sowas sollte jeder zuhause haben, dann benutzt man den auch und lernt die Vorzüge von selbst gemachter Brühe kennen.

Zutaten:

2 Hühner á 1500 Gramm
3 Kohlrabi
500 Gramm Möhren
1 Kilo Zwiebeln
3 Esslöffel grobes Meersalz
1 Esslöffel Pfefferkörner
1 Esslöffel Wacholderbeeren
6 Lorbeerblätter
1 Esslöffel Nelken
Ingwerknolle
5 Getrocknete Tomaten
1/2 Knoblauchknolle
1 Peperoni
Kohlrabi grob zerkleinern
Möhren können ganz bleiben, oder grob zerkleinert werden.
Zwiebeln halbieren, Schale dran lassen, das gibt eine schöne goldene Farbe. Man kann die Zwiebeln auch vorher anrösten. Viele machen da, habe ich ich aber noch nie gemacht. Schmeckt bestimmt gut. Die ganzen Zutaten sind nicht das Evangelium, sondern da ist Platz für alles Mögliche. Wenn Ihr Sellerie vorrätig habt, oder Porree, alles kann nichts muss.
Meine beiden Hähnchen
Hähnchen in den Topf legen
Salz

Wacholderbeeren
Lorbeerblätter
Pfefferkörner
Getrocknete Tomaten

Nelken
Mit kaltem Wasser auffüllen
Ingwer grob zerkleinern. Der ist bio, deswegen kann ich den mit Schale verwenden. Ansonsten schälen
Eine halbe Knolle frischen Knoblauch
Eine Peperoni.

Ich habe den Topf auf den Herd gestellt, mittlere Platte, kleinste Temperatur, Deckel auf den Topf legen.  Danach habe ich mich mit meiner kranken Tochter  auf’s Sofa gelegt und bin sofort für zwei Stunden eingeschlafen, bis mich meine anderen, von der Schule kommenden Kinder geweckt haben. Die Brühe hat niemals gekocht, das Fleisch ist darin nur gezogen.
 Wichtig war, dass das Huhn eine Kerntemperatur von 82 Grad hat, dann ist es optimal zart. Weil es nicht totgekocht wurde, sondern nur gar ziehen konnte, ist das Fleisch so fest, dass es nicht auseinander fällt, wenn man es mit einem Kochlöffelstil aus der Brühe hebt.
Das Huhn stelle ich kalt, damit die Fleischfaser wieder fest wird und man es danach weiter verwenden kann.
Schaut mal, so schön golden ist die Brühe. Die ist wirklich Medizin
Ich fülle drei Liter der Brühe in einen Kochtopf um, damit mache ich eine Nudelsuppe zum Abendessen.  Den Rest, das sind circa sechs von den insgesamt neun Litern, fülle ich in Einmachgläser um und lasse die bei 130 Grad eine halbe Stunde im Ofen vakuumieren. Dafür muss die Brühe aber noch knallheiß sein, damit es so funktioniert. Wenn die Brühe erkaltet ist, braucht man eine Stunde bei 130 Grad. .
Das Gemüse ist ausgelaugt und kann weg. Ich weiß, man kann damit noch irgendwas anfangen, ich heute gerade mal nicht.
Für die Nudelsuppe mache ich Euch noch einen separaten Beitrag
Die war wirklich lecker.
Das Fleisch wird zerlegt und für unterschiedliche Zwecke benutzt.
Die Flügel habe ich im Wok angebraten, weil ein paar Kandidaten am Tisch maulten, als es Hühnerfrikassee gab.

Beim Rücken habe ich das Fleisch von der Karkasse gelöst und zusammen mit einer Keule als Hühnerfrikassee serviert.
Rezept hier.

Und mit dem Rest des Fleisches haben wir fürstlich Backhendl mit Kartoffelsalat gegessen. Brühe lohnt sich, falls das noch nicht als gegeben vorausgesetzt war. Für Suppen. Soßen, zum puren Genießen, als Medizin.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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26 Kommentare

  • Dirk

    Danke für den Tip mit dem Garziehen lassen. Muss ich unbedingt ausprobieren. Dann habe ich nicht immer ein selbstzerlegtes Huhn im Topf 🙂

  • Margret Zinke

    Hallo Joerg, ich folge deinem Blog schon lange und bin immer wieder begeistert. Vielen Dank dafür. Allerdings habe ich in einer Hühnerbrühe noch nie Kohlrabi verarbeitet. Warum Kohlrabi? L.G. von der Insel

    • hallo margret.
      der kohlrabi musste weg und ich habe im gegensatz zu dir noch nie davon gehört, dass man keinen kohlrabi in hühnerbrühe packt. bei mir ist nur das huhn als zutat gesetzt, wenn es hühnerbrühe gibt. der rest ist variabel. Ich verwende zum beispiel sehr selten porree, wenn ich brühe mache.
      aber ein interessanter einwurf.

