Remoulade selbst gemacht

Mögt Ihr auch so gerne Remoulade? Das ist für mich eine Kindheitserinnerung und die gab es immer nur vom Schlachter, wenn meine Landverwandtschaft irgendwas zu feiern hatte. Ich habe keine Ahnung, ob die damals frisch gemacht war, aber so wie die Zeiten in den siebziger und achtziger Jahren waren, bin ich mir ganz sicher, dass es maximal eine Fertigmayonnaise war, die mit Gurken aus dem Glas und gekochten Eiern “verfeinert” wurde. Wenn man nichts besseres kennt, wird man daran nichts zum Aussetzen finden, sonst würde ich Euch nicht mehr bis jetzt davon erzählen. 

Mit dem Wissen von heute, bedeutet mir frische Herstellung aus frischen Zutaten natürlich alles. Ich bin schließlich keine kulinarische Würfelbude. Remoulade ist auf jeden Fall eine echte Königin der kalten Soßenküche, wenn sie mit Liebe gemacht wird. Remoulade passt zu Fleisch, zu Fisch und auch zu Gemüse. Außer Veganern kann man damit also jedem eine Freude machen.


Zutaten:

Mayonnaise selbst gemacht 
Gurke selbst eingekocht
2 Eier hart gekocht
300 Milliliter Naturjoghurt
Schnittlauch, gerne frisch
Salz
Pfeffer
Zucker
1 Teelöffel Senf

Ihr könnt Euch aussuchen, ob Ihr mit der Mayonnaise anfangt, oder mit dem Kochen der beiden Eier. Wie immer bedeuten farbig unterlegte Worte, dass sich darunter ein Rezept verbirgt, auf das man durch anklicken kommt.

Ich kenne gekauft nur Remoulade aus der Tube, oder aus dem Glas. Das ist ja wirklich ein ekelhaftes Zeug, bei der man einer Mayonnaise nur ein paar Plastikkräuter untergemischt hat, höchstwahrscheinlich noch ein wenig extra Süße, damit sich das Fett nicht so alleine in der Tube fühlt und 97 verschiedene Dickmacher, Konservierungsstoffe und Aromen, die nur so tun als irgendwas, was sie faktisch gar nicht sind. Da komme ich gerade recht, mit meinem Plan eine richtige, frische Remoulade zu produzieren. Davon habe ich bislang auch immer nur geträumt, aber noch nie eine Gelegenheit gehabt, das in die Tat umzusetzen. Ostern kam mir gerade recht, für meine erste eigene Remoulade.

Den frischen Schnittlauch habe ich viel zu selten, aber weil Ostern war und ich wusste, dass der Schnittlauch bei mir nicht alt wird, habe ich mir zur Feier des Tages einen frischen Schnittlauch im Topf gekauft. Ich kann echt machen was ich will, aber zwischen vertrocknen, oder ersaufen, gibt es bei mir mit Pflanzen echt keine Zwischenstadien.

Schnittlauch klein hacken.

Eine Zwiebel häuten und klein hacken.

Die beiden hart gekochten Eier, in kleine Stücke hacken.

Ich weiß, alle halten mich für einen üblen Dogmatiker, aber ich habe eben so viel Spaß daran Dinge auszuprobieren und selbst herzustellen. Das ist er einzige Weg, um sich eine Meinung darüber zu bilden, ob es o.k ist, was die Industrie in ein Produkt reinkippt, oder ob man für sich selbst zu der Einsicht kommt, dass Zeit, Material und sonstiger Aufwand durch das selbst hergestellte Produkt gerechtfertigt werden. Bis jetzt konnte ich das für mich immer mit ja beantworten, deswegen gibt es an dieser Stelle von mir auch die selbst eingekochten Gurken. Wer das nicht kann, keine Lust, oder keine Zeit hat, nimmt Gurken aus dem Glas und wird höchstwahrscheinlich trotzdem nicht auf der Stelle tot umfallen.
Gurken zerkleinern, passend zu den Eiern und den Zwiebeln.

Gurken, Eier und Zwiebeln in eine Rührschüssel geben.

300 Milliliter Naturjoghurt
Einen Teelöffel Senf

Gehackten Schnittlauch

Sechs Esslöffel Mayonnaise hinzu fügen.

Die Zutaten vorsichtig miteinander mit einem Esslöffel verrühren. Nicht hektisch werden, sonst fällt die Mayonnaise zusammen. Danach wird die Remoulade kalt gestellt, bis Ihr sie servieren möchtet. Nach Geschmack mit Salz, Pfeffer und Zucker nachwürzen.

Ich habe die Remoulade in zwei solcher Saucieren umgefüllt, weil ich Gäste hatte. Dazu gab es Roastbeef und Röstkartoffeln. Was für ein Fest. 

Es ist echt der Wahnsinn, wie leicht so eine Soße wirken kann, wenn sie frisch hergestellt wird. Man hat den Eindruck, es mit purem Joghurt zu tun zu haben. Die Kalorien möchte ich davon aber auch nicht zählen müssen. Das ist aber generell nicht schlimm, weil man so ein Essen nicht jeden Tag auf dem Teller hat, sondern nur zu besonderen Anlässen.

Das ist eine Soße, die man auf jeden Fall mal selbst hergestellt haben sollte. Danach bekommt man auf fertige Soßen einen anderen Blick. Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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