Kartoffelsalat mit Brühe – einfach und frisch
Kartoffelsalat gibt es von Kreisklasse bis Weltklasse. Die Kreisklasse erkennt man eigentlich immer daran, dass sie mit Mayonnaise aus dem Glas und lauter anderen total industriell entwerteten Zutaten zubereitet wird. Ich versuche immer mit einfachen und frischen Zutaten meiner Familie, oder auch Gästen zu zeigen, dass es nicht viel braucht, um einen leckeren Kartoffelsalat zu zaubern, der nicht nach Plaste und Elaste schmeckt.
Zutaten:
1 Kilo Kartoffeln
Schnittlauch
1 Zwiebel
Salz
Pfeffer
Rucola oder Feldsalat
300 – 500 Milliliter Brühe selbst gemacht
Pflanzenöl
Branntweinessig
Am besten ist es, wenn man das schon einen Tag vorher weiß, dass man Kartoffelsalat machen möchte, denn die Kartoffeln lassen sich nach dem Kochen deutlich besser schneiden, wenn sie schon richtig ausgekühlt sind. Bevor es keinen Kartoffelsalat gibt, kann man die Kartoffeln aber auch spontan kochen und dann nach dem Kochen eine Stunde abkühlen lassen. Ich koche meine Kartoffeln 18 bis 20 Minuten, kippe dann das Wasser ab und lasse sie mit Deckel auf dem Topf abkühlen.
Kartoffeln pellen.
Kartoffeln in dünne Scheiben schneiden.
frischen Schnittlauch nehmen, wenn vorhanden
Schnittlauch klein hacken. Das schmeckt auf jeden Fall noch intensiver als getrockneter Schnittlauch.
Eigentlich würde ich jetzt noch eine Zwiebel zerkleinern, aber da meine Frau im Moment stillt und die Zwiebel bei unserer Tochter Blähungen über die Muttermilch hervorruft, ist der Schnittlauch schon das obere Ende der Fahnenstange. Wenn Ihr mit selbst gemachter Brühe arbeitet, ist es aber nicht so schlimm, weil da ja auch jede Menge Zwiebeln mit der Brühe gekocht wurden.
Schnittlauch, Salz, Pfeffer zum Würzen
Hier kommt nun die frische Brühe zum Einsatz. Ich habe dieses mal Rinderbrühe genommen, aber man kann auch von Gemüsebrühe bis Schwein alles nehmen, je nachdem wer noch mit am Tisch sitzt.
Nun noch einen Schuss Essig dazu geben.
Dann kann es auch schon auf den Tisch gehen, oder man lässt den Salat noch marinieren. Ich bin nicht so ein großer Freund davon, die Zutaten so lange miteinander rumstehen zu lassen, aber ich weiß, dass es viele Menschen gibt, des besonders gerne mögen, wenn das Dressing noch in den Salat einzieht. Jeder wie er mag.
Das ist auch ein Grund dafür, warum ich beim Servieren bevorzuge noch frischen Salat auf dem Teller zu drapieren, weil das noch eine knackige Note im Kartoffelsalat bedeutet. Die erwartet man dort erfahrungsgemäß nicht und deswegen ist das auch besonders lecker. Rucola oder Feldsalat eignen sich dafür gut. Bloß nicht mit dem Salat ziehen lassen, sondern frisch auf den Teller legen, sonst ist der Zauber futsch.
Das ist eine extrem leckere Beilage zu Fleisch, Wurst, oder Fisch, die man auch zum Grillen verwenden kann. Die Brühe gibt einen sehr runden Geschmack und wie Ihr seht, sind die Zutaten total einfach. Da kann man nicht viel falsch machen, außer die Kartoffeln zu verkochen, oder das Dressing zu verwürzen.
Ich habe dazu panierte Schnitzel aus dem Schweinenacken gebraten (kommt). Das ist als Essen immer so besonders, wie die Zubereitung passt. Ich bin generell der Meinung, dass man aus allem ein Festessen machen kann, wenn die Garpunkte und die Zubereitung stimmen.
Meine Familie hat mir das jedenfalls aus den Händen gerissen und die sind alle ein extrem kritisches Publikum.
Wenn man so einen Kartoffelsalat auf dem Teller hatte, macht man einen großen Bogen um Kühltheken in Supermärkten, weil dieser nur nach dem schmeckt was hinein gehört und weil da nichts drin ist, was jemand im Kleingedruckten hinein kippt, damit es länger hält, oder weil man da irgendwas an den Zutaten einsparen kann.
Ich lebe ja im Kartoffelsalat-mit-Brühe-und-nix-anderes-Land, aka Unterfranken und kann zu Deinen Ausführungen nur wohlwollend nicken, aaaaber – die Kartoffeln werden bei uns immer frisch gekocht und mit der heißen Brühe vermengt, ein bisschen Zerfall gibt dann die bei uns gewünschte Schlozigkeit. Hunger!
LG Elke
hallo elke, das hätte mir meine fränkische ehefrau auch mal sagen können, aber die tut ja lieber wie eine hamburgerin und dann wäre schon wieder mayonnaise in meinem salat. danke für den tipp.
Hallo Jörg,
kann meiner "Vorrednerin" nur zustimmen…Hier in Bayern werden die Kartoffeln ausschließlich frisch bzw. heiß verarbeitet, ebenso zieht die Brühe im Idealfall auf dem Herd noch kurz Hitze, damit das ganze schön in die noch warmen Kartoffeln einzieht…Wird auch grundsätzlich einen Tag vorher zubereitet, da er am nächsten Tag einfach besser schmeckt. Schwiegerpapa mag ihn gerne auch "a la Minute", wenn er noch warm ist, aber die Mehrheit am Tisch bekommt vom warmen Salat Bauchschmerzen…
Florian