Waldorfsalat – erstaunlich lecker!

Das ist der Vorteil, wenn man einen eigenen Blog betreibt. Dann muss man immer wieder die eingetretenen Pfade verlassen, neue Sachen kochen und sich ständig selbst hinterfragen, ob man mit seinen eigenen Ansichten, von vor ewigen Jahren noch auf dem aktuellen Stand ist. Hier ist so ein Klassiker Waldorfsalat. Das Zeug hätte man mir zeitlebens auf den Bauch binden können. Wie scheußlich mit dem Sellerie und dieser fiese Nachgeschmack und diese rottige Mayonnaise aus dem Eimer, die alles zukleistert. 

Zutaten:

250 Gramm Sellerie
1 großer Apfel (auch ca 250 Gramm) zum Julienne schneiden
1 Apfel als Deko
100 Gramm Walnüsse
Mayonnaise selbst gemacht (anklicken)
1 Zitrone
Salz
Pfeffer
Schnittlauch
Blattsalate wie Eisberg, oder Romana zum Anrichten.

Ich kenne Waldorfsalat von den Geburtstagen meiner längst verstorbenen Großtanten und Omas und so. Ich weiß nur, wie scheußlich das nach Sellerie schmeckte und ich würde auch keine Wetten dagegen setzten, dass das Sellerie aus dem Glas war und kein frischer. Alleine für den Nachgeschmack könnte ich heute noch den Schlachter verklagen, bei dem Tante Marie den Schrott immer gekauft hat. Für mich war danach jedenfalls Sellerie gelaufen und Waldorfsalat sowieso. Ich habe dann mal eine Version beim BESTEN gesehen, aber da habe ich mich an das Thema noch nicht rangetraut. Jetzt war die Gelegenheit gerade günstig. Meine Schwiegermutter ist zu Besuch aus Franken und dann hat meine Frau nicht so viel Gelegenheit, mir über die Schulter zu schauen und schon vor dem Probieren zu meckern. Außerdem schätze ich auch noch die zweite Meinung, um zu wissen, ob irgendwas gut oder schlecht ist. 

250 Gramm Sellerie abschneiden

Schale mit dem Sparschäler entfernen.

Ich habe mich extra für Euch in Kosten gestürzt und mir für zwei Euro einen Julienneschneider gekauft. Der sieht aus wie ein Sparschäler, aber hat Zacken und wenn man damit Gemüse, oder Obst bearbeitet erhält man Juliennes

Das sieht dann so aus, auch wenn die meisten bis jetzt noch nicht wussten. dass man das Julienne nennt.

So sehen 250 Gramm Selleriejuliennes aus.

Damit der Sellerie an der Luft nicht braun wird, brauchen wir Zitronensaft.

Ihr könnt eine Zitruspresse verwenden, ich nehme mein neues Wundergerät, um Saft aus Zitrusfrüchten zu gewinnen.

Sellerie in eine Salatschüssel geben und den Zitronensaft dazu gießen

Weiter geht es mit den Zutaten. Einen Apfel schälen

Den Apfel auch in Juliennes verwandeln

Ich zerteile den Apfel vorher in Viertel, damit ich das Kerngehäuse entfernen kann.

Apfel auch in die Salatschüssel geben.

100 Gramm Walnüsse

Die Zahl der Teller überdenken, die Ihr servieren wollt und so viele Walnuskerne zur Seite legen als Deko. Die anderen nicht zu Pulver verarbeiten, aber ein wenig zerkleinern.

Dafür nehme ich meine Gewürzmühle mit dem Esge Zauberstab. Man kann auch mit dem Hammer auf die Nüsse hauen, wenn einem sonst nichts einfällt. 

Walnüsse ebenfalls in die Salatschüssel geben. 

Jetzt noch schnell die Mayonnaise rühren (anklicken)

Mayonnaise in die Salatschüssel umfüllen.

Einen Esslöffel Schnittlauch für die Farbe

Salat verrühren.

4 Esslöffel flüssige Schlagsahne (ungeschlagen) dazu geben und auch unter den Salat rühren.


Den Salat abschmecken und mit Salz. Pfeffer, Zucker auf Geschmack bringen.

