Apfelmarmelade – von führenden AkademikerInnen geschnitten

Darauf habe ich mich schon den ganzen Sommer gefreut, dass ich endlich wieder Apfelmarmelade kochen kann. Das ist ja eher eine unübliche Marmelade, wenn man im Supermarkt schaut und die meisten Leute, kennen maximal Apfelgelee, wenn es mal auf das Thema kommt. Ich hatte dafür auch keine Vorbilder, als mich letztes Jahr der Marmeladenwahn gepackt hat und habe es nur so gemacht, wie mit dem anderen Obst auch.


Zutaten:

5 Kg Äpfel
Rosinen nach Geschmack
2,5 Kilo Gelierzucker 2 zu 1
1 Vanillestange
1 Flasche 0,7 Liter Limettensaft

Ich habe bestimmt 20 Kilo Äpfel gehabt, weil ich bei uns hinterm Haus zwei Bäume habe, die dieses Jahr, im Vergleich zu den Vorjahren, super getragen haben und dann habe ich mit meinen Töchtern noch im nahegelegenen Kleingartengebiet auf einer Obstwiese gewildert. Dieses Jahre hatte ich auch noch doppelte akademische Hilfe beim Schneiden der Äpfel. Vielen Dank an Frau Doktor und meine Diplomehefrau. Das Rezept habe ich jetzt auf eine kleinere Menge runter gerechnet, weil ich davon ausgehe, dass Ihr nicht alle 20 Kilo zur Verfügung habt, oder sowieso kleinere Mengen zu Marmelade verarbeitet. Bei mir bekommt aber im Laufe des Jahres, jeder mal eine Marmelade in die Hand gedrückt und meine ganzen Fressraupen am Tisch, sorgen auch für einen ziemlich hohen Marmeladendurchsatz. Was dann noch da ist, wandert bei mir in diverse Kuchen, als Füllung. 

Apfelstücke mit der Flasche Limettensaft und dem Gelierzucker ansetzen, damit den Äpfeln Flüssigkeit entzogen wird. Das kann man von ein paar Stunden bis zu einem Tag machen.


Ich habe die Vanilleschote auch schon gleich dazu gegeben, damit alles den Geschmack annehmen kann. 

Ich habe das dann bei mittlerer Hitze aufgekocht, damit die Äpfel weich werden. Beim Apfel kann man es vorher nicht so genau sagen, weil es so verschiedene Äpfel gibt, die mal fester und mal weicher daher kommen. Als die Marmelade dann sprudelnd gekocht hat, habe ich mit dem Pürierstab kräftig durch püriert, aber auch darauf geachtet, dass ich noch reichlich sichtbare Stücke in der Marmelade belasse. Ich finde es gut, wenn man erkennt, was man isst. 

Hier sterilisiere ich die Gläser in kochendem Wasser. Das ist wichtig, damit die Marmelade möglichst lange hält.

Hier ist meine klassische Versuchsanordnung, der zwanzig Liter Topf mit der Marmelade, der Topf zum Sterilisieren der Gläser und in dem kleinen Topf, befülle ich die Marmeladengläser dann. Das hat den großen Vorteil, dass es nicht so eine Sauerei macht, wenn mal was daneben geht. Wenn die Marmelade 5 Minuten sprudelnd gekocht hat, mache ich den Geliertest. Einen Löffel Marmelade aus dem Topf holen und 5 Minuten zur Seite legen. Wenn nach der Zeit die Marmelade auf dem Löffel fest ist, dann wird sie auch später im Glas fest. Wenn die dann noch zu flüssig ist, muss noch mit Gelierzucker nachgeholfen werden. 

So sieht die Marmelade aus, wenn sie in die Gläser kommt.

