Ajvar aus dem Ofen

Letzte Woche war bei mir Paprikaschwemme und ich habe auch noch Auberginen günstig geschossen, die ebenso schnell verarbeitet werden mussten. Mir stand der Sinn sowieso gerade nach Frühling und Urlaub, deswegen habe ich Ajvar im Ofen hergestellt, während auf dem Herd, diverse andere Gemüse für eine Vorspeisenzusammenstellung schmorten, oder irgendwie anders garten. Ajvar ist die klassische rote Balkansoße, die jeder kennt, der schon mal “jugoslawisch” essen war, also serbisch, kroatisch, bosnisch, mazedonisch und wenn man es genau nimmt, gibt es so eine Soße überall südöstlich der österreichischen Grenze bis zum schwarzen Meer. 
Zutaten:
4 Paprika rot und / oder  orange
2 Auberginen
1 Knoblauch
3 Zwiebeln
Olivenöl
1 Teelöffel Salz
1 Teelöffel Pfeffer
1-2 Esslöffel Zucker
Peperoni nach Geschmack

Die “rote Soße” wird auf dem Balkan traditionell zu gegrilltem gereicht, ist aber auch immer beim Djuvec Reis dabei und Ajvar schmeckt auch toll zu frischem Weißbrot. Ich mochte das jedenfalls schon immer.

Auberginen würfeln

Für die Gesamtmenge Gemüse braucht man schon eine große Ofenform

Paprika sollten rot, oder zumindest orange sein, damit man die charakteristisch orange-rote Farbe erzielt. Je roter desto besser.

Paprika zerkleinern und entkernen

Die Paprikastücke können Viertel, oder Achtel sein, das ist egal. Die werden am Ende sowieso noch püriert, wenn sie im Ofen weich geschmort sind. 

Paprika zu der Aubergine in die Form geben.

3 Zwiebeln häuten und grob zerkleinern. Ich habe die nur halbiert. 

1 Freilandknoblauch (das ist der kompakte, ohne einzelne Zehen), abziehen und grob zerkleinern. Kleine Knoblauchzehen gehen natürlich auch. 

Ich würde beim Würzen mit einem Esslöffel Zucker, einem Teelöffel Salz, einem Teelöffel Pfeffer anfangen. Nachwürzen kann man später immer noch, wenn das Ajvar püriert ist. Peperoni nach eigenem Gusto in die Ofenform werfen.

Einen ordentlichen Hieb Olivenöl in die Ofenform geben.

Den Ofen auf 200 Grad einstellen das Gemüse darin garen lassen

Alle 30 Minuten das Gemüse mit einem Pfannenwender wenden, damit es nicht an der Form anbrennt. Ansonsten macht es sich von alleine, wenn es erstmal im Ofen ist.

Nach zwei Stunden ist das Wasser aus dem Gemüse raus und es bilden sich Röstaromen, die wir billigend in Kauf nehmen. 

Das Gemüse, das sein Volumen merklich reduziert hat, kein Wunder das Wasser ist ja raus, kommt in einen Mixbecher

Gemüse mit dem Pürierstab pürieren

Nach zwei Stunden im Ofen, wehrt es sich gar nicht mehr

Fertig püriert. Jetzt ist eine gute Gelegenheit zum Abschmecken, ob genug Salz, Pfeffer, oder Zucker drin ist. Sauberen Löffel nehmen, wichtig!

So lang das Ajvar noch heiß ist, in sterile Schraubgläser abfüllen (die muss man einfach nur fünf Minuten in kochendem Wasser auskochen), Deckel fest aufschrauben und sich bei den echten Einmachgurus beliebt machen, in dem man die Gläser auf den Kopf stellt, damit sie ein Vakuum ziehen. Die Gläser ziehen auch ein Vakuum, wenn man sich nicht auf den Kopf stellt, aber an irgendwas muss man ja glauben). 

Für drei Gläser hat die Menge gereicht, das ist ein guter Liter Volumen. Schmeckt total lecker, nach Gemüse und dann eben so salzig, süß oder scharf, wie Ihr es gerne mögt. Bei scharf muss ich Euch unbedingt noch eine gute Geschichte erzählen. Ich habe nach meinem Blog gegoogled, weil ich das von Zeit zu mache, um zu schauen, wer meine Rezepte klaut, adaptiert, oder sich irgendwie anderweitig dumm das Maul zerreißt. Da bin ich über so ne Rotzgöre gestolpert, die in einem Forum allen ernstes dazu aufgerufen hat, mir das Jugendamt auf den Hals zu schicken, weil meine Kinder bei mir scharfes Essen bekommen und weil meine Frau schon immer Hunger hat, wenn ich nach Hause komme, in der Annahme, dass sie auch meine Kinder verhungern lässt. Wohlgemerkt bekommen meine Kinder irgendwas Scharfes auf Anfrage und nicht auf Zwang und essen schon bevor ich von der Arbeit nach Hause komme. Ich möchte mal wissen, was für kranke Gedanken manche Menschen haben. Ach ja, vom Jugendamt war noch keiner da… Alter…

Hier ist noch eine Probierportion. Die passte nicht mehr ins Glas. Die ging beim bunten Gemüsereigen mit drauf, den wir am nächsten Tag hatten. 

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.
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