Pornöser Apfelkuchen, einmal mit alles

Das ist ein toller winterlicher Apfelkuchen. Wer Bratäpfel mag, wird ihn lieben! Dünner saftiger Teig trifft Marzipan, wird von Marmelade geküsst und bekommt den frischen Kick von Apfelspalten. Große Kunst? Nein Bauernmalerei und DU kannst es auch!

Zutaten für ein großes Backblech:

3 Kaffeepötte Mehl
5-6 Äpfel
3 Eier
1 Kaffeepott Zucker
1 Kaffeepott Mineralwasser
1 Kaffeepott Pflanzenöl
1 Päckchen Backpulver
2 Pakete Marzipan
Zimt
Marmelade nach Vorratslage, bei mir selbst gemachte Apfelmarmelade
1/2 Tüte gehobelte Mandeln

Ich habe keine Lust darauf die Zutaten zu wiegen, deswegen ist mein Maß beim Backen immer ein großer Kaffeepott, wie man die üblicherweise im Büro verwendet. Nicht das gute Aussteuergeschirr mit den Rosen verwenden, dann stimmen die Mengen nicht. Erfahrungsgemäß gibt es mit dieser Mengenangabe keine Probleme, es sei denn man ist so weit im Süden, dass man schon mal das Wort Haferl verwendet hat. 1 Kaffeepott entspricht 300 Millilitern

Drei Eier aufschlagen

3 Kaffeepötte Mehl

1 Kaffeepott Zucker

1 Kaffeepott Pflanzenöl

1 Kaffeepott Mineralwasser

1 Päckchen Backpulver

Den Teig mit einem Kochlöffel, oder einem Esslöffel glatt rühren und dann in eine Backform geben. Ich habe ein halbes Backblech benutzt, mit der halben, im Rezept angegebenen Zutaten Menge, weil ich den Kuchen für Euch nur ausprobiert habe. Den Teig nur so weit einfüllen, bis der Boden ca. 0,5 cm dick bedeckt ist. Bei der vollen Teigmenge, bietet sich ein großes, viereckiges Backblech an.

Für ein großes Backblech braucht ihr zwei Blöcke Marzipan, oder Ihr legt es nicht so eng, was natürlich auch nur einen halb so leckeren Kuchen bedeutet. Das Marzipan lässt sich am besten vom Block schneiden, wenn man es vorher im Kühlschrank gelagert hat.

An Unterzuckerung stirbt jedenfalls keiner, wenn der Kuchen fertig ist.

Apfel vierteln und entkernen

Hier sind die Viertel

Die Viertel in feine Apfelspalten schneiden.

Hier ist ein Glas meiner kostbaren Apfelmarmelade. Die ist ein Pflichtermin für jeden, der Zugriff auf einen Apfelbaum hat. ich habe auch ganz andere Marmeladen gekocht, aber keine davon ist jenseits von Brot so toll geeignet, für Kuchen, Pfannkuchen, oder immer, wenn man irgendwo etwas süßes braucht. Ich habe die auch schon zum Ketchup machen benutzt. Wer andere Marmelade hat, nimmt andere Marmelade. Ein gutes Pflaumenmus, oder dieses Apfelkraut von Grafschafter, könnte ich mir dazu auch gut vorstellen, wenn ich nichts gescheites, selbst hergestelltes hätte.

Die Marmelade wird klecksweise auf dem Kuchen verteilt.

So soll es dann aussehen. Bitte daran denken, der Teig unten ist relativ flüssig, also nicht so fest zudrücken.

Danach werden die Apfelspalten auf den Kuchen gelegt. Schön eng aneinander.

Läuft!

Das ist zwar keine feine Zuckerbäckerei, aber bei solchen Bäckern wie mir, die eigentlich eher Schlosser hätten werden können, zählt das schon zur Rubrik Sonntagskuchen.

Gehobelte Mandeln über den Äpfeln verteilen.

Zimt und nur wenig Zucker auf die Äpfel geben.

Den Backofen habe ich bei Gas auf Stufe 4 für 10 Minuten vorgeheizt. Bei Elektro werden das 200 Grad sein. Im Gegensatz zu mir, habt Ihr Ober- und Unterhitze. Ich brauche 40 Minuten, Ihr solltet nach 30 Minuten mal nach dem Kuchen schauen. Ich prüfe mit einem Zahnstocher, ob der Kuchen gut gebacken ist. Das ist bei der Kombination mit dem Marzipan, aber nicht so einfach, da muss man eine Stelle finden, wo kein Marzipan ist, weil der Kuchen sich sonst immer feucht anfühlt. Gut ist er jedenfalls, wenn beim Rausziehen des Zahnstochers, kein Teig mehr daran kleben bleibt.

