Pizza nach neapolitanischer Art

Man lernt wirklich nie aus und manchmal ist es eigentlich direkt vor einem und man sieht es trotzdem lange nicht und ist dann baff erstaunt, wenn man doch drüber stolpert. Wusstet Ihr, dass es Pizzateig nach römischer und nach neapolitanischer Art gibt? Deswegen kommt hier mein Grundlagenbeitrag

Es gibt bestimmt noch ganz viele andere Zubereitungsarten für Pizzateig, an denen ich bislang nur noch nicht vorbei gekommen bin, aber der aus Neapel unterscheidet sich vom römischen Pizzateig vor allem darin, dass er ohne Öl geknetet wird. Also Neapel ohne Öl, Rom mit Öl. Ich war mir schon im Vorfeld total sicher, dass es schmecken muss, aber die Unterschiede im Teig müssen natürlich auch für ein anderes Mundgefühl sorgen. Lasst Euch überraschen.

Zutaten:

1 Kilo Mehl
600 Milliliter Wasser lauwarm
1/2 Würfel Hefe
1 Teelöffel Meersalz
Grieß zum Ausrollen.

Soße:

1,5 Kilo Tomaten
1 Gemüsezwiebel
1 Peperoni
3 Knoblauchzehen
7 Esslöffel Olivenöl
1 Esslöffel Oregano
1 Teelöffel Salz
Chiliflocken, oder Pfeffer
2 Wacholderbeeren
1 Lorbeerblatt

400 Gramm Käse mit guten Schmelzeigenschaften. Optimal Mozzarella, Burrata, Fiore di latte, oder eben Emmentaler etc

Oben auf dem ersten Bild sehr Ihr zerkleinerte Zwiebel, Knoblauch und Peperoni. Olivenöl im Topf erhitzen bis es knallheiß ist.

Zwiebel, Knoblauch und Peperoni anschwitzen, dafür runter vom Gas, damit nichts verbrennt. Die Zwiebeln sollen natürlich karamellisieren, deswegen nur viertel bis halbe Kraft nehmen.

Wenn das Gemüse an den Kanten braun wird kommen die Tomaten hinzu

Salz

Chiliflocken

Wacholderbeeren und Lorbeerblatt

Topf bei mittlerer Hitze auf die kleinste Platte umziehen.

Jetzt den Deckel auf den Topf legen

Wir wollen jetzt die Tomaten zum Platzen bringen, damit das Wasser austritt. Später wird dann offen ohne Deckel gekocht, aber davon trennen uns noch ein paar Stunden

Wir machen den Pizzateig. Optimal wird der wenn er mindestens einen Teig Zeit zum Ruhen, alles was mehr ist, wäre ein Bonus. Mindestens 6 Stunden bei Raumtemperatur und 8 Stunden im Kühlschrank sollten es aber schon sein. Wenn nicht, sagt es keinem weiter.

Hefe abwiegen

Hefe im lauwarmem Wasser auflösen

Mehl in eine Schüssel geben und eine Mulde hinein drücken

Mulde mit dem Hefewasser füllen

Ein gehäufter Teelöffel Meersalz

Auf dem Herd geben die Tomaten Flüssigkeit ab. Ich habe extra den Deckel für Euch abgenommen, daneben soll die Hefe im Wasser anspringen

15 Minuten sind gut, 30 noch besser

Tomaten geben immer noch Wasser ab.

Nach 30 Minuten ist Zeit, um den Teig zu verkneten.

Weil ich keine Maschine habe, nehme ich zuerst einen Esslöffel zum Rühren und kratze auch das Mehl vom Schüsselrand.

Wenn es mit dem Löffel nicht mehr weiter geht, knete ich mit der Hand weiter.

Der Teig ist elastisch und klebt nicht allzu sehr an den Händen.

Die Teigkugel wird mit einem Handtuch abgedeckt und soll 6 Stunden bei Raumtemperatur gehen

Nach zwei Stunden auf dem Herd lassen wir jetzt den Deckel vom Topf und reduzieren die Flüssigkeit um die Hälfte.

Der Teig geht gut auf, nach 6 Stunden in den Kühlschrank stellen und mindestens 8 Stunden Stockgare machen. Ich wiederhole mich da gerne.

Die Soße ist schon deutlich eingekocht

Leider habe ich keinen frischen Oregano, aber einen Esslöffel für die Soße nehme ich deswegen getrocknet.

Soße bis zur Hälfte reduzieren

Hier kommt der Teig aus dem Kühlschrank. Der ist da nochmal richtig aufgegangen und ich hatte Glück, dass der mir nicht den ganzen Kühlschrank geflutet hat.

Damit der Teig beim Ausrollen nicht so klebt verwende ich Grieß. In diesem Fall Maisgrieß, man kann auch normalen Hartweizengrieß nehmen.

