Pommes frites – Weltklasse statt Kartoffelmasse

 Die besten Pommes Deines Lebens, ganz einfach gemacht
Pommes frites kennt jeder? Zumindest die Version, die man tiefgekühlt in der Tüte kauft, oder auswärts serviert bekommt. Was das noch mit dem ursprünglichen Gedanken einer frittierten Kartoffel zu tun hat, steht auf einem anderen Blatt Papier. Bitte auch hier einen Blick auf die Zutatenliste werfen, ob daraus hervor geht, ob da noch ganze Kartoffeln verwendet werden, oder in Form gepresste Kartoffelmasse, die mit Kartoffelmehl gebunden wird, gerne auch noch mal geschwefelt und mit gehärteten Fetten vorfritiert. Wer meinen Blog kennt, weiß, dass ich auf das Eine so wenig Lust habe, wie auf das Andere. Deswegen jetzt und hier, richtige Pommes frites, so wie sie sein sollen und wie wir die ab sofort, eigentlich nur noch so essen, oder darauf verzichten sollten.
Die Anzahl der benötigten Zutaten spricht jedenfalls nicht dafür , dass es schwer sein könnte.
Zutaten 
Kartoffeln, möglichste groß
Frittieröl
Salz, gerne auch eine Nummer besser (z.B. Meersalz)
Der Kern, wieso sich Zuhause noch nie einer von Euch die Mühe gemacht hat, selbst Pommes von der frischen Kartoffeln, über das Schneiden, bis zum Frittieren zu machen, hat sicherlich viele Gründe. Der eine überschätzt die Schwierigkeit des Pommesschnitzen. Ist ganz einfach, ist Handarbeit und soll auch nach Handarbeit aussehen.
Der nächste glaubt, dass man ohne eine Fritteuse keine Pommes frites machen kann. Das Gerücht, hat mir meine Mutter, als ich Kind war, ins Ohr gesetzt und das habe ich danach auch ein paar Jahrzehnte so unreflektiert für bare Münze genommen, dass man ohne besondere Ausrüstung, keine gescheiten Pommes machen kann. Ist natürlich totaler Quatsch. Man braucht nur einen Topf, der groß genug ist, dass die Kartoffeln ein wenig Platz haben und nicht eng an eng liegen. sonst werden die nicht rundherum kross. Man benötigt noch nicht mal so einen Frittierkorb, wie auf dem Foto zu sehen, sondern kann die Pommes auch mit einem Schaumlöffel aus dem Fett heben. Ich habe diesen Frittierkorb auch nur, weil ein alter Nachbar gerade seinen Keller entrümpelt hat und mit über achtzig Jahren und verwitwet, keine Verwendung mehr für sein astronomisch teures Edelstahl Topfset hatte, das er sich kurz nach der Wende, mal auf einer Kaffeefahrt aufschwatzen lassen hat.

Man braucht auch keine blinkenden Lämpchen, die einem sagen, wann das Fett die richtige Temperatur hat. Ein Holzkochlöffel reicht vollkommen. Wenn man den Holzkochlöffel ins Fett stellt, müssen Blasen aufsteigen, dann kann es losgehen. Bitte pro Ladung immer nur so viele Kartoffeln zur Zeit frittieren, dass es im Topf noch genug Platz gibt, damit das Fett überall gut hinkommt. Nicht so eng in den Topf legen, wie am Ballermann am Strand. Ich erzähle Euch jetzt mal das Geheimnis guter Pommes, die werden zwei Mal frittiert. Der erste Frittierdurchgang dauert 10 Minuten, dann sind die Pommes noch nicht knackig, aber schon durch. Raus aus dem Fett und zwischenlagern, bis die nächste Ladung ihre 10 Minuten rum hat.

Vor dem Servieren, kommen die Pommes noch einmal für drei bis vier Minuten ins heisse Frittierfett, dann sind sie schön braun, total knackig und haben einen sensationellen Geschmack, den man so noch nie erlebt hat, wenn man bis dahin keine frisch gemachten Pommes frites geniessen durfte.

