Aprikosenklöße mit Tonkasoße

Bei uns zuhause gibt es viel zu wenig Nachtisch, da bin ich mir ganz sicher. Sonst würdet Ihr hier auch mehr davon zu sehen bekommen. Dieses Mal habe ich Aprikikosenklöße mit Tonkasoße gemacht. Aprikosen werden langsam wieder bezahlbar und ich habe bei meinem Gemüsehändler am Bahnhof Kaulsdorf Nord immer gute Preise. Diese Klöße sind so lecker, die sollte man regelmäßig zubereiten. Mir ist das häufig zu fummelig mit der Kartoffelpresse, aber wenn man ehrlich ist, ist das leicht und schnell gemacht und total überflüssig, um es nicht zu tun. Das Resultat entschädigt für jede Mühe

Zutaten für 9 Portionen (18 Klöße):

1,2 Kilo Kartoffeln vorwiegend festkochen, oder mehlig kochend
18 Aprikosen
1 Prise Salz
1 Prise Muskatnuss
250 Gramm Speisequark
200 Gramm Mehl
100 Gramm Speisestärke
3 Eier

Tonkasoße:

500 Milliliter Milch
2 Eier
1 ordentliche Prise Tonkaabrieb
80 Gramm Zucker
1 Prise Salz
1 gehäuften Esslöffel Speisestärke

Lose Aprikosen zum Servieren
Zucker und Zimtmischung

Pellkartoffeln 23-25 Minuten kochen

Kartoffeln durch die Presse jagen, dann muss man sie nach dem Kochen nicht pellen. Oder pellen und mit dem Kartoffelstampfer zerkleinern.

Muskatnus reiben

Ich habe meine Reibe nicht gefunden, also nehme ich die Gewürzmühle meines ESGE Zaubestabes.

Schriiiiiiiiiiiing

Quark, fettgehalt egal

Eine Prise Salz, aber echt nur eine kleine.

Mehl

3 Eier aufschlagen

Speisestärke abwiegen

Nur mit Mehl, war mir der Teig noch viel zu feucht.

Deswegen die Speisestärke, die den Teig viel griffiger macht.

Alles verkneten

Jetzt kann man den Teig gut anfassen und die Klöße werden auch nicht zerfallen.

Wasser zum Kochen bringen. Ich nehme einen Wok, weil der mehr Fläche hat, damit die Klöße aufsteigen können.

Das sind die Aprikosen

Aprikosen halbieren und entkernen

Einen Esslöffel Kartoffelteig nehmen

Die halbierten Aprikosen damit umschließen. Wer es lieber süßer mag, könnte Zucker zur Aprikose geben

Quasi jetzt

Durch das Drehen zur Kugel wird der Kloß verschlossen.

Die Klöße werden auf einem Brett gelagert, während das ungesalzene Wasser zum Kochen gebracht wird.

Wenn das Wasser kocht, werden die Klöße zum garen ins Wasser gelegt, aber der Herd wird dann so weit reduziert, dass das Wasser NICHT mehr kocht, sondern die Klöße sollen gar ziehen und das für ungefähr 15 bis 20 Minuten.

Die Klöße sinken am Anfang auf den Boden des Woks

Die Kartoffelklöße steigen von alleine an die Wasseroberfläche, wenn sie gar sind.

Der Teig ist stabil, aber in sich locker.

Klöße mit dem Schaumlöffel aus dem Wasser holen

Man kann die Klöße lauwarm essen, oder man hält sie bei 80 Grad im Ofen warm, oder legt sie mit Deckel wieder in den Wok, oder einen Topf, aus dem das Wasser ausgekippt wurde.

Jetzt machen wir schnell die Tonkasoße. Die kann man jetzt auch schon fertig haben, wenn man das Ganze nicht fotografiert.

Tonkabohne mit einer Reibe zerkleinern, oder aus oben genannten Gründen in der Gewürzmühle schreddern

Tonkabohne kommt in den Kochtopf, in der die Tonkasoße gekocht wird

Da ist schon die Milch drin

Zwei Eier aufschlagen

Zucker

Speisestärke

Eine Prise Salz

Soße beim Aufkochen mit dem Zauberstab schäumen, bis die Soße dick wird.

Das geht von alleine durch die Hitze, wenn man permanent rührt, damit nichts am Rand kleben bleibt.

Soße umfüllen, damit sich jeder bedienen kann.

Zucker-Zimtmischung anrühren.

Aprikosen als Deko zerkleinern.

In kleine Stücke schneiden. Wer viel Zeit hat, könnte sie auch in kochendem Wasser abziehen, wie Tomaten.

Anrichten auf einem flachen Teller

Ein Spiegel aus Tonkasoße

Aprikosenklöße durch die Zimt-Zuckermischung drehen

Aprikosenklöße auf den Soßenspiegel setzen

Ein paar Aprikosenstücke für die Optik darüber verstreuen. Schmeckt natürlich auch.

