Tomatensalat dänisch
Wenn Ihr selbst kein gutes Vorbild seid, könnt Ihr mal Euren Kindern drei Tomaten in die Hand drücken und sagen “Macht was draus”. Dann werden Euch fragende Augen anschauen und nix passieren, denn man kann ja alles fertig kaufen. Wenn Ihr ein gutes Vorbild seid und Eure Kinder an der Entstehung von Gerichten teilhaben lasst, werden sie zumindest versuchen Euch irgendwie nachzueifern und das was sie bei Euch gesehen haben, so gut es geht zu imitieren. Das Großartige beim Kochen ist ja, dass man gar nicht viel braucht und sensationelle Ergebnisse erzielen kann, wenn man irgendwas auf den Punkt macht und nicht viel Zirkus veranstaltet. Das klappt immer wieder und immer wieder anders, deswegen wird kochen niemals langweilig. Als Beispiel für eine leckere Gemüsebeilage, habe ich hier stellvertretend drei Tomaten und zusätzlich zu dem was ich seit Jahren selbst rausfinde, noch die Expertise von Stevan Paul und seinem Buch “simple und clever cooking”
Zutaten:
3 Tomaten
1 Zwiebel
1 Esslöffel frischen Dill, oder getrocknet
1/2 Teelöffel Salz
2-3 Esslöffel Sherryessig, oder Rotweinessig
3 Esslöffel Rapsöl
reichlich Pfeffer aus der Mühle
Gemüse reicht es oft schon, wenn man es einfach nur salzt. Das wissen viele Leute nicht und kommen beim Salatdressing oft mit dem Einwand, dass sie “immer nicht wissen, wie man das zum Schmecken bringt”. Da kann man sich rantasten. Erstmal die Tomaten der Länge nach vierteln. Den Strunk hinten ausschneiden, sonst kommt immer einer vorbei der Euch darauf hinweist, dass die Stelle giftig ist. Wenn das so giftig wäre, dass es gefährlich wäre, wären wir schon alle tot. Es ist also nur Wichtigtuerei wie bei Zimt und Tonkabohne, die man auch nicht zeigen kann, ohne dass jemand mit seinem Wissen um die Giftigkeit glänzen muss.
Zwiebel abziehen
Zwiebel in Ringe schneiden
Dill zupfen
Jaaaahaaa, ich weiß, viele mögen keinen Dill, weil er so dominant ist. Na und? Lasst Ihn doch mal. Daran kann man sich auch gewöhnen und wenn man das nicht jeden Tag macht, auch daran erfreuen, was der aus einem ordinären Tomatensalat machen kann.
Dill zerkleinern
Tomaten auf einer Platte anrichten
Zwiebelringe darauf verteilen
Dill über dem Rest verstreuen
Grobes Meersalz zwischen Daumen und Zeigefinger nehmen
Salz über den Tomaten verstreuen. Hier gewinnt die Kunst der Übertreibung. Das schmeckt besser, wenn man mehr Salz nimmt, als man eigentlich gedacht hätte.
Als Dressing nehmen wir Sherryessig, oder Rotweinessig.
Wenn Tomaten der Hauptdarsteller sind, ist ein roter Essig besser als ein heller Essig.
Nicht schüchtern sein. An der Stelle bräuchte es noch nicht einmal mehr Öl, bei dem man sich überlegen könnte, ob man neutrales Pflanzenöl, oder Olivenöl nimmt.
Da ich schon weiß wie Tomaten schmecken und ich mich mit denen nicht erst noch bekannt machen muss, nehme ich Rapsöl. Kein Grund zu lachen. Viele Leute wissen gar nicht mehr, wie einzelne Gemüse schmecken. Genau so viele behaupten auch immer, dass sie verschiedene Gemüse nicht mögen würden, was eigentlich immer daran liegt, dass die Personen noch nicht Ihre Lieblingswürzung entdeckt haben.
Jetzt kann serviert werden.
Die Alternative wäre ein in Plastik verpackter Salat aus dem Kühlregal und weil man zu faul für Salz, Pfeffer, Essig und Öl ist, noch eine Tüte Plastikdressing mit allen E Zusatzstoffen, die das Lebensmittelgesetz hergibt. Sieht man überall jeden Tag im Einkaufswagen und auf Fotos im Netz. Diese Tomaten schmecken so geil. Ich habe den Salat zum ersten Mal gemacht, als meine Familie im Urlaub war und die Platte gleich so im Stehen weggehauen.
Deswegen habe ich diesen Tomatensalat auch gleich noch einmal gemacht, als meine Familie wieder aus dem Urlaub gekommen ist. Schlicht und ergreifend, schnell gemacht und immer wieder genau richtig.
Ich wünsche viel Spaß beim Nachschnippeln und einen guten Appetit.