Angebergulasch mit Conny – Biosphärenrind

Meine alte Freundin Conny ist bislang immer unverheiratet und ohne Kinder geblieben, obwohl sie die Vierzig schon gerissen hat. Zusätzlich ist sie verbeamtet im gehobenen Dienst, was man nach über zwanzig Dienstjahren schon als sowas ähnliches, wie eine gute Partie bezeichnen kann. Deswegen kann sie sich auch so ausgefallene Dinge wie Gulasch vom Biosphären Rind leisten. Auf besonderen Wunsch einer nicht näher genannten Dame, hier der Hinweis, dass sie keine vertrocknete Jungfer ist. Habe ich aber auch nie behauptet, oder?

 Als sie mich letztens anrief, dass ein Kilo Biosphärenrind dringend verspeist werden muss, habe ich natürlich sofort ja gesagt und das was jetzt kommt, ist quasi eine Novität in meinem Blog, denn Conny hat schon mal alleine daheim angefangen das Rind zu bereiten und ich steige erst bei mir zuhause beim Kartoffelpüree und dem Binden und abschmecken der Soße, in den Ring.

Zutaten:
1 Kilo Rindergulasch
Lauchzwiebel
1 Tomate
1 Handvoll getrockneteTomaten
Möhren
Rosmarin
Lorbeerblatt
1 Flasche trockenen Rotwein
Staudensellerie
Mehl
Ghee oder Butterschmalz
Salz
Pfeffer
Beilage:

Biosphärenrinder leben draußen  und wenn ich das richtig verstanden habe, ernähren sie sich von dem, was sie auf der Weide an Nahrung finden. Es ist schon beim Betrachten des Fleisches augenscheinlich, dass es im Gegensatz zur konventionellen Ware eine ganz andere Maserung hat und es ist auch deutlich schöner in der Farbe. 

So sieht also Fleisch für Besserverdiener und Kinderlose aus 😉

Und so das gute Gemüse von LPG, einem regionalen Bioanbieter in Berlin.

Das Gemüse für das Gemüsebett zerkleinern, Möhren schälen und zerkleinern.

Den Ofen auf 120 Grad vorheizen

Fleisch mehlieren

Das Fleisch wird im Ofen im Bräter zubereitet, aber vorher im Bräter auf der größten Herdplatte angebraten.

Ghee, oder Butter, oder Schmalz im Bräter erhitzen.

Fleisch von allen Seiten gut anbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen.

Das Gemüse für das Gemüsebett , die getrockneten Tomaten und den Rosmarin, sowie das Lorbeerblatt auf das Fleisch legen.

Eine 1 Flasche trockenen Rotwein für den guten Geschmack

Deckel auf den Bräter legen und das Fleisch 2 Stunden im Ofen garen lassen. Man muss dann im Prinzip überhaupt nichts machen. Bei der niedrigen Temperatur einfach den Ofen machen lassen.

Nach zwei Stunden das Gemüse und die Gewürze aus dem Bräter fischen.

Die Kräuter kommen raus und können entsorgt werden.

Das Gemüse in einen Mixbecher geben und mit dem Püreristab zerkleinern.

Das pürierte Gemüse kommt wieder in den Bräter, um die Soße anzudicken.


Nun muss die Soße inkl. dem Fleisch weiter einkochen, bis sie die richtige sämige Konsistenz hat, oder Ihr bindet sie mit Tomatenmark, oder aufgelöster Speisestärke ab. Haben wir aber nicht gemacht, sondern immer tapfer weiter die Flüssigkeit durch Einkochen reduziert, bis sie angenehm dickflüssig war.

In der Zwischenzeit habe ich das Kartoffelpüree angerührt. (anklicken)

Die Soße ist jetzt prima und das Püree ist auch bereit

Das ist mal richtiges Fleisch. Unglaublich zart im Mund und total kurzfaserig. Sowas habe ich noch nicht gegessen. Ich kann Euch gar nicht sagen, was so ein Kilo kostet, aber meistens wird so ein Fleisch meistens in 5 oder 10 Kilopaketen verkauft. Ich habe sowas wie 15 Euro pro Kilo in Erinnerung und das ist auf jeden Fall fair. Die Kühe werden entweder direkt auf dem Hof geschlachtet, oder auf der Weide erschossen. Klingt auch nicht spaßig, ist aber deutlich besser, als vorher noch durch die halbe Welt gekarrt zu werden. Ein der Fleischqualität merkt man jedenfalls, dass das Tier keinen Stress hatte. Gut so.  

Von so einem kostbaren Fleisch isst man halt weniger, als wenn es nur ein Ei und ein Butterbrot kostet. Ich habe das so gelöst indem ich drei Gänge serviert habe, also Vorspeise, Hauptgericht und Nachspeise. Dann ist man am Ende auch satt, hat aber nicht so viel Fleisch gegessen. Man isst das auch viel bewusster, schlingt das nicht so rein und freut sich über jeden Bissen.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen, guten Appetit und würde mich freuen, wenn Ihr Euch auch alle ein Stück tolles Fleisch kaufen und dafür mal eins weniger nehmen würdet. Danke Conny, dass Du so tolles Fleisch mit uns geteilt hast.

Das ist Essen das glücklich macht! Hier kommt meine Geheimwaffe gegen Küchengerüche. Eine Lampe Berger. Zwei Minuten anzünden und dann pro Quadratmeter Zimmergröße eine Minute den Küchengeruch neutralisieren. Nach 35 Minuten weiß bei mir niemand mehr, was ich vorher gekocht habe. Geile Erfindung, danke Maria Stadlbauer. Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen einen guten Appetit.

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7 Kommentare

  • Jenny

    Hallo Joerg, da Du geschrieben hast, man solle nicht funktionierende Links kommentieren, hier sind zwei: die “Lampe Berger” und “Maria Stadlbauer” funktionieren bei mir nicht. LG Jenny

  • Jens

    Ich habe wirklich lange überlegt, ob ich mit Klugscheißen diese wunderbare Seite nebst wunderbarem Rezept verderben soll, aber es hat mir echt keine Ruhe gelassen. Beim Kochen hört schließlich der Spaß auf!
    Was du gemacht hast, ist kein Gulasch, sondern ein Ragout. So, jetzt isses raus…. 😋

    • aber echt ;-). erkläre mal den unterschied.

      • Regina

        Der Unterschied liegt in der Zubereitung. Beim Gulasch werden zuerst die Zwiebeln angebraten, erst dann kommt das Fleisch dazu und wird in der Sauce geschmort. Beim Ragout wird zuerst das Fleisch angebraten. Siehe “Der junge Koch” Fachwissen für Hotel, Restaurant, Küche. Somit hat der Jens recht. Bin erst heute auf deinen Blog gestoßen und lese ihn mit großem Interesse. LG

        • Hallo Regina, da bist Du ja zu einem guten Zeitpunkt gekommen, weil schon 3600 Rezepte auf Dich warten. Herzlich willkommen.

        • Beim Gulasch gibt es gemeinhin aber zwei Ansätze, bezogen auf das Fleisch: 95% aller Rezepte, die ich kenne, braten das Fleisch an, entnehmen es dem Topf, und fangen dann mit den Zwiebeln an. Die einzige Ausnahme, die ich kenne, ist das Wiener Saftgulasch, wo erst die Zwiebeln angebraten werden, dann gulaschansatztypisch gewürzt (Paprika, Tomatenmark, …) und dann kommt das rohe Fleisch dazu. Heißt das dann nach dem “Jungen Koch”, dass eigentlich 95% der Gulaschrezepte eigentlich Ragoutrezepte sind?

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