Teig im Grieß wenden

Grieß andrücken

Teig ausrollen und die Pizza in Wunschform bringen

Anschließend ziehe ich mit der Pizza auf ein anderes Blech um

Dort kann der Teig noch einmal eine Stunde aufgehen. Ich habe aus dem Teig übrigens drei große Bleche gemacht. Wenn man 28 cm runde Formen nimmt, wir man circa 8 Pizzen dünn ausrollen können.

Jetzt von oben ein bisschen Olivenöl auf den Teig geben.

Nicht übertreiben, schließlich ist der Teig ohne Öl

Teig 30 Minuten aufgehen lassen. Ihr könnt das auch alle viel schneller machen, aber es wird halt besser, je mehr Zeit man lässt.

Nun kommt eine Kelle der tollen Tomatensoße auf die Pizza

Darüber ein bisschen Oregano streuen.

Meine Kinder mögen am liebsten Salamipizza, aber die lege ich dünn geschnitten erst nach dem Backen auf die Pizza und nicht schon beim kross backen. Außerdem habe ich auch nur einen doofen Haushaltsofen und keine Gimmicks wie Pizzasteine etc. Es muss also gut werden mit dem, was jeder zuhause hat und so ist es hier immer im Blog. Keine karierten Nägel und keine Pinsel mit Musik. Natürlich könnte man an der Stelle auch jede Menge Gemüse als Belag nehmen, Pilze, Zwiebeln, Zucchini, Paprika. Alles was Ihr wollt. Den Ofen heize ich auf 275 Grad Umluft auf und gebe dazu noch Unterhitze. Ich versuche die Pizza so unten knusprig zum machen und oben den Käse schmelzen zu lassen, ohne das ganze zu keksig zu machen.

Käse reiben

Käse auf der Pizza verstreuen

Ab in den Ofen und so sieht die Pizza nach zehn Minuten im Ofen aus. Die folgenden hatte ich nur noch 8 bis 9 Minuten im Ofen, weil der dann noch heißer war. Ich bin mit der Bräune und wie der Teig aufgegangen ist, sehr zufrieden.

Runter vom Blech rauf auf eine Holzunterlage

Noch ein bisschen Grünkraut. Basilikum bietet sich an, von Petersilie fällt auch keiner tot um

Pizza aufschneiden und alle können sich bedienen

Das ist Pizza aus dem eigenen Ofen, wie man sie sich selbst und jedem anderen auch täglich wünschen würde. Ganz ehrlich belegt mit einem tollen Teig , neapolitanischer Art.

Allen schmeckt die Pizza super, aber auch da geht wie immer ein Graben durch die Familie. Meine Frau sagt, römisch mit Öl findet sie besser, meine Emma sagt, die ohne Öl wäre schon schön knusprig und das mit dem Grieß fühlt sich im Mund toll an.

Ich bin in der Mitte und sage wichtig ist, dass es Pizza gibt. Ich mag beides und die haben sowohl als auch eine Daseinsberechtigung. Ich werde natürlich auch wieder welche mit Öl im Teig machen, aber in Neapel weiß man auch, wie es geht. Ich freue mich, dass ich wieder ein bisschen schlauer geworden bin. Probiert es einfach aus, ob Ihr danach einen neuen Favoriten habe, oder Euch in Eurer bisherigen Meinung bestätigt seht.

Viel Spaß beim Nachbacken und einen guten Appetit.

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4 Kommentare

  • Vivian

    3-5 Tage kann man den Teig super im KS lassen (ich verwende 4g Hefe auf ein Pfund Mehl)… dann wirft er beim Backen auch richtig schön Blasen wie in der Pizzeria

    Bei den derzeitigen Temperaturen weigere ich mich allerdings, den Pizzaofen anzuwerfen. Meiner geht auf 400°C hoch, das hält keiner aus. Ich wohne im DG.

    • ja, ich bin auch dafür, dass man den teig reifen lässt. voraussetzung ist aber immer, dass ich trotzdem was auf den tisch bekomme. deswegen müsste ich eigentlich die doppelte teigmenge machen. einen für sofort mit ein paar stunden reifen lassen und einen für den kühlschrank für eine woche, oder so

  • Jessica

    Ich finde gereiften Teig auch besser, aber wir haben (zu viert!) einen winzig kleinen Kühlschrank, da geht das nur sehr selten. Bei den Temperaturen jetzt nehme ich 1-2 Gramm Hefe auf 1 Kilo Mehl und lasse den Teig ca. 8 Stunden bei Zimmertemperatur stehen – meistens über Nacht. Ich weiß, es ist abartig, aber meine Kinder wollen am Wochenende Pizza zum Frühstück!

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