Kalbssteak mit Hasselbackkartoffeln, Weißweinspinat, Ofengemüse und Zwiebeln
Ich habe fünf Wochen im Krankenhaus gelegen und da war das Essen viel besser, als ich das immer in Onlineforen sehe und die haben die Kombidämpfer von Rational, bei deren Vorführung ich im April schon mal war. Das Krankenhaus in Otterndorf hat auch nur neunzig Betten, da ist es mit mehr Liebe, als bei 1000 Tagesessen und mehr, aber am Ende nehmen sie trotzdem bei jeder sich bietenden Gelegenheit Tiefkühlgemüse. Bei Bohnen, bei diesen Allerleimischungen, Spinat. Immer nur Tiefkühlzeug. Wer das immer isst, dem fällt es vielleicht nicht auf, aber ich esse bis auf Tiefkühlerbsen alles nur frisch. Da merkt man es immer am Geschmack und auch ganz stark am Biss. Deswegen gab es als Einstandsessen zuhause auch ein ganz frisches Gericht, das ich gegen die Uhr gekocht habe, weil ich mich in einer Kochgruppe über so einen unreflektierten “ich als alleinerziehende, Mutter koche nur Tiefkühlgemüse mit Dinonuggets” Beitrag geärgert habe und mich mit ein paar Minderköchinnen angelegt habe. Es war offensichtlich, dass keine von denen Ahnung hatte und alle nur darüber philosophiert haben, wie sie sich vorstellen, dass es sein könnte wenn Mutti mal ne Stunde kochen würde, ohne es jemals getan zu haben…
Zutaten:
1 Kilo Kalbssteak
Öl für die Pfanne
Grobes Salz
Chiliflocken
Geschmelzte Zwiebeln:
1 Kilo Zwiebeln
Öl für die Pfanne
grobes Salz
Chiliflocken
Beilagen:
Hasselbackkartoffeln (anklicken)
Ofenzucchini (anklicken)
Ofenpaprika (anklicken)
Spinat mit Weißwein (anklicken)
Für mich ist es das normalste auf der Welt, Zeit zum Kochen zu verwenden. Es strengt mich nicht an und ich genieße es, entspannt zu kochen und der Familie ein schönes Essen am Abend zu servieren. Falls ich mich über denTag geärgert hätte, wäre das ein guter Zeitpunkt wieder runterzukommen.
Wir starten mit den Hasselbackkartoffeln, weil die unser Taktgeber für das Gericht sind. Wenn die am Ende nach 45 Minuten aus dem Ofen kommen, soll der Rest des Gerichtes auch fertig sein
Lest das Rezept, aber wenn die Kartoffeln im Ofen sind, geht es schnell mit den anderen Vorbereitungen weiter.
Ein Kilo Zwiebeln von der Schale befreien
Zwiebeln schnell mit der Maschine zerkleinern
Hobelaufsatz sorgt für Zwiebelringe
Schriiiiiiiiiiiiiing
Aus den anfallenden Gemüseresten plus Gemüse das weg soll, mache ich parallel eine Gemüsebrühe aus Resten. Die habe ich in den Tagen darauf noch oft benutzt
Hier ist mein frisches Gemüse, das jetzt zum Einsatz kommt.
Hasselbackkartoffeln sind im Ofen
In der Pfanne machen wir geschmelzte Zwiebeln
Öl erhitzen
Zwiebeln bei Vollgas in die Pfanne geben
Zwiebeln alle fünf Minuten wenden und bei der Temperatur runtergehen, in dem Maße wie die Zwiebeln brauner werden.
Zucchini zerkleinern
Nach Rezept würzen und marinieren und für 35 Minuten in den Ofen geben
Es geht mit Vollgas weiter. Spitzpaprika in eine Form legen
Nach Rezept würzen und marinieren und ebenfalls für 35 Minuten in den Ofen stellen
Die Zwiebeln werden langsam
Jetzt gehe ich auf halbe Kraft runter
Salz und Chiliflocken
Petersilie brauchen wir überall. also schon mal vorausschauend Petersilie hacken
Die fertigen Zwiebeln fülle ich in eine Form um und decke die mit Alufolie ab
Zwiebeln lagere ich mit dem anderen Gemüse im Ofen
Nebenan garen die Kartoffeln und darunter Paprika und Zucchini
Öl erhitzen
Zwiebeln anbraten
Jetzt machen wir schnell den Babyspinat mit Weißwein
Klickt das Rezept an
Spinat kommt auch noch zum Lagern in den Ofen
Das sind zwei Kilo Kalbssteak. Das gab es für Kilo 9,99 beim Handelshof im MHD Verkauf. Dafür musste ich es mitnehmen.
Ein Kilo gegen die Fleischfaser aufschneiden. Mehr brauchte ich an dem Tag nicht, der Rest ist wieder kaltgelegt worden.
Öl in der Pfanne erhitzen bei Vollgas. Das Fleisch muss zischen, wenn es in die Pfanne kommt.
