Quittenmarmelade
Mein erstes Mal Quitten! Meine Frau lag mir schon lange damit in den Ohren, dass sie so gerne Quittenmarmelade mag und dass ich doch mal welche einkochen solle. Wohlmeinende Freunde, mit eigenem Garten, haben letztens 10 Kilo Quitten mitgebracht und nun habe ich mich auf neues Gebiet begeben. Gefühlt habe ich die meisten anderen Obstsorten, schon mal zu Marmelade verarbeitet, aber eine Quitte hatte ich noch nie in der Hand.
Zutaten:
10 Kilo Quitten
5 Kilo Gelierzucker 2 zu 1
1 Flasche 0,75 Liter Limetten, oder Zitronensaft
1 Vanillestange
gute Laune
Das ist nix für Leichtmatrosen, denn Quitten sind richtig hart und täuschen nur optisch irgendwas zwischen Birne und Apfel an. Dafür braucht man richtig Kraft, um die Trümmer zu schneiden und zu entkernen.
Die sind drinnen furztrocken, fehlt gerade noch, dass es rausstaubt, wenn man sie schneidet. Ich habe interessehalber mal probiert, wie die Quitten roh schmecken, weil das ein feststehender Begriff ist, dass irgendwas quittesauer schmeckt. Ähm ja,… was soll ich Euch sagen? Das schmeckt wie eine Mischung aus verunglücktem Brausepulver und einem österreichischem Energy Drink, der zwei rote Bullen auf dem Etikett hat.
Bisher habe ich immer gedacht, dass Ösizeug schmeckt chemisch, aber es schmeckt einfach nur nach Quitten, oder hat sich den Geschmack einer Quitte zum Vorbild genommen. Da ich den Geschmack von diesem pappigen Energyzeug nicht mag, muss ich Euch auch nicht erzählen, wie ich den Geschmack von Quitten finde. Es gibt Dinge, die macht man einfach für die Leute im Hause, die einen darum bitten, weil sie es mögen.
Weil die Frau des Hauses Marmelade nicht gerne zu süß mag, ist eine Flasche Limettensaft pflicht.
Limettensaft hat auch den Vorteil, dass die Fruchtstücke nicht so schnell braun werden.
Pro Kilo Frucht, füge ich fünfhundert Gramm Gelierzucker 2 zu 1 in den Topf
Vor dem Kochen, rühre ich Frucht und Zucker noch einmal richtig durch, in der Hoffnung, dass die trockene Quitte, dabei noch ein wenig Saft absondert.
Dann koche ich die Quitten auf dem Herd bis die Masse sprudelt. Weil die Quitten aber so hart vom Baum kommen, dass man damit jemanden erschlagen könnte, koche ich die langsam hoch, damit sich noch ein weniger mehr Zeit haben, so weich zu werden, dass man sie später mit dem Pürierstab zerkleinern kann.
So sieht die Masse aus, wenn sie püriert ist. Ein paar Fruchtstücke sind durchaus erwünscht, damit man weiß, was man auf dem Brot hat. Ich mache die Gelierprobe mit einem Löffel. Einfach Marmelade aus dem Topf löffeln und fünf Minuten hinlegen. Wenn die Marmelade dann auf dem Löffel fest ist, passt der Geliergrad. Ansonsten muss man noch Gelierzucker nachkippen. Quitten scheinen aber sehr viel Pektin zu enthalten, denn die Quittenmarmelade steht schon fast von alleine im Topf.
Hier ist meine klassische Versuchsanordnung, ein Topf mit kochendem Wasser zum Marmeladengläser und Deckel sterilisieren, Ein Topf mit Marmelade, die am Ende ins Glas soll und ein kleiner Topf, in den ich das zu befüllende Glas stelle, damit nicht so eine große Sauerei ensteht, wenn mal etwas daneben geht.
Nach dem Befüllen der Gläser, werden die Gläser auf dem Kopf stehend abgekühlt. So soll sie Marmelade länger halten, weil sie der Deckel ein Vakuum zieht. Das dokumentiert sich später beim Öffnen durch dieses Knackgeräusch, wenn man ein Vakuum öffnet.
Marmeladenanstich war dann am Sonntag, zu meinem einzigen Frühstück der Woche.
Sehr lecker, wenn man Quitten mag. Schmeckt noch so wie die Frucht und ist vom Zucker nicht total verkleidet. Zusammen mit dem Limettensaft, würde ich den Geschmack schon fast als frisch beschreiben.
Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit