Dicke Rippe in Orangenlimo

Das Duke of Berkshire Schwein ist meine persönliche Entdeckung des Jahres. Ich habe das Glück einen Einkaufsausweis für den Handelshof zu haben. Der gehört zu Edeka und deswegen bekommt das auch jeder normale Kunde bei Edeka zu kaufen. Zur “Not” kann man auch eine andere alte Schweinerasse kaufen, wie ein buntes Bentheimer, oder Schwäbisch Hallerschwein. Die alten Schweinerassen haben im Gegensatz zu den Neuzüchtungen viel mehr Fett und wachsen nicht so schnell. Viele Leute wollen aber kein Fett am Fleisch und verstehen das auch nicht, dass Fett beim Garen aus dem eigentlichen Fleisch verschwindet, sich verflüssigt, ein Geschmacktsträger ist und das Fleisch total saftig macht. Deswegen bleiben häufig Stücke mit viel sichtbarem Fett liegen und ich kaufe die dann zum Ende der Mindesthaltbarkeit, für phantastische Preise wie hier für € 2,49 pro Kilogramm (plus MwSt). Deswegen gibt es bei mir in letzter Zeit so wenig Hackfleischgerichte, weil ich dafür viel mehr Geld als für ein richtiges Stück Fleisch zahlen müsste. Rippen sind toll, weil sie butterzart werden und viel Geschmack haben. Viele machen eine Wissenschaft aus der Marinade und der Würzung. Ich habe schon einmal alles durch und zeige Eúch hier meine Essenz, Salz, Pfeffer und eine Flasche Orangenlimo der Marke Vilsa, aus dem MHD Verkauf (12 Flaschen für 3 Euro plus Pfand)
Es geht natürlich auch jede andere Orangenlimo, aber ich habe zu dem Preis gleich fünf Kisten gekauft, weil hier bei den Kindern immer richtig was durchläuft.

Zutaten:

4.2 Kilo dicke Rippe vom Duke of Berkshire Schwein
1 Esslöffel Salz
1/2 Teelöffel Chiliflocken
1 Liter Orangenlimonade nach Wahl
4 Esslöffel Kartoffelmehl in Wasser aufgelöst
2 Esslöffel Olivenöl pro Rippenstück

Salz

Das Salz kann man gerne oben und unten einmassieren, oder auch nicht

Chiliflocken

Da sind drei Stücke Rippen. Pro Stück kommen 2 Esslöffel Olivenöl darüber

Damit sind wir dann auch schon fast mit dem Würzen und marinieren durch

Eine Flasche Vilsa Orange

Einen ganzen Liter Limo ins Backblech gießen

Bei hundert Grad Umluft, oder 120 Grad Ober-Unterhitze in den Backofen stellen

Wenn Ihr Zeit und Lust habt, könnt Ihr das Fleisch jede Stunde umdrehen, oder auch nicht. Das gefällt mir so daran, dass das Essen von alleine gar wird und dass man am Ende immer ein gutes Resultat bekommt, wenn man bei der Temperatur nicht übertreibt.

Nach sechs Stunden könnt Ihr die ausgetretene Flüssigkeit, plus die Limo aus der Pfanne ausgießen, damit man die Binden kann.

Die Rippen lassen sich schon ganz leicht rausdrehen

Mit Alufolie abdecken, dann keine Flüssigkeit im Backblech ist.

Die sehen voll gut aus, finde ich.

Die Soße besteht aus Geschmack, Orangenlimo, Fleischsaft und ganz viel Fett

Einen Teil habe ich in einen Becher gefüllt, um zu Zeigen wie hoch der Fettanteil war. Wenn das für den nächsten Tag gewesen wäre, hätte ich es abkühlen lassen und dann das gehärtete Fett abgetragen. So musste ich aus dem was da war, eine gut fließende Soße machen, die sich sanft um das Fleisch legt.

Vier Esslöffel Speisestärke mit Wasser klumpenfrei verrühren

Die Stärke wird unter rühren in die Soße eingebracht und man kann sofort sehen, wie die Soße anzieht.

Die Soße hat immer noch Fettaugen aber sie schmeckt wie eine fruchtige Soßenbegleitung beim Asiaten

Soße zurück ins Backblech gießen und dann noch eine Stunde bei gleicher Temperatur wie vorher garen.

Dann schneide ich die dicke Rippe an. Die unteren Knochen kann man so rausdrehen, wenn man will.

Fleisch mit einem scharfen Messer gegen die Faser aufschneiden

Wahnsinnig, was man aus so einem einfachen Stück Fleisch machen kann.

Ein bisschen Soße drüber löffeln, mehr braucht es gar nicht.

Das Fleisch ist total zart und schmeckt sehr intensiv süßsauer und pikant.

Kartoffeln, polnischer Blumenkohl und zarte Rippen

Meine Frau war auch Nähwochende und ich hatte meinen Cousin Ingo und die Kinder am Tisch. Da kann man das schon mal machen

Meine Kinder waren wie immer zwiegespalten zwischen wir wollen kein Fleisch, ich mag keinen Blumenkohl, ich will keine Kartoffeln, das Fleisch ist zu dies und zu das.

Das eine Stück hat dann meine Nachbarin Anja bekommen und das andere Stück mein Freund Marcin. Die haben das beide zu würdigen gewusst und wenn Euch keine Blutsverwandtschaft mit mir verbindet, habt Ihr daran vielleicht auch nichts zu tottern.

Ich könnte jedenfalls schon wieder

Viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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