Drei Minuten pro Seite, dann drehen und die Rückseite ebenfalls drei Minuten braten
Weil nicht alles in er Pfanne passte, habe ich noch eine zweite Pfanne benutzt
Der Backofen war voll belegt, deswegen habe ich das insgesamt sechs Minuten gebratene Fleisch anschließend in eine Pfanne gelegt und den Herd auf Stufe eins von zehn eingestell
Deckel auf die Pfanne legen und das Fleisch dort in Ruhe ziehenlassen, bis die 45 Minuten Uhr der Kartoffeln bimmelt.
Jetzt hat die Uhr gebimmelt. Ich hole die einzelnen Komponenten aus dem Ofen, lege sie auf Platten und bringe sie zum Esstisch. Paprika sind fertig, das Wasser ist raus, der Geschmack intensiviert.
Paprika auf Platten umziehen, Flüssigkeit aus der Form nachkippen und mit Grünkraut bewerfen
Same procedure mit den Zucchini
Umplatten, nachgießen und begrünen. Lecker!
Nichts ist langweiliger, als über den guten Geschmack von Gemüse schlecht zu quatschen.
Spinat mit Weißwein, mein eigentlicher Star auf dem Tisch, weil alles andere kannte ich schon, das nicht. Das schmeckt nach italienischem Restaurant, Kellner mit weißen Hemden und schwarzen Anzügen, die einen mit Commendatore ansprechen. Sowas ganz schmutziges, aber auf den Punkt. This is how we do it.
Hasselbackkkartoffeln sind fertig
Grob meersalzen
Ab auf den Tisch damit
Zwebeln aus dem Ofen holen
Fleisch mit Meersalz und Chiliflocken in Form bringen
Geschmelzte Zwiebeln auf dem Fleisch verteilen
Hier mit allem was Haus und Hof in insgesamt einer Stunde mit Vorbereitung der Kartoffeln, nach 45 Minuten aus dem Ofen werfen.
Das kann jeder, also aufhören dummes Zeug zu labern und sich von komischen Sachen zu ernähren, bei denen keiner weiß, woher sie kommen und wohin sie einen bringen
Leckere, knusprige, sättigende Kartoffeln, gigantische Zucchini, reduzierte Spitzpaprika, weinseliger Spinat, geschmelzte Zwiebeln auf den Punkt und total zartes Kalbssteak bei dem man kaum die Fleischfaser wahrnimmt. Das merkt auch die Brut sofort. Oh, wie schön, dass Du wieder zuhause bist. Das haben wir so vermisst!. Bitte gerne.
Die Stunde hat jeder, jeden Tag und immer wieder. Wenn nicht, machst Du was falsch! Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.
Magst Du lesen, was ich grade gedacht habe,
wie ich grinsend das Rezept gelesen habe?
Hach, war das schön, früher,
als ich genauso gekocht habe.
Jeden Tag für sechs Personen.
Und ja, wie bei Dir,
ich hab das nach der Schule, Arbeit, whatever,
also nach dem Tag Kochen als Entspannung genutzt.
Der eine geht joggen, der andere ins Fitnesscenter,
der nächste tut irgendwas anderes “nicht-zu-Hause”.
Und so geht eines der Zentren unserer Kultur,
das Kommunizieren beim Kochen und Essen verloren.
Ich vermisse das.
Die Inselküchen suggerieren genau das,
das ins-Zentrum-rücken der Küche.
Aber das scheint nur kleine Teile der Gesellschaft zu erreichen.
Und so geht mir das Herz auf,
wenn Du schreibst, wie Du 1h wirbelst,
sogar gegen die Uhr.
Und dann steht sowas auf dem Tisch,
für sechs Personen.
Der Herd brutzelt, der Ofen dampft aus den Ohren,
die Kinder decken den Tisch für den genesenden Papa.
Herrlich.
PS: Die maschinell geschnittenen Zwiebeln,
verhalten die sich bei Dir in der Pfanne
gleich wie per Hand geschnitten?
Oder saften die auch mehr?
Ich frage, weil mein altes Schnitzelwerk
vielleicht nicht mehr gut ist,
und mehr Zwiebelsaft und Schredder produziert.
Auf Deinem Foto sieht das eher sehr sauber geschnitten aus.
Scharfe Messer? Schnelle Umdrehungen? Neues Gerät?
ein hungriger Haifisch,
der schon fleissig um das Kalb herumschwimmt…
Gut dann man im Wasser den Sabber nicht sieht 😉
Das ist eine Bosch Mum 4 und die ist wirklich das untere Ende von Küchenmaschine. Die ist aber robust und ich mag sie so wie sie ist. Mehr muss sie bei mir auch nicht können. Zwiebeln sind untadelig. Darüber habe ich mir noch nie Gedanken machen müssen. Die sind auch trocken trotz Schnitte. Die geben erst Wasser ab, wenn ich salzen würde. Es gefällt mir gerade sehr gut, wieder zu kochen, das kann ich Dir veraten. Habe heute wieder eine Stunde gegen die Uhr und gegen Tiefkühlgemüse gekocht, aber richtig lecker.
Zwiebeln: ok, dann schleife ich meine Messer mal an,
die sind vielleicht einfach stumpf geworden (40J. altes Ding)
und quetschen zuviel. Danke!
Dass Du Freude am endlich-wieder-Kochen hast,
das klingt aus jeder Zeile. Einfach schön zu lesen.
.. mein Huhn bourg..xx.. ist super geworden..
Du hattest ja auch ein gutes Rezept 😉