Huhn Ching Peng

Manchmal komme ich mir was meine Rezepte betrifft vor, wie ne Frau mit einem ganzen Schrank voll nichts anzuziehen. Dann sitze ich so voll mit Kochideen und kann die gar nicht so schnell veröffentlichen, ohne aus der Saison zu fallen. Irgendwo geistert noch was mit Spargel rum. Ich zeige Euch deswegen erstmal dieses schnelle Sonntagsessen, das auch von Montag bis Samstag taugt. Das kann alles, was man als normale Familie braucht. Nicht zu teuer, einfach zu bereiten und schnell in der Herstellung sein. Maximal gut schmecken, soll es dabei natürlich auch noch. Ich formuliere das an dieser Stelle mal vorsichtig. Dieses Rezept ist ein Grundgerüst, was die Zubereitung betrifft, aber Ihr seid total frei, was bei Euch an Gemüse weg muss. Ich habe das benutzt, was gerade da war und was irgendwie weg musste. Vom Stil ist es eher asiatisch, ohne den Anspruch authentisch zu sein. Deswegen war ich bei der Namenswahl so frei es einfach mal Huhn Ching Peng zu taufen, weil es mit allem Schingpeng ist.

Zutaten:

600 Gramm Hähnchenbrust
7 Passionsfrüchte / Maracuja
Saft einer Zitrone
1 Esslöffel Honig
1 Schuss Rapskernöl / Rapsöl
Salz
Chiliflocken
Zucker
Ingwer
Sojasoße
3 Zwiebeln
Bohnen
2 Jalapenos
4 Knoblauchzehen
1 Knolle Fenchel
Petersilie
50 Milliliter Sojasoße dunkel
50 Milliliter Sojasoße süß
1 Esslöffel Speisestärke (aufgelöst)
1 Schuss Erdnussöl
400 Milliliter Brühe selbst gemacht (anklicken) Ich hatte beim Mix Markt 50 Passionsfrüchte für € 3.50 geschossen. Einen Teil haben die Mädels mit in die Schule genommen, aus dem Rest hat meine Frau Sirup gekocht und was dann noch übrig war, wurde mir zur Resteverwertung angedient. Ich habe gedacht, dass das eine gute Basis für eine Marinade wäre. Da ist jede Menge Geschmack drin, Säure, Süße, alles was ein Gericht spannend macht.
Passionsfrüchte aufschneiden, Inhalt auslöffeln und in einer kleinen Schüssel lagern.
Den Saft einer Zitrone dazu geben.
Das ist der Inhalt der Passionsfrüchte mit dem Zitronensaft
Das wird nun durch ein Sieb in eine andere Schüssel umgefüllt, damit die Kerne aus der Flüssigkeit verschwinden.
Das wird die Marinade für das Fleisch.
Einen Esslöffel Honig.
Honig verrühren.
Ein ordentlicher Schuss Rapsöl. Kann Kernöl sein, muss aber nicht.
Chiliflocken und ein Teelöffel Salz als Grundwürze.  Mehr geht später noch immer.
Hähnchenbrustfilet. Man kann natürlich auch andere Teile vom Huhn verwenden.
Zuerst mit dem Schmetterlingsschnitt das Fleisch in der Fläche verdoppeln. Also quer durch, ohne das Fleisch durchzuschneiden. Dann ist es nicht noch halb so dick, aber doppelt so breit.
Anschließend erst in Streifen und danach in Würfel schneiden.
Das Fleisch kommt nun in die Marinade.
Einen ordentlichen Schuss Sojasoße dazu geben.
Wer Mengenfetischist ohne Phantasie ist, nimmt einfach mal 50 Milliliter.
Das Fleisch habe ich dann für ein paar Stunden in den Kühlschrank gestellt. Das kann man auch über Nacht so machen. Ich bin einfach mit meinen Kindern ein paar Stunden unterwegs gewesen und hatte das als schnelles Abendessen in der Hinterhand.
Einen Finger Ingwer häuten.
Ingwer erst in Streifen schneiden.
Nun noch den Ingwer hacken.
Drei Zwiebeln häuten
Die habe ich ohne ein besonderes Muster zerkleinert.

