Mirabellensirup – ganz einfach
Meine Familie ist immer noch im Urlaub und ich nutze die freie Zeit, wenn ich selbst nicht arbeiten muss, um Vorräte für die nächste Zeit anzulegen. Mirabellen sind gerade reif und Marmelade habe ich daraus schon vor zwei Wochen gekocht. Da in meiner Familie im Moment das Sirupfieber grassiert, habe ich dieses Jahr auch zum ersten Mal Mirabellensirup gemacht. Ich nehme Euch jetzt mit auf meinen Ernteeinsatz in Berlin Kaulsdorf.
Zutaten:
6 Kilo Mirabellen
3 Kilo Zucker
500-700 Milliliter Wasser
6 Zitronen
Ich hatte keine Lust bei über 30 Grad ein paar Kilo Mirabellen zu schleppen. Deswegen bin ich mit der Schwalbe gefahren.
Ich habe den Roller 50 Meter in die Landschaft gestellt.
Da knurrte mich aus dem Garten hinter dem Baum schon irgendein zugewanderter Rheinländer an, dass ich im Landschaftsschutzgebiet bin. Ich hatte keinen Bock auf Stress und habe mich bei ihm entschuldigt und die Schwalbe dann auf dem Rückweg brav bis zur Straße geschoben.
Das Sieb habe ich als Mass mitgenommen, weil ich 6 Kilo Mirabellen brauchte und von diversen Mirabellenaktionen aus den Vorjahren wusste, dass immer drei Kilo hinein passen.
Ich musste das Sieb zwei Mal füllen, das ging an dem Mirabellenbaum ganz schnell, weil er knallvoll hing und nach zwanzig Minuten war ich wieder abfahrbereit.
Ich habe bei der Marmelade 10 Kilo mit den Händen entsteint, das wollte ich nicht wieder machen. Deswegen habe ich meine Produktionsmethode für das Sirup geändert.
Alle Mirabellen kommen in den 20 Liter Topf.
Einen Guten halben Liter Wasser in den Topf geben und dann den Herd auf mittlere Hitze stellen.
Deckel auf den Topf legen und alle 10 Minuten umrühren.
Die Mirabellen zerfallen bei jedem Umrühren immer mehr und irgendwann hat man dann nur noch Flüssigkeit und ein paar ganze Früchte im Topf. Wie schnell das geht hängt von der Temperatur und der Menge der Früchte ab.
Damit hinterher keiner sagen kann, ich hätte meinen ESGE Zauberstab geschrottet, weil da noch Kerne in den Mirabellen waren, nehme ich meinen einfachsten Pürierstab mit zerkleinere damit alles, was bei drei nicht auf dem Baum ist.
Wenn alles zerkleinert ist, muss ich sehen dass die Kerne aus dem Topf kommen.
Für meinen 20 Liter Topf und die 6 Kilo brauche ich zwei kleinere Töpfe, um die ganze Menge verarbeiten zu können.
Ein Sieb auf den kleinen Topf zum Umfüllen legen.
Nach und nach Mirabellen und Flüssigkeit aus dem großen Topf in den kleinen umfüllen und durch das Sieb gießen. Dafür kann man ein Litermaß benutzen, oder direkt aus dem Topf umfüllen.
Die Fruchtmasse mit einem Pfannenwender durch das Sieb streichen. Schalen und Kerne bleiben dann im Sieb.
Der sechs Liter Topf ist knallvoll. Ich habe das nach dem Umfüllen wieder in einen Topf gegossen, um Euch die Menge zu zeigen. Durch das Sieb streichen, wäre so natürlich nicht mehr gegangen.
Bei Lidl gab es gerade 2 Kilopakete Zucker zum Sonderpreis.
Drei Kilo davon habe ich zum Sirup gegeben, das jetzt wieder im 20 Liter Topf ist.
Für mehr tiefe habe ich nun noch den Saft von 6 Zitronen dazu gegeben.
Zucker verrühren und erneut aufkochen.
So lange einkochen, bis die Flüssigkeit sichtbar dicker geworden ist.
Als Flaschen habe ich Bügelflaschen benutzt. Teilweise sind es Bierflaschen, oder Ölflaschen usw. Wichtig war mir der Bügel zum Verschließen. Da es deutlich mehr Sirup ist, als ich vorher dachte, nehme ich auch noch normale Konservengläser.
Trichter auf die Flasche stellen und dann mit dem Litermaß, das heiße Sirup direkt aus dem Topf in die Flaschen umfüllen und direkt mit dem Bügel verschließen.
Ich weiß, dass meine Familie mit den 5 Litern Sirup kurzen Prozess machen wird und in vier Wochen spricht darüber höchstwahrscheinlich niemand mehr. Sonst hätte ich das noch weiter in kochendem Wasser 30 Minuten eingekocht. Die Flaschen haben aber auch so ein Vakuum gezogen, das habe ich mittlerweile festgestellt.
Das Sirup schmeckt toll nach der Frucht, wird zum Trinken im Verhältnis 1 Teil Sirup mit 7 Teilen Wasser zum Trinken vermischt. Angenehme Säure, voller Fruchtgeschmack. Taugt auch zum Mixen von Cocktails, oder als Fruchtspiegel zu Kuchen (Rezept kommt).
Ich hatte Sirup auch nie auf dem Zettel, aber es ist toll, alle freuen sich und es schmeckt einfach gut. Vielleicht ist das ja genug Motivation für Euch das Obst nicht auf den Bäumen schlecht werden zu lassen. Ich habe bei mir in der Umgebung echt das Gefühl, dass ich der einzige bin, der diesen Schatz nutzt und könnte echt noch ein paar hundert Kilo ernten. Dazu fehlt mir aber die Zeit und der Platz.
Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen einen guten Durst, oder Appetit.