Tomatensuppe Toskana
Ich habe seit Jahren ein echt grelles Kochbuch im Schrank stehen, das mir aber nie aufgefallen ist. Das heißt “Köstlichkeiten schnell gezaubert” und ist im Jahr 1976, im Tomus Verlag erschienen. Keine Ahnung warum ich daraus noch nie irgendwas gemacht habe. Ich nehme an es liegt an den Fotos, die teilweise wirklich viel zu schwarz gebratenes Fleisch zeigen und die Rezepte haben auch so lustige Einleitungen wie, man nehme eine Dose Champignoncremesuppe. Dieses Buch hat auf jeden Fall alles, was mich an Rezepten anmacht. So ein bisschen skurril, teilweise ausgefallene Zubereitung, merkwürdige Zutaten. Ich hätte beim Buch auf die achtziger Jahre getippt und war dann doch über 1976 erstaunt. Spannend finde ich immer was man aus solchen Rezepten über die Versorgungslage in der Zeit lernen kann und was es damals für Moden bei den verwendeten Zutaten gab. Diese Tomatensuppe ist bei meiner Familie sehr gut angekommen und obwohl die alle schwierig sind, haben alle davon gegessen.
Zutaten:
6 Tomaten
800 Milliliter Brühe (anklicken)
1/2 Salatgurke
1 Knoblauchzehe
1 Esslöffel Tomatenmark
1 Esslöffel Paprikapulver
1/2 Teelöffel Estragon
1/2 Teelöffel Rosmarin
1/2 Teelöffel Oregano
1 Zitrone
1/2 Teelöffel Salz
Pfeffer aus der Mühle
1 Schlag saure Sahne
Petersilie
Optional Zucker (bei mir nicht)
Tomaten oben über Kreuz einschneiden
Tomaten mit kochendem Wasser übergießen
Je nachdem wie die Schale der Tomaten beschaffen ist, 90 Sekunden bis 2 Minuten warten
In der Zwischenzeit 800 Milliliter Brühe erhitzen. Damals war es lustig. So richtig ohne Fleisch konnte sich 1976 keiner vorstellen. Heute würde ich einfach nur eine meiner Gemüsebrühen verwenden, aber in dem Rezept steht Fleischbrühe. Ich habe hier Hühnerbrühe verwendet, aber Gemüsebrühe, wäre für mich auch o.k.
Brühe im Topf erhitzen
Die Schale war hart, deswegen mussten meine Tomaten 2 Minuten im heißen Wasser liegen.
Dann konnte man sie gut abziehen, mit Daumen und Zeigefinger.
Hier sieht man jetzt auch, dass es sechs Tomaten sind, auf dem ersten Bild hatte ich nur fünf, falls jemand von Euch mitgezählt hat.
Eine Salatgurke halbieren
Salatgurke schälen
Salatgurke in Stifte schneiden
Salatgurke würfeln.
Tomaten zerkleinern.
1 Knoblauchzehen abziehen. Im Rezept wurde Knoblauchgranulat benutzt, aber danach riecht man wie ein Iltis und deswegen nehme ich immer frischen Knoblauch.
Knoblauch hacken
Knoblauch in die Suppe geben
1 Esslöffel Tomatenmark, die Tomaten, Gurke zur kochenden Brühe in den Topf geben. und zehn Minuten mit Deckel köcheln lassen.
Anschließend, wenn der Deckel wieder auf geht, 1 Esslöffel Paprikapulver.
Estragon
Rosmarin
Oregano
Saft einer Zitrone
Die Zutaten kommen natürlich alle in den Topf.
Anschließend mit einem Pürierstab, oder meinem ESGE Zauberstab die Suppe pürieren
Schriiiiiiing
Nun mit Pfeffer und Salz in Servierform bringen
Zum Servieren ist saure Sahne schön
Petersilie hacken, ich nehme sowohl Blätter, als auch die Stiele.
Tomatensuppe Toskana in einem tiefen Teller anrichten.
Petersilie und einen Klecks saure Sahne einstreuen, bzw. auf der Suppe absetzen.
Die Suppe dauert in ihrer Entstehung ungefähr 20 Minuten. Sie schmeckt sehr vollmundig und tomatig. Es gibt eine gut wahrnehmbare Säure vom Tomatenmark und der Zitrone. Man braucht als Gegengewicht noch ein bisschen Pfeffer und Salz. Ich bin ohne Zucker ausgekommen, aber ich kann mir vorstellen, dass manchem vor den Bildschirmen Zucker an der Suppe gefallen würde. Probiert aber erst mal so, wie sie jetzt ist.
Mir hat die Suppe so gut gefallen, dass ich gleich weitere Rezepte aus dem Buch adaptiert habe und es hat mir echt Spaß gemacht, weil es sich so gemütlich und irgendwie retro angefühlt hat. Ich war 1976 leider nicht in der Toskana, aber so hat man sich zu der Zeit zumindest Tomatensuppe von dort vorstellt. Lustig empfinde ich auch die Schreibweise. Normal hätte ich die Toscana so italienisch geschrieben, aber der Verlag entschied sich wohl für die urdeutsche Schreibweise Toskana mit “k”. Das ist dieses leicht schrullige, was damals vielleicht noch total normal war, aber einen jetzt schon zweifeln lässt.
Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.
Danke für die super Tomatensuppe, heute gekocht. Nie mehr anders. Etwas Mozzarella drin geschmolzen, einfach ein Genuss. Danke, danke
super, das freut mich. ich fand die auch sehr lecker. ich grabe permanent irgendwas aus, deswegen würde ich mich da nicht festlegen, dass ich das nur noch so machen werde, aber die ist wirklich gut, das sehe ich auch so.