Kalbsschnitzel nach Art der Rotationseuropäer

Zur Soße und zur Namensgebung habe ich alles beim Soßenrezept gesagt, deswegen können wir uns jetzt hier auf das Schnitzel konzentrieren. Hier kommt alles zusammen was richtig gut schmeckt. Paniertes Kalbsschnitzel, eine leckere Soße, richtig kartoffeliges Püree, oder wahlweise Reis. Für mich ist das immer ein Wohlfühlessen und ein kulinarischer Feiertag.

Zutaten:

1,2 Kilo Kalbsrücken
1/2 Teelöffel Salz
1 Prise Chiliflocken
1 tiefer Teller Mehl
6 Eier
495305 Tonnen Paniermehl
1 Liter Rapsöl (mit Reserve)

Soße nach Art der Rotationseuropäer (anklicken)

Kartoffelpüree

1 Kilo Kartoffleln festkochend
100 Gramm Butter
100 Milliliter Milch
1 Teelöffel Salz
1 Prise Muskatnuss
Petersilie

Reis
300 Gramm Reis
1 Teelöffel Salz

Die Soße kann man einkochen und schon fertig haben, oder man kocht sie so wie ich jetzt einfach frisch

Das ist ein Kalbsrücken mit 3,5 Kilo. Der kostet normal 26 Euro pro Kilogramm und ich habe den vor Silvester mit 50 % Rabatt bekommen.

Ich trenne ein Stück für die Schnitzel ab

Fettdeckel abziehen und die Sehnen parieren

Fleisch in dünne Scheiben schneiden

Man könnte das noch dünner klopfen, aber das Fleisch war so zart, dass ich die Struktur nicht noch kaputtklopfen wollte.

Zum Panieren verwende ich das drei Teller System

Mehl

Eier aufschlagen und salzen

Ei verquirlen

Paniermehl

Fleisch von beiden Seiten ins Mehl drücken

Anschließend das Schnitzel durch das Ei ziehen

Das Ei soll überall haften, sonst hält die Panierung auch nicht.

Dann vom Ei zum Paniermehl wandern

Schnitzel im Paniermehl wälzen

Das gibt ein knuspriges Schnitzel, wenn es später gut ausgebacken wird.

Alle Schnitzel panieren und zur Seite stellen.

Kartoffeln 25 Minuten kochen, ab dem Zeitpunkt wenn das Wasser kocht.

Gekochte Kartoffeln durch die Presse drücken

Da fehlt noch viel Fett

Butter

Butter unterstampfen

Milch

Muskatnuss

Salz

Das war mir noch zu fest, deswegen habe ich noch ein bisschen Milch nachgegossen

So stelle ich mir das vor. Zarte Püree mit gutem Stand und irgendie luftig. Bloß nicht im Kreis rühren und Tapetenkleister daraus machen. Das Püree stelle ich bei 100 Grad in den Backofen. Den brauche ich sowieso, damit das Fleisch nach dem Ausbacken noch ein bisschen gehen kann.

Rapsöl in der Pfanne daumenhoch erhitzen

Ich nehme zwei Pfannen, vorne in dem Topf rechts ist Reis.

Wenn das Öl heiß ist, kommen die Schnitzel in die Pfanne. Ich bin wirklich nicht so richtig zufrieden mit meinem Induktionsherd und gegen Gas, ist das echt gar nichts.

Bei Gas bist Du froh, wenn das Fleisch drei Minuten schwimmend ausgebacken wird, ohne zu dunkel zu werden. Bei Induktion braucht man dafür fünf Minuten pro Seite.

Und dann jongliert man da immer noch rum und schiebt das Fleisch durch die Pfanne in der Hoffnung, dass es gleichmäßig braun wird. Wenn man das erstmal begriffen hat, geht es ganz gut. Alle die nicht so nen doofen Herd haben, Vollgas geben und das Öl sprudeln lassen und drei Minuten pro Seite garen

Das ist die zweite Pfanne

Hier lagern die Schnitzel bei 100 Grad, während die restlichen Schnitzel noch oben in den Pfannen gebacken werden.

Petersile hacken

Reis ist fertig

Die Zigeu… äh Rotationseuropäer*innensoße ist auch fertig

Traumhaft knusperzarte Schnitzel aus dem Kalbsrücken, kommen aus dem Ofen.

Serviert wird wahlweise mit Kartoffelpüree und Soße, oder mit Reis.