Bääääm, Apfelkuchen mit einmal alles!

Ich drücke es mal philosophisch aus, der Kuchen ist so geil, dass man sich nur mit Mühe zurückhalten kann, nicht einmal quer darüber zu ejakulieren. Ich weiß gerade nicht, ob das eine Metapher ist, die von der überwiegend weiblichen Leserschaft verstanden wird. Zur Not fragt Ihr einfach mal den Mann an Eurer Seite, wann er sowas empfindet und wie sich das anfühlt. An dieser Stelle, lache ich schon mal wieder herzlich, vor meinem inneren Auge, über die armen Mütter, die sich dieses Rezept, von Ihren halbwüchsigen Kindern vorlesen lassen, weil sie mit dem Teig beschäftigt sind.

Ähm, also der ist
wirklich einer der zehn besten Kuchen, die ich mir bisher ausgedacht
habe. der Boden ist dünn, schmeckt gut und erfüllt seinen Zweck, dass die Auflage
nicht auf das Backblech fällt. Darüber ist richtig Karneval im Mund, mit
dem Marzipan und der Marmelade. Die frischen Äpfel und die Mandeln
machen es dann rund. Das ist ein Kuchen für die kalte Jahreszeit. Im
Sommer macht der keinen Spaß, aber den Kuchen ab Spätherbst, mit einem
doppelten Espresso, oder einem Brandy, Grappa, Calvados oder irgendwas
anderem, was im Hals kratzt, ist mal DER Kracher.

Sieht das gut aus, oder sieht das gut aus? Der Kuchen duftet schon durch das Foto…

… und sagt, los, back mich, Du Sau! Bäääm!

Edel als Probierstück, für den kleinen Genuss zwischendurch.

Richtig verschwenderisch, als Zweireiher für Liebhaber.

Der macht nicht satt, aber glücklich.

Ich hoffe, dass Ihr Lust auf dieses besonders leckere Stück Kuchen bekommen habt.

Und wünsche viel Spaß beim Nachbacken und einen guten Appetit.

Print Friendly, PDF & Email

7 Kommentare

  • Anonym

    wow – wird sofort ausprobiert lg.chaos-omi vom deich

  • prima. freut mich, wenn dir das rezept gefällt. viel spaß beim nachbacken.

  • Herrlich…probier ich auch aus..kann ich das Marzipan auch ersetzen bzw weglassen. Bin eher der Anti-Marzipanler?

    "Dein" Pizzateig geht grad für heute Abend und ich muss schon jetzt sagen, so genial einfach hab ich mir das echt nicht vorgestellt.

    Ach und zum Ejakulat….sowas nennt man(n) dann wohl geistige Onanie 😛

  • melli, ich bin auch kein marzipanfreund und würde mir marzipan nie so als block hinlegen und wegessen. wenn es dir sonst auch so geht, dann mache für den kuchen mal eine ausnahme und verwende es. danach siehst du auch das, mit anderen augen. das ist ein großer vorteil beim selbst kochen, dass man seine grenzen auch mal verschieben kann. das meine ich auch, mit immer noch etwas dazu lernen. der pizzateig ist in der tat total einfach. den schweren habt ihr ja alle schon nicht machen wollen, also was blieb mir anderes übrig, als einen einfachen zu erfinden? ich wünsche in beiden fällen gutes gelingen. schönen gruß vom klassenfeind

    • Dann mach ich das 😉

      Nix da Klassenfeind… Eher Genosse, wenn du wüsstest, dass ich in HoyWoi geboren bin und in Radebeul aufgewachsen. Oder bist auf der anderen Seite?

  • ich weiß, dass du von den ostgoten kommst. das hast du mal bei den jägerschnitzeln durchblicken lassen. ich hatte einen etwas akzentfreieren geburtsort, auf der subjektiv richtigen seite vom zaun und freue mich, dass ich jetzt ohne zwangsumtausch und visum, den berliner osten unsicher machen kann 😉

Schreibe einen Kommentar zu Joerg Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert