Revani – türkischer Grießkuchen

Zutaten:
Teig:
300 Gramm Polenta (Maisgrieß)
150 Gramm Mehl
150 Gramm Zucker
5 Eier
1/2 Vanilleschote oder 1 Tüte Vanillezucker
1 Tüte Backpulver
Schale einer bio Orange
Saft einer Orange
Zuckersirup:
1 Liter Wasser
600 Gramm Zucker
Saft eine halben, oder ganzen Zitrone (je nach Größe)
Deko:
Kokosflocken
gehackte Pistazien
In den letzten Jahren habe ich mir angewöhnt Zutaten abzuwiegen, wenn ich irgendwas zum ersten Mal mache.
Mit dem Zuckersirup fange ich an. Einen Liter Wasser abmessen
600 Gramm Zucker abwiegen
Zucker und Wasser in den Topf geben und den Zucker im Wasser durch rühren auflösen.
Den Saft in einem Glas aufbewahren, bis der später zum Einsatz kommt.
Das Zuckersirup kocht jetzt
Jetzt machen wir schnell den Teig. Stellt schon mal den Backofen an. Ich habe einen Gasherd, der nur Unterhitze hat. Den stelle ich auf Temperatur 4 und benutze die dritte Schiene von UNTEN. Ihr solltet 170 Grad nehmen, wenn Ihr einen Ofen mit Ober- und Unterhitze habt. Umluft würde ich nicht verwenden.
5 Eier aufschlagen
Ich habe auch noch eine Version gesehen, wo steif geschlagener Eischnee verwendet wird, aber ich mache beim Erstversuch lieber erstmal die einfachste aller möglichen Varianten.
Eier verquirlen
300 Gramm Polenta (Maisgrieß) abwiegen
150 Gramm Mehl dazu in eine Schüssel abwiegen
1 Tüte Backpulver
Den Abrieb der Schale zum Teig geben (deswegen bio)
Der Orangensaft kommt auch zum Ei in die Schüssel
Ihr könnt auch eine Kaffeemühle benutzen, um sowas zu zerkleinern.
Oder einfach nur das Mark rauskratzen. Alles ist besser als Vanillezucker, bzw. Vanillin.
Hier gibt es jedenfalls echte Vanille im Revani
Mit meinem Zauberstab von Esge wollte ich das nicht rühren, weil ich da immer das Gefühl habe, dass man Kuchenteig damit überrührt, wenn es nicht gerade Biskuit ist. Deswegen habe ich meinen schedderigen Lidlrührer reaktiviert
Rührer laufen lassen und dann nach und nach den Inhalt der Schüssel, also 300 Gramm Maisgrieß, 150 Gramm Mehl, 1 Tüte Backpulver einrühren.
Hier könnt Ihr mal sehen was passiert, wenn ein dummer Deutscher einen Kuchen backt, den man hinterher noch tränken muss, das nur mal so als Mahnmal. Nehmt keine Springform ;-), sondern eine unten geschlossene Form, Tarteform, Metallform, egal was, aber eben keine Form, aus der unten irgendwas auslaufen kann.
Der Revani ist nach 35 Minuten bei mir deutlich mehr aufgegangen, als ich selbst erwartet hätte und hat trotz meines lahmen Ofens sogar eine schöne Farbe bekommen. Beim nächsten Mal würde ich eine größere Form nehmen, also mindestens 28 cm rund, oder eine viereckige Flache, wie mein halbes viereckiges Backblech.
Dann wird der Revani mit dem Zuckersirup getränkt.
Zuerst den Kuchen ein wenig vom Rand lösen
Über Kreuz, oder als Raute schneiden.
Achtet mal auf das Handtuch unter der Backform… Da wurde mir klar, dass das mit der offenen Form eine doofe Idee war, denn das Sirup, das der Kuchen nicht spontan aufnahm. lief an den Seiten der Form raus.
Deswegen habe ich den sofort angeschnitten und hinterher in Gefrierdosen gelagert, aber das ist natürlich nicht im Sinne des Erfinders.
Eigentlich müssten darauf jetzt noch Kokosspäne, oder gehackte Pistazien gestreut werden. Weil ich das Rezept aber erst Samstag Abend nach dem Einkaufen gesehen habe und bei mir niemand Kokos mag, hatte ich keine Kokosflocken da und Pistazienkerne sowieso nicht.
Hier kann man schön sehen, wie locker der Teig ist und auch, wie der getränkt ist.
Für die Optik habe ich noch ein bisschen Puderzucker drauf gestäubt, schließlich sind bisher “nur” 750 Gramm Zucker in dem Backwerk und dem Sirup gelandet, aber dafür kein Fett.
Alter, ist das geil! Der ist zwar süß, aber ich hätte mir den Revani noch süßer vorgestellt. Wenn man den irgendwo auswärts ist, dann ist das Sirup auch noch süßer. Die ganze Zitrone im Sirup tut dem Kuchen echt gut, weil die mehr Tiefe gibt und die Orangenschale und der Orangensaft im Teig geben einen tollen Orangengeschmack. Der Teig ist sehr locker und diese leicht körnige des Maisgrieß geben ein schönes Mundgefühl. Ich liebe den Kuchen total.
Mutti macht dazu mega Schweppesgesicht und sagt so’n bisschen töffelig Norddeutsch, dass ihr der viel zu süß ist. Meine Kinder wissen noch nicht so richtig, ob sie das gut oder schlecht finden sollen. Ich sage, dass man sich an sowas ranessen muss. Man muss Italien, Spanien, Portugal, Frankreich, Türkei usw. mögen und verstehen, dass man sich davon nicht so nen Backstein auf den Teller legt und einen starken schwarzen Kaffee pur dazu trinkt und vielleicht noch einen Grappa, Brandy, Raki. Ich habe am Sonntag eine Kostprobe bei meinem Dönermann in Marzahn abgekippt. Mal sehen, ob der mich in Zukunft noch bedient.
Sowas ist der pure Genuss, satt ist man dann schon, wenn man Revani auf dem Teller liegen hat. Da merkt man vom ganzen Zucker schon beim Kauen, wie einem das Gehirn anspringt und sich das Denkvermögen steigert. Das ist ganz großes Kino, an dem man seine eigenen Horizonte erweitern kann.
Ich wünsche viel Spaß beim Nachbacken und einen guten Appetit