      • kochaddict

        interessant, bei mir gehört das Standard Wurzelwerk (incl Porree) zur Brühe, aber warum nich mal was anderes machen..Kohlrabi an sich ist ja sehr lecker 🙂 und ich hab auch mal wieder was aus deinem Rezept mitgenommen, nämlich das NIchtTotKochen..bis jetzt hab ich immer Huhn rin und volle Pulle 1 Stunde und dann weiterverarbeitet..aber so ists besser,,,heute getestet weil auch mit Erkältung geplagt..schön noch Chili rein und ab geht das 🙂

  • Guten Morgen Jörg, meine Frau hat Frikassee gemacht und nach deinem Rezept dabei gleich noch Hühnerbrühe. Frikassee war gut und tja dann wurde es interessant. Die Brühe sollte wie bei dir zur Suppe verarbeitet werden. Da meine Frau sich streng katholisch an dein Rezept gehalten hat war auch ein Teelöffel Pfeffer drin. Leider hat sie überlesen das Du 9 Liter Brühe hattest und nicht wie wir maximal 5. Entsprechend war die Suppe gepfeffert. Könntest Du bitte mal in das

    Rezept groß und deutlich das mit den 9 Litern reinschreiben? Ich werde jetzt erst mal einige Liter Wasser benötigen .

  • Sorry kleiner Nachtrag. Wie kann ich die Suppe retten. Gudrun ist sauer!

    • rein ist bei brühe immer leichter als raus…. die brühe ist so scharf, wie sie scharf ist. das wirst du nur im endprodukt dämpfen können, wenn du darauf eine suppe kochst. sahne, oder kartoffeln fallen mir spontan ein

  • Jörg ich komme aus der stärksten Festung Preussens und das ist Machdeburch! Danke für den Tipp und wir werden in den nächsten Wochen etwas mehr Sahne brauchen fürchte ich😂. Tja wie sage ich immer Frauen am Herd 🤷‍♂️das müssen dann ältere Frauen sein die kochen von ihrer Mutter gelernt haben. Schönen Abend noch aus Machdeburch.

    • tut mal was für euer schärfeempfinden. das ist gesund, wenn es knallt

    • Dorothea

      Es ist kein Naturgesetz, dass “ältere Frauen” kochen können… ich bin älter und kann’s nicht. Grüße an Gudrun und kleiner Tipp: Lass doch das nächste Mal den Lutz kochen!😉 Und noch ein Tipp: ich kann zwar immer noch nicht kochen, bin aber dank Joerg “hemmungslos” geworden und probier einfach drauf los, wenn ich mal was nicht passend habe. ….. manchmal kommt was Gutes bei raus, manchmal muss ich einfach weiterprobieren. Mein heutiges “Opfer” wird eine Putenbrust werden, da ich keinen Rotweinessig hab, nehm ich einfach Essig und Rotwein😋 Euch allen weiterhin viel Spaß beim Kochen und beim Essen

    • YILDIZ Aslanargu

      Probiere es mal mit Apfel ( reiben)

  • Lutz Selkow

    Keine Sorge das mache ich schon länger mit Chili. Es ist nur blöd wenn alles nur nach Pfeffer schmeckt. Geht bei mir irgendwie auf den Hals 🤷‍♂️. Wir müssen mal wieder Schnitzelpfanne nach deinem Rezept machen denn das war recht einfach und sehr gut . Naja wir habe gute 3 Tage daran gegessen und es wurde immer besser. Schönes WE noch! PS heute gibt es 7 Tassen Salat ich bin gespannt.

  • YILDIZ Aslanargu

    Werde es heute machen.

  • Gabi

    Heute diese Hühnerbrühe gemacht. Mit nur einem Huhn und ohne Temperatur-Messer. Dafür stand sie insgesamt 4 h bei niedrigster Stufe auf dem Herd und schmeckt super lecker. Und was der Hit ist: das Gemüse (Kohlrabi, Möhren, Sellerie) ist recht fest geblieben und schmeckt auch noch nach was. Darüber hab ich mich echt gefreut! 😊

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