Somit ist grundsätzlich der Waldorfsalat fertig. Damit das auf dem Teller nicht so traurig aussieht, habe ich mich entschlossen, das ganze auf sündhaft teurem Salatbett zu servieren. (Im Moment drei Salatherzen 2 Euro)

Salat auf einem Teller auslegen.

Einen weiteren Apfel zu Apfelspalten verarbeiten und dann auf die Salatblätter den Waldorfsalat drapieren. Noch eine Walnuss drauflegen und dann kann es losgehen. Andere raten dazu den Salat noch zwei Stunden ziehen zu lassen, aber ich mag keinen Salat so gerne, als wenn er noch ganz frisch mariniert und knackig ist. 

Der Geschmackstest ist eine echte Nagelprobe. Ich stehe eigentlich überhaupt nicht auf Sellerie und ich erinnere mich noch gut an das Schweppesgesicht meiner Frau, als ich mal panierte Selleriescheiben gemacht habe. 

Der erste Bissen…. hm man schmeckt gar keinen Sellerie. Total lecker. 

Schwiegermutter von rechts “Oh, das ist zu gut”

Blick über den Tisch “Schatz, Du meckerst ja gar nicht”

Sehr geil! Knackiger Sellerie, knackiger Apfel, nussige Walnüsse, cremige Mayonnaise. Das ist zwar die hohe Kunst aus einem kalorienarmen Salat, eine Kalorienbombe zu machen, aber so what? Die Wahl wäre gewesen, dass der Waldorfsalat scheiße schmeckt, oder eben so. Wer den als Referenz so probiert hat, kann sich beim nächsten Mal das Dressing mit saurer Sahne machen und sich hinterher entscheiden, was subjektiv Sinn ergibt. Ich musste das jetzt einfach mal so machen, um zu wissen, wie der Waldorfsalat wirklich schmeckt, wenn er gut schmeckt. 

Nur der guten Ordnung halber, Waldorfsalat hat nichts mit Waldorfschule zu tun, sondern verdankt seinem Namen einem Ursprungsrezept aus dem Hotel Waldorf, damals noch ohne Astoria in New York. Mein Motto des Tages, make Waldorf Salad great again!

Dazu gibt es mein in der Grillpfanne geröstetes Bamixbrot

Viel Spaß beim Nachschnippeln und einen guten Appetit.

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10 Kommentare

  • Waldorf rocks. Versuch mal die Walnüsse zu karamellisieren. Das machen die im Waldorf Astoria NYC, wo das Rezept herkommt, mittlerweile auch so. Großer Salat!

    • ich habe erst den salat gemacht und hinterher dein rezept gelesen, als ich den beitrag verbloggt habe. ich wusste aber, dass du den salat schon mal gemacht hast. ich würde den nie eins zu eins nachbauen.

  • Ich mag Waldorfsalat sehr! Danke, dass du mich daran erinnerst, mal wieder einen zu machen. Ich geb dann zur Majo immer noch einen Becher fettarmen Yogurt, das macht das Ganze leichter und frischer.

    LG

    Sylvia

    • das macht mir spaß, irgendwelche aus der zeit gefallenen gerichte auszugraben und nachzukochen. nur wenn mann die basis kennt, kann man an der wachsen, oder etwas ändern, weil man dafür eine referenz braucht

  • Wird nachgemacht. Wie hübsch der Teller aussieht! !! Da bekommt man gleich Hunger!

    • ich weiß, dass ich an meiner deko, optik und den fotos noch arbeiten muss. ich versuche aber immer alles zu geben. hier bin ich für meine verhältnisse auch mal zufrieden. schön, dass es dir aufgefallen ist.

  • eva

    Ich hab Sellerie auch nie gemocht. In der Klinik hab ich ihn dann über Monate hinweg wöchentlich einmal bekommen. Irgendwann fand ich ihn dann sehr lecker und hab mich drauf gefreut. Werde ihn jetzt dann doch mal nachmachen ?

  • Utta

    Danke für dieses völlig geniale Rezept. Ich konnte gar nicht aufhören zu essen….

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