Brötchen gelaugt für Sandwiches

Ich brauchte mal wieder in Brötchen für Sandwiches und muss Euch ja immer wieder mal eine neue Geschichte zeigen. Deswegen habe Ich die Brötchen gelaugt, aber keine klassischen Laugenbrötchen gebacken. Die haben ja eher eine glatte, dunkle Oberfläche. Meine Sandwichbrötchen haben einen merklich guten Geschmack nach Salz, aber eben nicht so auf die Fresse, wie beim klassischen Laugenbrötchen.

Zutaten:
1 Kilo Mehl
1/2 Würfel Hefe
4 Esslöffel Pflanzenöl
2 Esslöffel Salz
2 Teelöffel Zucker
600 Milliliter lauwarmes Wasser
4 Esslöffel Natron
1 Liter kochendes Wasser (zum laugen)
grobes Salz
1 Eigelb 
1 Schuss Milch
Mehl zum Arbeiten
Backpapier für das Backblech
Backen macht Spaß und alle essen solche Brötchen gerne. Ich verarbeite deswegen gleich ein Kilo Mehl, obwohl man bei sechs Sandwiches, die ich herstellen möchte, auch mit der halben Menge auskommen würden. Solche Backwaren sind aber so lecker, dass die auch noch am nächsten Tag gegessen, oder eingefroren werden können.

1/2 Würfel Hefe in 50 Milliliter lauwarmem Wasser, bis maximal 40 Grad Temperatur auflösen und ein bisschen Zucker zum Anschieben dazu geben.

Hefe eine viertel Stunde arbeiten lassen. 

Den Teig könnt Ihr mit dem Handrührer und Knethaken, mit der Hand, oder einer Maschine kneten. Ich mache sowas immer mit meinem Esge Zauberstab. Der kann bis zu 19000 Umdrehungen pro Minute drehen, hat aber leider kein Drehmoment. Deswegen muss ich dabei umgekehrt vorgehen, wie bei den oben genannten Rühr- und Knetgeräten. Ich gehe bei solchen Teigen, die am Ende geknetet werden müssen, immer von flüssig nach Fest. Erst alle Komponenten in die Schüssel geben, die man leicht vermischen kann und dann nach und nach das Mehl nachkippen.
2 Esslöffel Salz

2 Esslöffel Zucker

600 Milliliter warmes Wasser (bis 40 Grad)

aufgelöste Hefe

4 Esslöffel Pflanzenöl

Bei einem Teigansatz mit einem Kilo Mehl, muss ich natürlich nicht abwiegen. Allerdings habe ich dann gerne noch ein zweites Paket in Reserve, weil man immer noch mal Mehr braucht, um das Arbeitsbrett damit zu bestäuben, oder um den Teig auszugleichen, falls er zu feucht ist. Weil das hier das Kochen für Doofe ist, 1000 Gramm = 1 Kilo 😉

Nach und nach das Mehl unter ständigem Kneten unter den Teig mischen

Läuft mit dem Zauberstab echt gut und der ist bis zum Ende, so durch den Teig gegangen

Das ist der fertig gerührte Teig. Da sehe ich schon mit bloßem Auge, dass ich den vor dem Verarbeiten noch mal nachmehlen muss.

Ich lasse den Teig 90 Minuten, oder wenn ich noch irgendwas anderes machen muss, auch gerne länger gehen. Danach hat sich die Teigmenge in der Schüssel verdoppelt. Man kann den Teig auch schon einen Teig vorher machen, wenn man ihn über Nacht kalt stellen kann. 
Das Backblech mit Backpapier abdecken

Jetzt machen wir die “Lauge” für die Brötchen. Es muss irgendwas in der Apotheke geben, was noch stärker laugt und womit man dann auch diese glänzende Oberfläche bekommt. Ich habe aber ganz normales Backnatron verwendet. 

4 Esslöffel Natron

1 Liter kochendes Wasser

Kochendes Wasser mit dem Natron vermischen und gut verrühren

Hier ist mein Brötchenteig nachdem er ordentlich aufgegangen ist. 

Den Teig ein bisschen aufmehlen, bis der Teig nicht mehr so klebrig ist.