Zwiebeln sind fertig

Die Bohnen mussten auch weg.
Enden abschneiden.
Die Bohnen in kochendem Salzwasser für 5 Minuten blanchieren.
Reis kochen
Zwei Jalapenos entkernen
Jalapenos zerkleinern.
Nach fünf Minuten kochen werden die Bohnen durch ein Sieb abgegossen.
Kurz ausdampfen lassen.
Danach die Bohnen in kaltes Wasser legen.
Dann behalten die Bohnen eine schöne grüne Farbe und werden nach ein paar Minuten wieder abgekippt.
Nun geht es los im Wok.
2 Esslöffel Erdnussöl (oder Rapsöl) in den Wok geben
Ein bis zwei Esslöffel Zucker (nach Geschmack) in den Wok geben und die Zwiebeln, Ingwer und Jalapenos anschwitzen.
Vier Knoblauchzehen häuten
Ich werfe den Knoblauch so in den Wok, dann kann man den wieder rausfischen, wenn man den nicht beißen mag (Kinder), oder beißt dann direkt aus Versehen auf eine große Zehe (meine Frau)Alles kuz anschwitzen lassen, bis es glasig wird.
1 Knolle Fenchel zerkleinern.
Das Grün des Fenchels stelle ich mir, bis zum Servieren zur Seite.
Fenchel ebenfalls in den Wok geben.
Mit Salz und Peffer aus der Mühle in Form bringen.
Nach drei Minuten aus dem Wok nehmen und in einer Schüssel mit Deckel warm stellen.
Gleich wird das Fleisch angebraten.
Der Reis wird auch langsam. Wenn der fertig ist, kann man den mit Deckel auf dem Topf warm halten, da passiert nichts.
Die Brühe schon mal aus den Vorräten holen, die brauchen wir gleich noch.
Einen kleinen Schuss Öl in der Pfanne / Wok erhitzen.
50 Milliliter süße Sojasoße zur Seite stellen.
Das Fleisch ohne die Marinade im Wok anbraten bei Vollgas. Das muss nach zwei Minuten gewendet werden.
Einen Esslöffel Speisestärke mit Wasser auflösen und klumpenfrei verrühren.
Das Fleisch wird von  beiden Seiten ingesamt 4 Minuten gebraten. Danach ist es innen immer noch medium, aber wir lassen es bis zum Servieren noch gar ziehen. Der Herd läuft noch auf Vollgas.
Gemüse zurück in den Wok geben.
Die Marinade in der das Fleisch eingelegt war, in den Wok kippen.
Die Brühe hinzu geben.
Süße Sojasoße

Sobald es einmal kurz im Wok geblubbert hat, also kurz vorm Kochen ist, kommt die aufgelöste Speisestärke in den Wok Sobald man sieht, wie die Flüssigkeit sichtbar anzieht, die Temperatur auf Minimum reduzieren und nach einer Minute den Herd abstellen.
Das sieht doch schon mal aus wie beim Asienbüffet.
Die Bohnen einfach unterheben, die werden von der Temperatur der anderen Zutaten automatisch warm.
Petersilie für den frischen Eindruck hacken.
Die kommt nun auch noch in den Wok
Als letzte noch das Grün des Fenchels einstreuen.
Alles einmal vermischen, FERTIG! Wer da noch nachwürzen muss, hat vorher irgendwas falsch gemacht 😉
Ich habe das Gericht mit Reis in einem tiefen Teller serviert.
Das Fleisch ist sensationell zart, durch das ganze Gemüse und die anderen Zutaten hat die Soße einen tollen Geschmack. Die fruchtige Note durch die Passionsfrüchte ist echt der Killer. Die Kinder wussten gar nicht, worüber sie meckern sollten und was noch geiler war, die haben gar nicht geschnallt, was für ne Extraportion Gemüse in lauter Sorten, die sie nicht einmal mit der Kneifzange anfassen würden, sie da gerade gegessen haben.
Der Schärfegrad war für meine Bande total o.k, weil die meisten das Prädikat Mädchen nur im Perso stehen haben, aber ansonsten härter im Nehmen sind, als die meisten Männer gerne wären.  So lecker kann pseudoasiatisch sein. Wenn man die reine Kochzeit rechnet, habe ich zwischen 30 und 45 Minuten gebraucht. Das Marinieren läuft ja schon vorher, das rechne ich nicht dazu. Länger als 15 Minuten hat das auch nicht gedauert. Da kommt man mit meinem Stundenlimit in der Woche gut hin, wenn man die Übernachtung im Kühlschrank vernachlässigt.
Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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2 Kommentare

  • kochaddict

    Minus Fenchel-den ich seit meiner Kindheit hasse- werde ich das mal so nachkochen…klingt gut 🙂

    • ich mochte auch nie fenchel. natürlich auch seit meiner kindheit. das habe ich mir durch meinen blog erkocht, dass ich mittlerweile auch ganz komische gemüse essen mag.

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