Ich liebe dieses Zusammenspiel des Mundgefühls der neutralen Kartoffel, mit Zucker und Zimt und Frucht und dieser leckeren Soße. Das fühlt sich an wie eine Million Euro. Höchstwahrscheinlich wird das irgendwer auch nicht als Nachtisch, sondern als Hauptgericht essen. Dafür fehlt mir ein X Chromosom.

Viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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16 Kommentare

  • peter eitel

    Arg appetitlich, grad noch mit den Fruchtstückchen dazu.
    Tonkabohnen? keine Ahnung; kenne ich nicht. Wie würdest du den Geschmack beschreiben?

  • peter eitel

    Ok, intressant. Danke euch. Wie gesagt; bislang nie davon gehört.
    Aber was zum Teufel mache ich mit Vanille ? Bin eher vom Team Herzhaft.
    Obwohl?? Bei nem feinen Schmorgericht wäre das mal nen Versuch wert.
    In so marokkanischen Gerichten und allem Lavantegedöns wird ja auch mit Zimt oder
    anderen süßlichen Komponenten gearbeitet und das schmeckt mir gaaanz famos.
    I will give it a try…

    • hier hat tonka einfach die vanillefunktion übernommen. wie immer macht auch dabei die dosis das gift, wie bei zimt, muskat usw.
      muss man immer dabeischreiben, sonst kommt schweinchen schlau und schreibt es noch mahnend drunter

      • peter eitel

        jaaa jaaa, das Elend immer mit den Klugscheissern. Die finden einen noch im
        hintersten Winkel um hübsch ihren Senf abzugeben…
        Apropos Senf: habe gestern gerade eines deiner wohl ersten Senfrezepte gesichtet,
        war so grober süßer Senf. Süß wollte ich gerade nicht , sondern eher so wie der
        ebenfalls grobe französische Moutarde a l ancienne. Aber die Infos über die
        Quellzeiten usw. waren hilfreich. Merci.
        Also viel weniger Zucker, mehr Essig, 1A Akazienhonig,Estragon und nen guten
        Schuss Noilly Prat genommen. Riecht schonmal astrein und ich freue mich schon, wenn der noch bissele durchgezogen ist. Das möcht köstlich werden.
        Der letzte Schritt, die eingeweichte Matsche mit dem Essig dann dazu nochmal aufzukochen war echt spektakulär…Mit einem gewaltigen Furz ist das Zeug aus
        dem Topf geschossen, als würde es dem Ätna final kommen. Großes Kino.
        Blöd halt, dass gerade frisch gespültes Geschirr nebendran lag. Ich hab trotzdem
        gelacht… bei polenta wäre ich vorgewarnt gewesen…
        Da wäre also schon eine mahnende Warnung gut gewesen. Tztz…
        Soweit so uninteressant, alles OK. Ich bin nur geschwind in der Laune auch mal
        was Kluges hinten / unten rauszudrücken… 🙂

        • damals hatte ich noch nichts zum zerkleinern. nicht einmal eine Kaffeemühle. was du alles so im blog findest 😉

          • peter eitel

            Naja, steht ja erstens genügend drin und zweitens gibt es ja die
            Suchfunktion. Auch wenn du deine kulinarischen Jugendsünden
            schon vergessen oder verdrängt hast…. weißt ja:
            Das Internet vergisst NIX !!! tja, so schauts aus.

          • haha, ich freue mich, dass ich nicht stehengeblieben bin.

  • Esther

    Etwas mutiger geworden, wagte ich mich gestern an die Klöße. Sie waren fluffig, die Sauce hervorragend. Nur – meinem Mann und mir war der Kartoffelgeschmack zu dominant zu den Aprikosen und ja, leider auch zu fade. Trotz Sauce.

    Aber egal, das ist kein Beinbruch und wie alles – Geschmackssache. Das Gute ist, daß ich die Aprikosen morgen heraus nehme und den Rest der Klöße mit Gehacktem, Champignons, Petersielie und Kreuzkümmel in Butter anbrate. Außerden mache ich mich mit meinem Kloßbuch, welches seit 10 Jahren im Regal wartet, an weitere Versuche. Technisch hat ja alles gut gefluppt, ich bin inspiriert.

    In jedem Fall bringt mich das betreute Kochen durch Glatzkoch weiter. Bei einer alten Schnalle und freudlosen Köchin ( doof eben ) wie mir, ist das fast ein kleines Wunder.

  • Esther

    Das Aufbraten der Köße – ohne die Aprikosenhälfte, die pulte ich heraus und aß sie beim Kochen – ist gut gelungen. Sie werden noch einmal ohne Innenleben gemacht und dann für den nächsten Tag in die Pfanne gehauen. Klöße mache ich nun selber. Morgen gibt es Möhrenknödel mit Semmelbrösel vom Bäcker. Dazu Schweinefilet.

    Ist doch prima, oder? Immer, wenn ich hier hereinschaue, habe ich gute Laune.

  • Esther

    Die abgepackten von Pfanni in Plastikfolie oder was auch immer. Diese Zeiten sind vorbei……..immerhin konnte ich seinerzeit Wasser zum Kochen bringen. 😉

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