Das krosse Schnitzel darauf drapieren

Noch ein bisschen Petersilie

Eine tolle Kombination

Für meinen Geschmack noch ein bisschen mehr Balkanfeeling hat man mit Reis als Beilage

Purer und solider Genuss. Ein Schnitzel vom Kalbsrücken mit leckerer Soße nach Art der Rotationseuropäer*innen.

Das kann man gar nicht oft genug essen. Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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10 Kommentare

  • peter eitel

    Also diese Schnitzel sehen endgeil aus.
    Auch wenn du dich über den lahmen Herd ärgerst, muss man das trotzdem erstmal so
    schön hinkriegen, Sauber.
    Zum Thema lahme Pfannen auf Induktion hab ich eben mal gestöbert und dir diesen
    – ich fand – interessanten Thread im Chefkoch forum gefunden:
    https://www.chefkoch.de/forum/2,8,670360/Grosse-Unterschiede-im-Ansprechverhalten-von-Pfannen-bei-Induktion.html?page=1
    Die positiv darin genannte Ikea-Pfanne ist jedenfalls superpreiswert und durch die
    äußere Edelstahlschicht mit Alukern anders aufgebaut als zb. mein auf Kochfeld
    elendig lahmer Wok von DiePfanne.
    Nur mal so gesagt…

    • ja, ich werde ans Kochgeschirr rangehen müssen.

      • peter eitel

        Aber mach hübsch peu a peu. Speziell bei Pfannen habe ich schon mehrmals
        gutes Geld zum Fenster rausgeschmissen. Und zwar meistens dann, wenn ich gedacht hatte heute gönn ich mir mal was gutes..denkste, Vollpleite…
        Guck doch mal bei Metro im Gastrobedarf. Da habe ich einiges und das hält und
        funzt schon über 20 Jahre 1A und war regelrecht spottbillig. Also gemessen an der Qualität. Unkaputtbar.
        Die haben da auch so Edelstahlwoks; Grundform müsste dir gefallen, aber ich habe selber keinen. Wichtig ist eine maximal große Auflagefläche, sonst wird
        das echt nur mit gas schnell heiß.
        Kochtöpfe sind ja wohl weniger das Problem, oder doch?

  • Dirk H

    Also Rotationseuropäer ist ein heißer Kandidat für mein Wort des Jahres 2024 :). Das liebe ich.

    Ich liebe sprachliche Präzision und bin ein großer Fan der Gleichverpflichtung äh Gleichberechtigung. Auch das Gendern hat was. Darf doch das weibliche gerne auch zum Vorschein kommen, zB Verbrecher*innen ^^. Aber diese Sprachnazitum mit Sprachgestapo geht mir schwer auf den Keks. Die diskriminieren mit ihrem Getue mehr Menschen, als jemals mit dem Wort “Zigeuner” diskriminiert wurde.

    Zigeunerschnitzel, Zigeunerschnitzel…er hat Zigeunerschnitzel gesagt :))

    Statementmodus off, weiter Kochen 😉

    • peter eitel

      Hallo Dirk H; hast absolut recht: “Rotationseuropäer” ist ein spitzenmäßiges Wort.
      Wenn der Glatzkoch das selber erfunden hat – Hut ab. Quasi genial.

      • Vor 25 Jahren hat schon mal jemand behauptet, ich wäre bei der Erfindung des Fahrrades dabei gewesen.

        • peter eitel

          Hihi, Jörg: ertappt:
          das kann nicht sein, denn der Erfinder des Fahrrads kommt hier aus Karls-
          ruhe. Der Herr Karl von Drais ( seines Zeichens Förster )hat im Jahre 1817
          das erste lenkbare Zweirad entwickelt..
          Aber OK, das hast ja jetzt nicht du behauptet, sondern der/die/das Jemand.

          Ohne jegliche Garantie und Praxiserfahrung: das sieht mir interessant aus-
          https://www.metro.de/marktplatz/product/0576e513-b434-4c39-bf03-f2634ad5dd95
          Der Boden ist jedenfalls soweit man das sehen kann ziemlich groß.
          Auch interessant: heute früh war der Preis um mindestens nen Fünfer
          geringer; da scheint wohl der Algoritmus mit jedem Klick am Preis zu
          schrauben. TZTZ, sowas aber auch…sonne Schlingel…

    • ja ist so. Auf der einen Seite sollen sie alle inkludiert sein und dann muss man sie immer alle so rausstellen. Würde viel weniger auffallen, ohne diese ganzen “besonders” Stempel.

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