Rinderbeinscheiben im Slowcooker

Ich habe Euch bereits über meinen “Beutezug” in Baden Baden berichtet, bei dem ich jede Menge Küchenutensilien von meiner Leserin Michaela bekommen habe. Ein Slowcooker war auch dabei. Ich habe sowas bislang nie vermisst, aber das ist eben so mit Dingen die man nicht kennt, die kann man auch nicht vermissen. Das ist ein stromsparender Topf den man in verschiedenen Temperaturstufen einstellen kann und der kocht dann den Topfinhalt ganz langsam und schonend in Zeiträumen zwischen vier und 345345345034 Stunden. Ich war beim Handelshof einkaufen und die hatten Rinderbeinscheiben von Blockhouse im MHD Verkauf, für unter sechs Euro pro Kilo. Da musste ich einfach zuschlagen und somit hatte ich dann schon gleich eine Gelegenheit, um den Slowcooker zu testen.

Zutaten:

2,3 Kilogramm Rinderbreinscheibe
1 Esslöffel Salz
1 Prise Chiliflocken
0,5 Liter Rotwein
100 Milliliter Tomatenmark
500 Gramm rote Zwiebeln
50 Milliliter Rapsöl
700 Milliliter Wasser

Rapsöl in den Slowcooker gießen. Wenn man den nicht geschenkt bekommt, ist es auch kein Beinbruch. Sowas kostet ab 75 Euro und wenn der im Angebot ist, geht er auch schon mal für Euro über den Tisch.

Das Blockhouse Fleisch kenne ich nur aus dem Großhandel. Habe ich noch nie im Laden gesehen. Da ist auch keine Haltungsform draufgeschrieben, deswegen gehe ich davon aus, dass es das nicht für Endkunden gibt. Die Resultate damit sind immer gut, den Rest werde ich mal recherchieren.

Ich hatte drei Packungen mit je drei Beinscheiben, die ich in den Slowcooker gestapelt habe

Salz

Wie immer grobes Meersalz

Rotwein

Damit macht man jedes Gericht lecker

Weil ich nur vier Stunden Zeit hatte, habe ich Stufe drei gewählt. Wenn ich acht Stunden, oder einen ganzen Tag zur Verfügung hätte, würde ich Stufe eins, oder zwei wählen

Tomatenmark für Geschmack und Bindung. Das Fleisch wird nicht angebraten, das habt Ihr ja schon gesehen. Könnte man auch machen, aber das Prinzip ist hier eben nur langsam und ohne Röstaromen zu kochen. Das hat Alfons Schubeck übrigens auch mit seinem Gulasch gemacht, es nur zu schmorgen, ohne es anzubraten. Deswegen sitzt er jetzt höchstwahrscheinlich auch im Gefängnis.

Tomatenmark im Slowcooker

Rote Zwiebeln

Zwiebeln häuten

Zwiebeln halbieren und in den Topf geben

Topf mit Wasser auffüllen

Eine Peperoni für noch mehr Tiefe

Deckel drauf

Das dauert erstmal, bis der Topfinhalt Temperatur bekommt und deswegen nennt sich das Gerächt auch Slowcooker

Ich habe die Fleischstücke jede Stunde umgeschichtet, damit alle mal in der warmen Flüssigkeit liegen. Ersatzweise hätte ich auch mehr Flüssigkeiten nehmen können, die das Fleisch komplett bedeckt

Immer den Deckel drauflegen

Das ist nach zwei Stunden

So sieht es nach vier Stunden aus und dann kann man es servieren, oder noch ein paar Stunden weiter garen. Das Fleisch löst sich so von den Knochen.

Ich habe das Fleisch am ersten Tag spontan mit Reis serviert, weil ich für alle die kein Fleisch essen weil sie a.) Vegetarier sind, oder b.) kein Schmorfleisch im Sommer bei 25 Grad essen wollten, eine Reispfanne mit knackigem Asiagemüse zubereitet habe.

Auch die Kombination war sensationell

Das Fleisch schmeckt toll, ist super zart, die Rotweinsoße lädt ein, um darin baden zu wollen

Am nächsten Tag habe ich das Fleisch langsam im Kochtopf bei 40 % Herdleistung in einer Stunde wieder erwärmt, ohne Qualitätversuch. Den Slowcooker habe ich dann nämlich für eine Tomatensoße gebraucht, als Begleitung für die selbst gemachten Bandnudeln, die Ihr hier unter dem Rindfleisch seht. Das ist aucheine sehr geile Kombination.

Der Slowcooker ist toll, da kann man morgens aus dem Haus zur Arbeit gehen und wenn man abends nach Hause kommt, ist das Fleisch gar, ohne dass man Angst haben muss, dass etwas anbrennt. Das ist schon sehr praktisch und natürlich viel gesünder, als wenn man Schrott in der Mikrowelle erhitzt.

Mit gefällt es jedenfalls sehr gut und damit werde ich in Zukunft öfter kochen.

Viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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25 Kommentare

  • peter eitel

    Sehr dufte, das da. Fleisch sieht klasse aus und mir scheint, dass in den Pott auch
    ordentlich was reinpasst. Genau recht für dich / euch. Viel Spaß damit.
    Die Teile sind anscheinend echte Multitalente und dabei total enspannt.
    Man soll mit denen auch perfekten Reis hinbekommen, wenn man mal den richtigen
    Reis / Wasser Mix rausgefunden hat; dauert zwar länger aber soll sehr fluffig und
    locker mit nem perfekten Biss werden.
    Ich habe für mich rausgefunden, dass es wichtig ist und total viel bringt, wenn man den
    Reis zuerst so 3X in kaltem Wasser gründlich ausspült – einfach mit der Hand rumrühren- dann ist die Stärke weg und er klebt nie wieder…

    • Reiswaschen mache ich nie, aber ich habe schon davon gehört.