Weil ich wusste, dass ich außer für die Sandwiches noch andere Brötchen für die Familie brauche, habe ich einfach ein bisschen mit dem Teig rumgespielt.

Mit einem Schaumlöffel werden die Teiglinge für eine halbe Minute in das in Wasser aufgelöste Natron gelegt. 

Nach 30 Sekunden wieder vorsichtig herausheben.

Die gelaugten Teiglinge auf das Backblech legen (war schon der zweite Backdurchgang, deswegen ist das Backpapier schon gebräunt.

1 Eigelb mit einem Schuss Milch verrühren

Mit der Mischung werden die Sandwichbrötchen bestrichen

Der Ofen muss auf 200 Grad vorgeheizt werden. Ihr habt mir gegenüber den Vorteil, dass Ihr höchstwahrscheinlich Ober- und Unterhitze habt. Ich habe nur meinen legendären Gasofen mit Unterhitze und der verlangt mir beim Backen eine Menge Toleranz und Improvisationstalent ab.

Ihr müsst die Brötchen nicht umdrehen, ich schon. Ihr solltet in 18 bis 20 Minuten fertig sein und gut gebräunte Brötchen haben. Ich brauche 25 Minuten und verbrenne mir nach der halben Backzeit auch noch ein Mal die Finger beim Umdrehen.

Zu den Brötchen, mein Sohn (3) nennt sie immer Laubenbrötchen und isst darauf gerne Honig, passt im Prinzip alles außer Honig. Die sind toll mit Butter und Käse, oder zu Wurst, als Beilage zu einem Salat, der Knaller auf einem Büffet und als Brotbasis für ausgefallene Sandwiches.  

Ich versuche Brötchen für Sandwiches immer nicht so hoch zu backen, damit man keine Maulsperre davon bekommt und man das Sandwich notfalls auch mit den Händen essen kann. Das ist bei uns ganz wichtig, wenn man beim Essen ein Kind auf dem Schoss sitzen hat und deswegen vielleicht nicht so gut zu Messer und Gabel essen kann.
Zum Anfüttern und um die Vorfreude auf meinen nächsten Post zu fördern, zeige ich Euch hier schon mal meine Sandwiches…

Chicken-Cheesenuggets mit gelaugtem Sandwichbrötchen und Asisketchup mit Ingwer und Soja

Das war ein echter Genuss und vor allem deswegen weil nie gefragt wird, wie lange dauert das, sondern weil mir immer nur wichtig ist, wie es am Ende schmeckt

Ich wünsche viel Spaß beim Nachbacken und einen guten Appetit.
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6 Kommentare

  • Stephan

    Man laugt mit Natronlauge, also Natriumhydroxid NaOH ca. 3,5~4%. Natron ist Natriumhydrogencarbonat und bei weitem nicht so basisch (also “laugig”) wie Natriumhydroxid NaOH.
    Davon gibt es also keine laugenbraune Oberfläche wie beim klassischen Laugengebäck.
    Hat allerdings den Vorteil, dass man von einem Spritzer ins Auge nicht sofort blind wird 😉
    Lutz Geißler weiß dazu eine Menge zu sagen;
    https://www.baeckerlatein.de/natronlauge/
    Bei ihm gibt es auch Laugengebäckrezepte, eine Seite, auf der sich das Stöbern sicher lohnt.
    Ich habe ein paar seiner Brötchen-und Brotrezepte gebacken und alle waren geiles Zeug, wie Du sagen würdest.
    Man kann beim Bäckerversand “Brezellauge” bestellen, die hat normalerweise 36% und wird 1:10 verdünnt.
    Damit bekommt man auch eine richtige Laugenkruste.
    Die Salzigkeit beim Laugengebäck kommt vom anhaftenden Salz, in dem die Stangen/Knoten/Brötchen/Brezeln gewendet werden, das kann man auch lassen.

  • Stephan

    Hallo Jörg,
    das mit dem Spritzer ins Auge ist übrigens kein Witz- bitte nur mit Handschuhen und Schutzbrille arbeiten. Und sehr vorsichtig.
    Natronlauge ist stark ätzend, auch verdünnt, und greift die Haut an. Im Auge wird die Hornhaut beschädigt, oft irreparabel.

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