Kartoffelblatteln – Kartoffeltaler aus Südtirol

Kartoffelblatteln nennt man in Südtirol Kartoffeltaler, die gar nicht so schwer selbst zu machen sind und die wieder mal meine These untermauern, dass man einfach das essen soll, wofür man bereit ist, die Zeit und Arbeit aufzubringen, die es dauert um sowas selbst herzustellen. Mein klassisches Beispiel sind Kartoffelkroketten. Die sieht man in 99,9 % immer nur als Tiefkühlware auf Fotos, obwohl die auch nicht sonderlich schwer zu machen sind. Im Vergleich zu diesem Rezept werden sie nur ergänzt um ein drei Teller System mit Mehl, Ei und Paniermehl, das wir hier nicht brauchen, weil die Kartoffeltaler auch so kross ausgebacken werden. Wie immer, wenn man etwas in Fett ausbackt, gibt es ein erstes Bad im Fett, gefolgt von einem zweiten Gang mit mehr Temperatur, vor dem Servieren. Ergo, wem das zu viel Arbeit, glaubt das nur, weil er es sowieso noch nie selbst gemacht hat und dann kann er stattdessen immer noch Salzkartoffeln, oder eine Scheibe Brot dazu essen, bevor man Presspappe aus der Industrie mit Schwefel, Palmöl und Mononatriumglutamat verwendet.

Zutaten:

600 Gramm Kartoffeln egal ob festkochend, oder mehlig kochend, bei mir immer festkochend.
200 Gramm Weizenmehl
2 Eigelb
50 Butter
1 Teelöffel Salz
1 Prise Muskatnuss
1/2 Teelöffel Pfeffer
Mehl zum Arbeiten
500 Milliliter bis 1 Liter Raps- oder Sonnenblumenöl

Kartoffeln abwiegen

Kartoffeln schälen

Kartoffeln kalt aufsetzen und zum Kochen bringen. Wenn das Wasser kocht, 18 Minuten kochen lassen.

200 Gramm Mehl abwiegen

Kartoffeln ausdampfen lassen

Ich war echt zu faul die Kartoffelpresse für 600 Gramm Kartoffeln auszuwaschen, deswegen habe ich einen Kartoffelstampfer benutzt. Noch feiner wird es aber mit der Kartoffelpresse.

Butter in einen Topf geben

Butter erhitzen, nicht bräunen.

Kartoffeln stampfen.

Butter dazu geben

Salz, Pfeffer, Muskatnuss

Mehl

Zwei Eigelb trennen und in die Schüssel geben.

Ein Eigelb

Zwei Eigelb

Teig erst verrühren, danach mit der Hand verkneten

So sieht der fertige Teig aus.

Brett bemehlen und den Kartoffelteig einen guten Zentimeter dick ausrollen und dort abkühlen lassen.

Wenn der Teig abgekühlt ist, Rapsöl im Wok erhitzen.

Holzgegenstand in die Pfanne, den Wok, den Topf stellen und sehen, wenn daran Blasen aufsteigen. Dann ist das Öl heiß

Mit einem Glas steche ich den Teig aus

Das was an Teig übrig ist, lege ich wieder aus dem Brett aus und steche daraus schnell noch ein paar Kreise aus.

Öl ist heiß

Kartoffelteig ist eine Sau. Immer weich, immer irgendwie klebrig. Den bekommt man nur vom Brett, wenn man einen ganz flachen Pfannenwender, oder ein breites Messer zur Verfügung hat.

Aber mit gutem Werkzeug geht es.

Kartoffelteig im hei´ßen Öl ausbacken.

Kartoffeltaler steigen im heißen Öl auf

Gar sind die vorher schon, aber nun bräunen sie

Wenn man sie zum ersten Mal aus dem Fett holt, sollen sie noch ein bisschen Platz zum Nachbräunen haben. Die Kartoffeltaler kommen noch einmal vor dem Servieren zurück ins Öl.

Zwischenlagern

Dann erneut ins Öl legen

Richtig knusprig und braun ausbacken

Abtropfen lassen

Salzen

Ab auf den Tisch

Traditionell werden die Kartoffelblattlen auf Speckkraut serviert, das Rezept schreibe ich Euch auch noch.

Um das für meine Kinder interessanter zu machen, habe ich die Kartoffeltaler aber auch zum Vinschgauer Burger serviert. Die Kruste ist außen knackig und das Innenleben ist schön zart. Der Geschmack richtet sich danach wie gut Ihr den Kartoffelteig würzt, oder am Ende noch salzt.

Ihr könnt damit also auch den Rest der Welt, mit einer leckeren Kartoffelbeilage bespielen, Hauptsache selbst gemacht. Es ist übrigens auch viel gesünder so zu essen, weil man dann solche Beilagen viel seltener isst und sie somit immer etwas Besonderes bleiben. Auch ich schaffe das nicht jeden Tag. Dann gibt es Salzkartoffeln, oder Bratkartoffeln.

Viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit

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