      • peter eitel

        Believe me; it’s worth it…. So rund drei Milliarden Asiaten können sich nicht
        alle täuschen. Ich hatte es auch nicht geglaubt, aber es macht tatsächlich nen
        Unterschied.
        Allerdings bin ich beim Reiskochen auch oftmals regelrecht dappig. lange Jahre
        habe ich ausschließlich ( wieso eigentlich ? ) immer Basmati genommen, aber der
        zickt, weil er relativ hart im Korn ist und nur wenig Feuchtigkeit aufnimmt.
        Jetzt bin ich auf stinknormalen Parboiled umgestiegen und bin 1A happy damit.

        • Basmati habe ich früher auch mal benutzt, als ich bei Persern gearbeitet habe. Jetzt aber bestimmt schon 20 Jahre Parboiled. Ich mochte auch ganz lange eigentlich keinen Reis.

    • Neben der Reissorte entscheidet das Waschen des Reis’ auch darüber, ob man bspw. ein Erbsenrisotto bekommt oder ein Risi Bisi. Sicher sind auch noch ein paar Zutaten anders, aber die Stärke am Reis macht ein Risotto zum Risotto. Und der Käse. Und die Butter. 😉

      • peter eitel

        @ Dirk NB
        Stimmt absolut, deine Theorie zum Risotto. Dumm nur, dass ich tatsächlich
        Risotto nicht so gerne mag. Mir ist’s zu schlonzig, aber das ist meine
        persönliche Macke und hat nix zu sagen. Ich mag auch den eigentlich obligaten
        Weißwein nicht so dolle. Wenn es allerdings gut gemacht ist bin ich gerne mal dabei.
        Ich mag lieber die uralte einfache und proletarische Version mit Kritharaki
        oder ( in Italien Orzo) Nudeln. Geiler Biss, leichter zu handeln und ansonsten
        kann man genau das gleiche damit veranstalten.
        Heutzutage nennt man das ganz hip ” Pastasotto”. Na, von mir aus…
        Mir schmeckt’s jedenfalls gut.
        In Griechenland gibt es ein tolles Rezept – Giouvetsi – geschmortes Fleisch
        mit Kritharaki. Echt ne Wucht…

  • Kathi

    Man kann übrigens auch ganz einfach Milchreis im Slowcooker kochen. Schmeckt auch lecker für Süßmäuler.

  • Vera

    Oh, ich bin gerade total begeistert, dass jetzt du jetzt auch Slowcooker Rezepte an den Start bringst!
    Ich habe auch gerade einen bekommen und gestern meine erste Brühe damit gekocht. Und mich gefragt, was der Glatzkoch wohl dazu sagen würde… 😅
    Ob das ein Frevel ist oder eigentlich das Nonplusultra zum Brühe kochen. Jedenfalls hatte ich auf dem Herd immer Probleme, die Temperatur konstant zu halten. Darum muss man sich beim Slowcooker nicht kümmern.

    • Heute Abend hätte er mir bei der angeforderten Brühe für Margarete um 22.30 Uhr nicht geholfen. Da musste ich meinen Herd bemühen. Der Topf vom Slowcooker ist aber auch gerade mit einer Tomatensoße belegt. Ich habe war seit mittags unterwegs und hatte keine Zeit zu kochenu und habe dann einfach Gemüse und Gewürze reingeworfen und in sechs Stunden eine Nudelsoße geslowcooked. Meine Frau musste nur noch mit dem Zauberstab reinhalten und dann war die Soße fertig. Das gefällt mir

  • AnneD

    Hallo Kathi
    Ich habe ja auch einen Slowcooker, könntest du bitte mal das Rezept für den Milchreis hier einstellen? Jörg hat bestimmt nichts dagegen.
    Danke
    Gruß aus NRW AnneD

  • Kathi

    Mach ich doch gerne.
    Zutaten: 150 g Milchreis, 1 l Milch, 1/2 Vanilleschote, aufgeschlitzt, 2-3 EL Zucker (oder mehr nach Geschmack)
    1 Prise Salz und gerne (je nach Geschmack) auch etwas Orangen- oder Zitronenschale und schon etwas Zimt.
    Alle Zutaten in den Keramikeinsatz des Slowcookers (klein, 3,5 l ) geben und einmal gut durchrühren. Topf auf HIGH stellen und 2,5 bis drei Stunden garen. Falls möglich, zwischendurch einmal rühren, das muss aber nicht sein
    Das war’s dann schon. Die Mengen sind natürlich für 6 Personen nicht ausreichend, denn ich habe nicht so viele Personen zu versorgen, aber für 2 Personen ist’s mit Kirschkompott eine süße Hauptspeise und für 4 Personen – kalt genossen – ein Nachtisch.

  • Mylovelymrsinginggroup

    @Kathi…Vielen lieben Dank für das Rezept. Habe jetzt auch einen Slowcocker am Start und Dein Rezept wird am W.E. ausprobiert ….ich liebe Milchreis .
    @Jörg…Danke fürs “erlauben” .

    VLG aus Koblenz

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