Chicoree mit Käsesauce
Chicoree ist auch so ein Endgegner. Wenn man den essen mag, hat man es quasi geschafft. Bitter soll ja die ganz neue Mode sein und gesund ist es auch. Jetzt muss man nur noch schaffen, dass es schmeckt. Ich glaube keiner kommt auf die Welt und sagt, oh lecker Chicoree. Chicoree lernt man kennen, so bitter wie eine Rolle Spalttabletten und die restliche Zeit seines Lebens, verbringt man dann damit, dem die Bitterstoffe zu entziehen und so zubereiten, dass er manierlich schmeckt. Oder es bleibt beim Versuch. Ich habe beim Sichten meiner Kochkarten aus der Meisterkochserie ein Chicoreerezept entdeckt und ich hatte sowieso welchen vorrätig, weil ich wieder mal einen Anlauf damit probieren wollte.
Zutaten:
500 Gramm Chicoree
1 Esslöffel Salz für das Kochwasser
Saft einer Zitrone für das Kochwasser
Soße:
1/2 Teelöffel Salz
reichlich Pfeffer
50 Gramm Butter
2 Esslöffel Mehl
300 Milliliter Brühe (anklicken)
200 Gramm Sahne
200 Gramm Butterkäse
150 Gramm gekochter Schinken
Beilage:
Kartoffelpuffer
Die Bitterstoffe beim Chicoree sitzen angeblich hinten im Strunk, also da wo vorher mal die Wurzel war. Das schneiden wir spitz aus.
Das Kochwasser muss auch krass salzig sein und darüber hinaus noch ordentlich Säure haben, damit das Bittere verschwindet.
Eine Zitrone auspressen
Saft einer Zitrone ins Kochwasser gießen
Wasser sprudelnd aufkochen
Wenn das Wasser sprudelt, kommt der Chicoree für 4 Minuten ins Wasser
Eine Ofenform bereitstellen
Gekochten Schinken zerkleinern
Chicoree aus dem Wasser holen und in die Ofenform legen
Backofen auf 180 Grad Umluft aufheizen
Nun machen wie die Soße
Butter erhitzen
Mehl in der Butter anschwitzen
Einen Topf Sahne hineingießen, wenn Sahne und Butter miteinander verschmolzen sind und noch keine Röstaromen bilden.
Ein Drittel des gekochten Schinkens in die Soße einstreuen
Untermischen
Salz und Chiliflocken, oder Pfeffer
Köse zerkleinern
Halbe Käsemenge in der Soße schmelzen
Der Käse lässt sich gut unterrühren
Soße abschmecken, aber die sollte so passen.
Soße zum Chicoree in die Form gießen, restlichen gekochten Schinken darüber verstreuen.
Restlichen Käse darauf verstreuen.
Ofenform für 15 Minuten in den Ofen stellen bei 180 Grad.
Dann den Ofen für 5 Minuten auf Grillfunktion umstellen und mit 220 Grad von oben bräunen
Als Beilage habe ich Kartoffelpuffer gebraten. Die erschienen mir dem knusprigen Mundgefühl die richtige Begleitung zu sein. Den Teig kann man schon vorbereiten, bevor man mit dem Chicoree anfängt und die Zeit der Form im Ofen, für die Puffer verwenden
Nach drei Minuten wenden und dann noch drei Minuten von der anderen Seite ausbacken.
Während die erste fertige Ladung im Ofen wartet, backt man die zweite Pfannenladung aus, oder isst schon gleich die erste Ladung mit dem Chicoree
Chicorree mit der Käsesoße anrichten
Mit Petersilie bestreuen.
Zusammen mit dem Kartoffelpuffer ist es ein echtes Geschmackserlebnis. Ob Chicoree einem danach schmeckt, kann ich Euch leider nicht vorhersagen, aber so gut war er bis jetzt jedenfalls noch nie. Schöne Soße, leckere Beilage und den Rest muss die Routine bringen, sich an den Geschmack zu gewöhnen.
Viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.
Chicoree als Auflauf fand ich schon immer klasse, und frischen Salat damit sowieso 🙂
wenn der bloß nicht so bitter wäre.
Erspart ein Haufen an Arznei, die Bitterstoffe.
ja, da stirbt man schon auf dem weg zum arzt 😉
Deswegen gabs zumindest den Salat in den 80ern wohl auch häufig mit Mandarinen oder so 🙂
kenne ich mit chinakohl und mandarinen
Hallo Jörg, super Anregung, das werde ich gerne nachkochen. Bisher gab es Chicorree immer nur als Salat mit frischer Annanas in einer Vinigrett.
ist hier nur sehr schwer vermittelbar 😉
Das glaube ich, ich mußte auch erst die 50 überschreiten, bis ich da ran kam. Jetzt mit 70 ist er in der Saison nicht mehr wegzudenken. Ich hoffe, nun auch in der gegarten Variante. Danke fürs Rezept!
vielleicht habe ich das bittere auch nicht weit genug ausgeschnitten. ich muss mich da noch weiter mit beschäftigen
Toll, muss ich unbedingt ausprobieren ❣️
gutes gelingen.