Jägerschnitzel Ost am nördlichsten Punkt Niedersachsens

So ist das, wenn man als Wessi nur lauter Ostgoten zuhause hat, die alle mit dem Ostjägerschnitzel seit dem Kindergarten sozialisiert sind. Wir waren in Cuxhaven und ich musste für das Abendessen sorgen. Mein Cousin hatte sich auch noch als Besuch angesagt, also hatten wir die häufige Konstellation aus Heimspiel für die einen und Goodbye Lenin 2.0 andersrum, für meinen Cousin, mit nur 34 Jahren Vorlauf. Ich mag ihn sehr, aber der hat noch nie ein Schnitzel paniert und vorher auch noch nie was von Jägerschnitzel Ost gehört. Das ist ein einfaches Gericht und das kam mir mit meiner einfachen Kücheausstattung und den begrenzten Vorräten sehr entgegen. Wir sind gerade dabei das Haus zu renovieren und dementsprechend ist alles zur Zeit in bisschen provisorisch, aber trotzdem gemütlich.

Zutaten:

1 Kilo Jagdwurst
1 tiefer Teller Mehl
6 Eier
34583409 Kilo Paniermehl
1 Liter Rapsöl

Soße:

100 Milliliter Tomatenmark
1 Dose gehackte Tomaten 400 Gramm
500 Milliliter passierte Tomaten
300 Milliliter Wasser im Topf
200 Milliliter Wasser zum Verrühren mit Speisestärke
2 Esslöffel Speisestärke
30 Milliliter Essig
1 Teelöffel Salz
1 Prise Pfeffer aus der Mühle
50 Gramm Butter

Mehl in einen tiefen Teller geben

Eier aufschlagen

Paniermehl

Eier verquirlen

Jagdwurstscheiben in Mehl wenden

Bemehlte Jagdwurstscheiben im verquirlten Ei wenden

Anschließend kommen die Jagdwurstscheiben in Paniermehl

Jagdwurstscheiben zwischenlagern

Jetzt machen wir schnell eine Tomatensoße. Die ist nichts Besonderes, aber immerhin findet keine Flasche Ketchup darin platz.

2 Esslöffel Speisestärke mit 200 Millilitern Wasser verrühren

Klumpenfrei verrühren

100 Milliliter Tomatenmark
1 Dose gehackte Tomaten 400 Gramm
500 Milliliter passierte Tomaten
300 Milliliter Wasser im Topf
30 Milliliter Essig
1 Teelöffel Salz
1 Prise Pfeffer aus der Mühle

Ich habe einen Teil der Jägerschnitzel in der Heißluftfritteuse gegart. Das ist aber so scheiße und trocken, dass ich das keinem empfehlen würde. Ich habe sie hinterher noch einmal in Fett geworfen, so wie ich die anderen Jägerschnitzel gebacken habe. Das zeige ich Euch gleich noch.

Die Soße soll fast fertig sein und nur noch einkochen, wenn die Jägerschnitzel gebacken, oder in der Heißluftfritteuse verhunzt werden

Weil ich nicht nur klassisch Nudeln zum Jägerschnitzel servieren wollte, habe ich auch noch Kartoffelpüree dazu gekocht.

50 Gramm Butter fehlen noch bei der Tomatensoße

Ich brauche keinen Liter Rapsöl, aber den habe ich immer gerne in Reserve.

Den Pfannenboden daumendick mit Rapsöl bedecken und zum Sprudeln bringen

Wenn die Blasen am Pfannenwender aufsteigen, ist die Temperatur gut.

Soße kocht ein, Nudelwasser kocht auf.

Alles fertig paniert

Davon wird eine Fußballmannschaft satt

Jägerschnitzel schwimmend zwei bis drei Minuten pro Seite ausbacken und dabei immer leicht die Pfanne schwenken (soufflieren). Dann wird die Oberfläche besonders schön.

Währenddessen müht sich die Heißluftfriseuse mit 5 Stück rum.-

Na, sehen die gut aus?

So müssen Jägerschnitzel aussehen

Jägerschnitzel zwischenlagern bei 80 Grad im Backofen, dann bleibt es warm und gart nicht weiter.

Währenddessen backen die nächsten Jägerschnitzel in der Pfanne.

Hier kommen die Jägerschnitzel aus der Heißluftfritteuse.

So ein trockener Scheiß, die habe ich gleich noch mal ins Fett geworfen.

Nudeln kochen.

Kartoffelpüree anfertigen

Alle Jägerschnitzel sind gebacken

Hier kommt das klassische Set up. Spirelli und Tomatensoße

Jägerschnitzel dazu drapieren

Ein bisschen frische Petersilie macht alles gleich viel chicer

Einmal im Jahr ist das wirklich ein solides Gericht, das von ordentlichem Handwerk lebt. Kross sollen sie sein, die Soße nicht nur aus Trottelelementen wie Ketchup bestehen, Nudeln nicht wie im Altenheim, dann passt das schon. Kinder zufrieden, Cousin missioniert.

Viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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2 Kommentare

  • peter eitel

    1. Nix auf der Welt schmeckt besser als die ersten hinimprovisierten Gerichte in einer neuen Hütte! Wenn man dann vielleicht noch mit Wandfarbe verkleckert und bestenfalls mit Kumpels feste geschafft hat, isses das pure Glück….fand ich jedenfalls immer.

    2. Cuxhaven ? kenne ich nicht und habe mal gegoogelt > verrry nice, da. Echt. Ich war vor ewigen Jahren mal in Bremen zu besuch, das hat mir auch so richtig gut gefallen.
    Schöne Ecke habt ihr euch ausgesucht; aber so anner Küste direkt? Ich denke du magst
    keinen Fisch…

    3. Vorhin was beim Westerhasen kommentiert, und dabei ein Schlusswort gehalten, das
    eigentlich zwingend auch bei dir landen muss:

    PS: sieht so aus, als ob sich da bei euch im Norden bald eine Zusammenrottung von gerne schwarzgewandeten Foodbloggern anbahnt. Man darf gespannt sein. Wie wäre es mit einer gelegentlichen Kolumne –
    ” Westerglatze und Heilefood – they rock the Wok ” ? Ahoi, p

    • ich bin von haus aus bremer. für geht es nur wieder richtung heimat. hier musste eh irgendwas passieren und ich habe keine lust nur für die miete, oder die hypothek arbeiten zu gehen. wir haben einen guten kompromiss gefunden und das ist zwar nur eine 50000 leute stadt, aber es gibt da wirklich alles. kein rückschritt. renovierung vergebe ich allerdings. ist nicht meine welt.

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