Am besten mit Meersalz aus der Mühle salzen. Man kann aber natürlich auch jedes andere Salz nehmen. Ich bin nur immer der Meinung, wenn man sich so viel Mühe gibt, sollte man an der letzten Komponente, nicht mehr sparen und damit irgendwas schlechter machen, als es mit ein wenig mehr Aufwand, sein könnte.
Macht Euch einfach mal den Spaß und die Mühe und legt die Hemmungen ab, dass es schwer wäre, oder Euch die passende Ausrüstung fehlt. Jeder kann das Zuhause, mit dem was da ist, machen.

Sieht toll aus, oder? Was sind Pommes ohne eine leckere Mayonnaise? Die habe ich für Euch natürlich auch selbst gemacht. Das würde ja auch keinen Sinn machen, an der Stelle wieder auf den Industriedreck zurück zu greifen. Dauert wirklich nur zwei Minuten. Hier ist das Rezept: Mayonnaise in zwei Minuten  und natürlich darf auch ein selbst gemachtes Ketchup nicht fehlen. 

Wer es auf die ganz harte Tour braucht, hier gibt es jetzt auch die Hölle als Mayonnaise
Guten Appetit, jetzt bist du ein Gourmet! Das muss nicht immer an bei und in Symbiose mit sein, damit es etwas Besonderes ist. Schlichte Dinge, die niemand achtet zu einem Ereignis zu machen, ist die eigentliche Kunst.
Paßt auch perfekt zu einem Schnitzel KLICK KLACK und macht aus einem schnöden Alltagsessen ein echtes Fest.

Print Friendly, PDF & Email

9 Kommentare

  • Anonym

    Moin Moin, Tolle Idee das mit den Pommes.

    Habe da nur noch eine Frage:

    Kann ich die Pommes nach dem ersten 10 Minuten nicht einfach einfrieren und nach belieben den zweiten 3-4 minütigen Fritiergang kurz vor dem verspeißen machen?

    Denn aufwändig ist das Schneiden und Vorfritieren ja schon. Dann kann man sich doch lieber mal an einem Sonntag einen 5 Kilo Sack fertig machen und in der Woche nach der Arbeit je nach Wunsch "kurz" Pommes in die Friteuse hauen.

    Btw: toller Blog und ein netter Auftritt beim Dinner!

    mfg Otti!

    • Anonym

      Achja …
      die Kartoffeln nicht schälen?! nur waschen, schneiden , fritieren?

      nachtrag Otti!

    • alles kann, nix muss. du kannst die kartoffeln auch schälen, aber ich finde die mit schale genau so gut und ein wenig deftiger. sollen doch einfache rezepte sein. schönen gruß jörg

    • hallo otti, ich friere gar nichts ein, deswegen kann ich dir das nicht so genau sagen. ich bin abends wenn ich koche, immer so durch, dass ich dieses schneiden einfach brauche, um wieder runter zu kommen. so ein kilo pommes schnippelst du in zehn minuten. bevor durch einfrieren irgendwas schlechter wird, würde ich das immer frisch schneiden und das fett muss ja auch erst heiß werden. in der zeit schneidet man dann. schönen gruß
      jörg

    • Genau Schneiden bringt einen vom Tagesstreß weg. Wird leider viel zu oft vergessen. Dafür wirft man sich eine TK-Pizza ein um rasch ins Spa zu kommen.

    • manchmal dauert es eben ein bisschen länger, bis man den sinn von man ist was man isst, verstanden hat

  • Der zweite frittiervorgang sollte etwas heißer sein als der erste.

  • Esther

    Heute gab es diese Pommes, dazu:

    – Aioli in zwei Minunten
    – Ketchup Basisrezept
    – Gemischter Beilagensalat – mit schmutzigem Dressing

    Alles gelang gut und war saulecker. Ich kann im Haushalt alles, sogar handwerklich. Aber beim Kochen hörte es immer auf. Als ich meinen Mann kennen lernte, war mir klar, daß er als Handwerker gut essen muß. Seit 30 Jahren quälte ich mich in der Küche herum, es machte mir keine Freude.
    Mit Glatzkoch, der auch Doofe wie mich nicht ausklammert, gehe ich neuerdings sogar gerne Einkaufen – Rezepte sind ausgewählt und in Planung.

    Danke Jörg. Du machst meinen Mann glücklich. 😉

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert