Currysoße fruchtig und schnell gekocht

Currysoße hat jetzt wieder Saison. Überall läuft der Grill und meistens steht dann irgendwo so eine der unaussprechlichen Currysoßen aus der Flasche auf dem Tisch. Wenn man sich den Giftzettel anschaut, besteht die nur aus Zucker, Verdickungsmitteln, Fruchtaromen, Auszügen von Geschmäckern, die hätten drin sein können und man braucht davon die halbe Flasche, damit irgendwie Currysoßenstimmung aufkommt.
Zutaten:
1 Zwiebel
1 Peperoni
1 – 3 Knoblauch
2 Nektarinen
2 Löffel Butter
2 Esslöffel Mehl
0,5 Liter Wasser
Salz
Pfeffer
1-2  Esslöffel Zucker
Optional ein Schuss Essig
4-5 Esslöffel Currypulver, oder beim BESTEN  (anklicken) nachschauen
Bei Kaufprodukten ist es leider häufig so, dass man davon ganz viel braucht, weil nichts gehaltvolles drin ist. Das merkt man vor allem bei Fertigsoßen und auch bei Fleisch. Wenn man da bessere Qualiät nimmt, isst man weitaus weniger davon, als wenn es so aufgeblasenes Zeug ist. Ich habe keine Ahnung was es ist, aber ich kann Euch glaubhaft versichern dass es so ist. Werdet Ihr auch bei dieser Soße merken, dass man viel weniger davon braucht. Das Einsatzgebiet ist unbegrenzt, Ihr könnt sie zum Grillen verwenden, oder auch für alle Gerichte, bei denen Ihr gerne eine Currysoße haben möchtet. Pfannengerichte aller Art, Wraps, oder was Euch so in den Sinn kommt. 

Ich habe jetzt das, was ich mir im letzten halben Jahr an Mehlschwitze basierten Soßen beigebracht habe, nahtlos in die warme Jahreszeit rüber gerettet. 

Den Gegenwert von zwei Esslöffeln Butter (30 Gramm) in einen Topf geben und erhitzen

Eine Zwiebel schneiden. Wird am Ende sowieso püriert, deswegen ist es egal, wie groß die Stücke sind

Knoblauch schadet nie. Das sind drei Zehen. Wer noch Zungenküsse austauschen möchte, nimmt vielleicht nur eine, oder lässt das Opfer auch von der Soße probieren, dann ist es sowieso egal. 

Einfach am Stück in den Topf werfen, wird auch später püriert.

Die Zwiebeln brauchen ein wenig Zucker. Ich nehme an der Stelle einen Esslöffel. Wenn ich später beim Abschmecken der Soße feststelle, dass noch Süße fehlt, nehme ich noch einen. Das hängt ein bisschen von den Früchten ab, die Ihr gleich noch in die Soße gebt. 

Eine getrocknete Peperoni, die auch frisch sein könnte, Schärfegrad nach Wunsch. 

Der Herd läuft volle Pulle und es ist durchaus gewünscht, dass die Zutaten glasig werden und danach ein wenig Farbe bekommen. 

Als Fruchtkomponente taugt vieles in einer Currysoße, vornehmlich aber Früchte, die irgendwie gelb, oder orange sind. Ananas wäre auch gut, aber die Nektarinen lagen gerade so dekorativ rum und bevor sie die Fruchtfliegen bekommen… 

Einfach nur halbieren, Schale kann dran bleiben. Ihr wisst ja, wird am Ende sowieso püriert. 

Pfeffern aus der Mühle, nicht sparsam sein. 

Meersalz, das wird ein Teelöffel sein

Noch ein wenig anschwitzen lassen und die Zutaten sollten schon weich sein. 

Jetzt sorgen wir für einen Teil der Farbe der Soße und für die Bindung

Zwei Esslöffel Mehl. Die sind nicht so weit gereist, wie Guakernmehl, Johannisbrotbaumkernmehl, Xantan und was da alles für Wortmonstren auf der Kaufflasche beschrieben werden. 

Mehl in den Topf geben. 

Hier kommt dann wieder mal meine Schwachstelle. Ich mag indische Küche überhaupt nicht und habe mich deswegen auch noch nie mit der Zusammenstellung von Curry beschäftigt. Das ist ja kein Gewürz, sondern eine Gewürzmischung. Als Banause nehme ich eine gekaufte Currymischung. Ich habe Euch aber oben und hier den Link zum Currypapst gegeben, wenn Ihr das eine Nummer ausgefallener haben möchtet.

Currypulver nach Geschmack, aber ich mag da schon 5 Löffel. 

0,5 Liter heißes Wasser, damit die Temperatur im Topf nicht so in die Knie geht. 

Wasser langsam und in Etappen in den Topf geben. Die Röstaromen vom Topfboden lösen.

Erst nur umrühren mit dem Kochlöffel

Dann anfangen zu pürieren

Ich hatte noch ein bisschen zu wenig Wasser im Topf, deswegen habe ich den Rest des halben Liters nachgekippt. 

Die Zutaten sind so weich, dass sie sich mühelos pürieren lassen. Das duftet jetzt auch schon richtig gut nach einer Currysoße. 

Die Soße dann einfach auf die kleinste Platte auf kleinster Hitze umziehen lassen und immer mal wieder rühren, damit nichts am Boden fest brennt. 

So könnt Ihr die Soße auf die gewünscht Konsistenz einkochen lassen, aber auf jeden Fall minimal  20 Minuten, um den Mehlgeschmack, den ich jetzt schon nicht geschmeckt habe, mit Sicherheit raus zu kochen. Wenn die Soße zu dick wird, einfach wieder mit Wasser ein wenig flüssiger machen. Vor der Benutzung noch mal mit Salz, Pfeffer, Zucker abschmecken. Wem Säure fehlt, der kann einen Schuss Essig dazu geben. 

Ich habe die Soße für Hähnchenburger gebraucht. Die Currysoße ist total lecker. So scharf wie Ihr sie macht, aber sehr fruchtig von den Nektarinen und in einer angenehmen Konsistenz. Die schmeckt warm so gut wie kalt und man kann sie in einem geschlossenen Behälter gut im Kühlschrank aufbewahren. Weil sie mit Mehl ist, kann man sie nicht dauerhaft einkochen, wie eine Konserve, aber mal so unter uns Betschwestern. Die wird eh nicht alt!

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit. 

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2 Kommentare

  • Klasse!!! Vielen Dank für die schöne Schritt-für-Schritt-Anleitung, die hoffentlich von ganz vielen im Internet gefunden wird. Du hast komplett recht mit all den dubiosen Zutaten – lieber selbstgemacht, das schmeckt zudem viel besser. Danke für das tolle Rezept!

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