Schweinebauch in Papier gegart

Das ist ganz groß, weil es so einfach ist. Ich bin auf Zuruf darauf gekommen, weil ich gebeten wurde, mich mit einem griechischen Gericht zu beschäftigen, bei dem ich schon an der Stelle gescheitert bin, weil es mit Lamm gemacht wird. Interessant fand ich aber die Art der Zubereitung in Pergamentpapier. Deswegen habe ich spontan beschlossen, die drei Kilo Schweinebauch, die ich am Samstag in einem russischen Supermarkt gekauft habe, in Papier im Ofen zu bereiten. Das ist irre praktisch, denn da tackert man sein Fleisch im Papier fest und packt es bei wenig Temperatur in den Ofen und danach kann man sich drei Stunden lang vorstellen, wie es wohl wird, ohne dass man daran irgendwas machen müsste. Genau meine Welt!
Zutaten für 4 Personen:
3 Kilo Schweinebauch
Salz
Pfeffer
Zucker
Paprikapulver
Backpapier
500 bis 750 Milliliter Brühe (anklicken)
Zuckerrübensirup
Bürotacker
Braune Grundsoße (anklicken)
Am Schweinebauch ist jede Menge Fett. Das werden die meisten Leute nicht essen wollen. Trotzdem ist es gut, dass das Fett da ist, weil es das Fleisch beim Garen unheimlich saftig macht. Beim Essen kann man den Großteil entfernen, aber es ist echt irre wie saftig das Fleisch zwischen dem Fett wird und wie gut es schmeckt.

Fleisch von beiden Seiten gleichmäßig salzen und leicht zuckern

Pfeffern

Mit Paprikapulver bestreuen. Es ist egal, ob man süßes Paprikapulver verwendet, oder scharfes.

Den Ofen beim Gasherd auf Stufe eins einstellen, Elektro 110 Grad

Backpapier auf einem Backblech auslegen

Fleisch auf das Backpapier legen

Paket mit Backpapier verschließen und die Enden so umschlagen, dass kein austretender Bratensaft aus dem Paket auslaufen kann. Ich habe das Backpaper nach oben umgeschlagen und so festgetackert, dass keine Flüssigkeit nach unten weg kann. 

Nun kommt das Fleisch in den Ofen und Ihr stellt Euch die Uhr auf drei Stunden ein. 

Weil ich gute Laune hatte, gab es dafür auch gleich eine Ankündigung bei Facebook, weil ich mir meiner Sache sicher war. 
Nach drei Stunden neigt sich die Garzeit langsam dem Ende zu, also noch schnell eine Soße zum Fleisch machen.

Topf in die Spüle stellen, damit der tiefer steht, als die Papiertüte mit dem Fleisch.

An der Ecke anschneiden

Nur die Ecke anschneiden, damit die Flüssigkeit heraus läuft und das Fleisch hinterher noch im Ofen bleiben kann, während die Soße einkocht. Ich bin echt baff erstaunt, dass kein einziger Tropfen aus dem Paket gelaufen ist, während der Garzeit

Weil das hauptsächlich Fett ist, bin ich froh, wenn ich das Backblech hinterher nicht so schrubben muss. Das sieht noch aus, wie ne Jungfrau.

Bratensaft im Topf.

Papier wieder hochfalten, damit nichts austritt und Fleisch zurück in den Ofen.

Topf auf den Herd stellen und Vollgas geben.

0,5 bis 0,75 Liter Gemüsebrühe in den Topf geben. Die habe ich gestern Abend gerade frisch im 20 Liter Topf für meine Vorräte gekocht.

Drei Esslöffel meiner braunen Grundsoße zum Binden dazu geben. Beim Reduzieren wird das noch deutlich dunkler.

Einen Esslöffel Zuckerrübensirup in die Soße geben, weil mir geschmacklich noch ein wenig Tiefe fehlt. Danach ist der Geschmack perfekt und ich muss nicht nachwürzen, weil der Saft aus dem Papier schon gut Dampf hat und die Gemüsebrühe auch.

Für die acht Kinder am Tisch, habe ich aus einem Kilo Mehl Spätzle gemacht. Das kann man auch als Beilage zum Schweinebauch nehmen, ich wäre aber eher bei Kartoffeln

Jetzt öffne ich das Papier. Vorher habe ich noch gar nicht gesehen, wie das Fleisch aussieht. Dass das bei der Temperatur keine großen Röstaromen bildet, ist mir klar. Da geht es ganz alleine um das zarte Fleisch und den guten Geschmack.

Die Knochen sind so hervorgetreten, dass man sie ganz einfach herausdrehen kann

Das Fleisch ist irrwitzig zart

Das könnte man jetzt so stumpf pur essen, oder auf den Teller legen und mit Soße bedecken. Ich habe es noch ein wenig schöner gemacht und das Fleisch vielleicht für zwei Minuten bei mittlerer Temperatur mit Soße in die Pfanne gegeben, damit sich das Fleisch ein bisschen mit der Soße verbinden kann.

Und hier ist das Fleisch dann auf dem Teller. Was für ein Fleisch! Das ist ja wirklich eine der günstigsten Fleischsorten, wenn man Schweinebauch verwendet und da erwartet man einfach nicht, dass irgendwas so zart und lecker ist. Ich weiß das schon einen Tag länger und trotzdem bin ich immer wieder erstaunt, daß sowas geht.

Überlegt mal, eine Handvoll Gewürze, Backpapier und dann drei Stunden in den Ofen werfen, ohne irgendwas beaufsichtigen zu müssen. Kein Umdrehen, kein begießen und nur den lieben Gott einen guten Mann sein lassen.

Die Soße ist ja auch einfach gemacht, mit dem was da ist. Soßenbasis selbst gemacht, Brühe selbst gemacht, Bratensaft vom Fleisch. Kochen ist total schwer und anstrengend. Finde den Fehler!

Hier noch ein bisschen Besitzerstolz live 😉
Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.
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