Die befüllten Gläser stelle ich dann zum Abkühlen auf den Kopf, damit sich die Deckel verschließen und ein Vakuum ziehen. Dann ist sie auf jeden Fall bis zur nächsten Ernte haltbar und man hat das ganze Jahr eine tolle Marmelade, die man nirgendwo so lecker kaufen kann. Apfel ist ganz toll als Marmelade und schmeckt je nach den Sorten, die man gepflückt hat, immer wieder anders. Die ist auch ganz groß zu Pfannkuchen, oder toll für Salatdressing, oder um Ketchup zu machen. 

Da ich nie frühstücke, außer am Sonntag war großer Marmeladenanstich und ich habe bei der Gelegenheit auch noch die fehlenden Fotos für die beiden Quittenmarmeladen gemacht.

Ich habe mir gleich das Königsglas gesichert, bei dem die Vanilleschote mit abgefüllt wurde.

Die Familie hat natürlich auch gleich probiert.

Mein Fazit ist, dass die Apfelmarmelade weiterhin zu meinen absoluten Favoriten gehört und sich im Mund total gut anfühlt. Der Geschmack ist auch echt super und ich freue mich, dass ich jetzt wieder für das ganze kommende Jahr versorgt bin

Deswegen ist das auch meine ganz ausdrückliche Empfehlung an Euch, aus Äpfeln einfach mal Marmelade und nicht nur Gelee zu machen. Da hat man nach meiner subjektiven Meinung irgendwie nix auf dem Brot und im Mund, wenn man das hier kennt. 

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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14 Kommentare

  • das werde ich probieren! wir haben 5 Apfelbäume und kiloweise Fallobst…

    Danke!

    Liebe Grüße
    anja

  • Obst gibt es dieses Jahr überall im Überfluss. Meine Große geht gerade fast jeden Tag mit den Nachbarkindern Birnen auflesen. Jetzt gibt es also noch ne weitere Verwertungsstufe für all die Schätze!

    Danke! Und liebe Grüße
    Luci

  • birnen wären auch schön, aber da bockt die mutti

  • Die Mutti und ich verstehn uns. Birnen sind meistens wäääh. Wie die Apfelmarmelade schmeckt, wüsste Frau Doktor jetzt aber doch gerne! Ich glaub, ich muss bald wieder zu Besuch kommen! 😉

  • die apfelmarmelade ist total super geworden. lass dir von der mutti doch ein glas schicken. ich lasse morgens alles zuhause, wenn ich zur arbeit gehe.

  • Ich finde, deine Marmelade hat auch ne coole Farbe. Man sollte nicht meinen, dass es Äpfel sind 🙂
    Lieben Gruss
    Alexandra

  • Hab heute deine Version zu einer weihnachtlichen Marmelade mit Zimt etc. verfeinert. Schmeckt auch super!!!
    LG
    Carmen ��

    • oh ja carmen, das ist toll! ich habe aber meinen marmeladenkonsum so schlecht im griff, also es wird eigentlich immer weniger verbraucht als ich dachte. dann muss ich mich die ganze warme jahreshälfte mit meiner frau auseinandersetzen, warum das zimt in der marmelade ist und dass das weihnachtlich ist. klingt jedenfalls traumhaft und ich habe den duft quasi schon in der nase.

  • Mn kann die abgekühlten Gläser auch in die Gefriertruhe packen und bei Bedarf wieder raussholen. Am bsten über Nacht auftauen lassen, dann schmeckt auch nächstes Jahr Ostern die Marmelade noch wie frisch gekocht. Ich mache das schon seit Jahren so. Selbst nach 1,5 Jahren ist die Marmelade noch super.

  • Hallo Jörg, habe deine Marmelade heute mit 2 kg Äpfeln gekocht, schmeckt allen super. Jetzt habe ich noch immer viele Äpfel am Baum und würde gerne nochmal kochen, bin aber zu faul alles zu schälen…da die Äpfel sehr klein sind war das eine beinahe unendliche Geschichte.
    Kann ich mir das Schälen auch sparen?
    LgS teffi

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