Eisbeinbrühe – Kraft aus Knochen

Ich habe immer meine feste Route am Samstag. Erst gehe ich zum Mix Markt, oder Lidl, oder Aldi und das was ich da noch nicht bekommen habe, hole ich bei Kaufland. Meine Brühetankstelle wird zuhause im Moment wieder stark frequentiert, deswegen musste ich schon wieder einen 20 Liter Topf Brühe kochen. Was da drin ist, ist meiner Sippe am Ende egal, so lange die richtig Dampf hat.  Bei Kaufland gab es Eisbein im Angebot. Sowas habe ich 2014 schon mal für den Blog gekocht, aber das war gepökeltes Eisbein. Dieses war pur ohne Pökelsalz und ich hatte mir auch schon einen Schlachtplan für die Weiterverwendung des Eisbeins gemacht.  Jetzt aber erstmal zur Brühe, die man als Basis für Suppen, Soßen, oder Sülze verwenden kann. Das braucht man in der Tat fast täglich, um die Unmengen Kartoffel- oder Nudelsuppe für die Brut zubereiten zu können, die hier regelmäßig einfordert werden, weil meine Gerichte zwar ganz toll sind, aber Kindern nicht schmecken, sagen meine Kinder…


Zutaten:

1 Bund Suppengemüse
3,5 Kilo Eisbein
500 Gramm Möhren
1 Arsch voll Zwiebeln
1 Knoblauchknolle
1 Esslöffel Wacholderbeeren
1 Esslöffel Piment
5 Lorbeerblätter
3 gehäufte Esslöffel Salz
1 Esslöffel Pfefferkörner
optional Peperoni
Suppengemüse gab es zusammen mit einer Salatgurke, Zucchini und irgendwelchen Resten die weg mussten, für 99 Cent.
Eisbein. 3,5 Kilo sind schon eine ziemliche Ansage.
Zwiebeln halbieren
Knoblauchknolle halbieren
Alles in den Topf werfen
Möhren
Die kann man halbieren, oder ganz lassen
1 Esslöffel Pfefferkörnern
1 Esslöffel Wacholderbeeren, 1 Esslöffel Piment
5 Lorbeerblätter
Voll schwer bis zu der Stelle, oder? Weil das so schwer ist, kaufen alle nur Suppenpulver und Brühwürfel und kochen ihre Brühe nicht selbst.
Topf mit Wasser auffüllen
Da die Brühe nur simmern soll, kann man den Topf bis zum Rand auffüllen.
3 Esslöffel Meersalz
Peperoni passt auch noch gut. Hat bei mir ohne Peperoni nicht stattgefunden.
Brühe auf der größten Platte erhitzen. Kurz bevor sie anfängt zu kochen, auf die kleinste Herdplatte umziehen und auf kleinste Flamme stellen. Ich lege grundsätzlich einen Deckel auf den Topf, damit keine Flüssigkeit verdunstet
Die Brühe soll nur simmern, nicht kochen. Mir ist es egal, wie lange die im Topf bleibt, aber 5 bis 6 Stunden kann man die da locker simmern lassen. Wird mit jeder weiteren Stunde nur noch besser.

So zieht das Fleisch langsam gar, ohne dass es hart wird, oder zerfällt.
Die heiße Brühe wird dann direkt in Schraubgläser umgefüllt.
Ich gieße durch ein Sieb in der Glasöffnung ab, damit keine Wacholderbeeren und die anderen Körner, die alle im Topf waren, in der Brühe verbleiben.
Siehste, da ist schon eine.
Glas sofort zudrehen und anschließend kommen die Brühegläser noch für eine halbe Stunde bei 130 Grad in den Backofen, damit sie ganz sicher vakuumiert sind und jetzt bis zur nächsten Eiszeit halten würden, wenn sie nach 14 Tagen nicht schon wieder Geschichte wären. Das waren 10 große Gläser Brühe. Normale Menschen kommen damit sicher weiter, als nur nen halben Monat.
Geschmacklich ist noch Platz zum Nachsalzen, weil ich jetzt ja noch nicht weiß, was daraus mal wird und oft kocht man die Brühe bei nächster Gelegenheit noch ein, dann könnte sie schnell zu salzig werden. Das ganze Spektrum an Gemüse schmeckt man jetzt schon, plus die Kraft der Knochen, die einen Großteil des Eisbeins ausmachen, neben dem Fett aus der Schwarte, das auch auch ordentlich Geschmack besteuert.
Das Eisbein hat die Zeit gut überstanden und sieht fast aus wie neu, nur mit weniger Fett. Das ist ist in der Brühe gelandet. Abkühlen lassen, in einen Behälter legen, oder in Alufolie einschlagen und anschließend im Kühlschrank lagern.
Ich zeige Euch demnächst noch, wie ich aus dem wabbeligen Eisbein ein paar ausgewachsene Haxen gemacht habe, die knuspern wie noch nie und was man mit dem Rest davon anstellt, wenn die größte Schnekerliese unter der Sonne, als einziges Kind richtig mit isst und einem die Ehestute kategorisch sagt, mir doch egal wie kross die ist, weil ich sowieso keine Haxe esse und die restlichen Rotzgören behaupten, das Fleisch wäre zu zart. Das kann man nicht schneiden. Alter!!!

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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6 Kommentare

  • Vivian

    mir tropft jetzt schon der Zahn, ich liebe sowohl Eisbein als auch krosse Haxe

  • kochaddict

    haha Jörg, deine Kommentare zu deinen Mitessern sind immer das Topping auf den Rezepten 🙂

  • Rosmarie Ros

    He…..was ist das fürn toller Mann / Koch??
    Habe gestern erst Eisbein mit Sauerkraut und Salzkartoffeln als Hauptmahlzeit zubereitet – lecker. Wenn die Brühe richtig gewürzt ist, brauch man noch nicht einmal Senf zum Fleisch.
    Heute bereite ich aus einem Teil der Brühe einen Grüne-Bohnen-Eintopf. Bohnen aus dem Glas, Suppengrün und Kartoffeln dazu – fertig und saulecker.
    Gewürze: etwas Bohnenkraut und viel weißen Pfeffer.

    • Dankeschön. freut mich sehr, wenn du mit dem resulat zufrieden bist. ich habe noch 1860 andere rezepte im blog und da ist bestimmt noch etwas für sich dabei. ich bin zumindest kein gelernter koch. bleibt also nur noch mann übrig 😉
      vielen dank
      gruß
      jörg

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