Kroketten selbst gemacht
Kennt Ihr jemanden, der seine Kroketten selbst macht? Das ist auch so ein total verkommenes Lebensmittel, das im Prinzip sensationell lecker, aber industriell sowas von verhunzt worden ist, dass da schon immer etwas negatives mitschwingt, wenn man es ausspricht.
Wenn man von sowas wie Krokettenkultur sprechen möchte, dann muss man nach Belgien, oder Holland gehen und selbst da muss man erst einmal jemanden finden, der das nicht von der Kühltruhe in die Fritteuse wirft. Dort weiß man aber immerhin in der Theorie, wie leckere Kroketten gehen. Ich habe mir mal einen Abend Zeit genommen und verschiedene Krokettenvarianten gemacht, um Euch zu zeigen, was man daraus alles zaubern kann, von pikant, gefüllt, bis süß zum Nachtisch. In diesem Blogbeitrag ,geht es aber erst einmal um die 0815 Version, die man pur mit Quark oder Ketchup, oder als Beilage zu Fleisch, Gemüse und allem anderen, was Euch adäquat erscheint, servieren kann.
Zutaten Grundrezept Kartoffelkroketten
1 Kilo Kartoffeln geschält, oder als Pellkartoffeln
Salz
1 Topf Sahne
Butter
5 Eier
Mehl
Paniermehl
gute Laune
Ich habe die Kartoffeln in diesem Fall erst einmal geschält und dann in stark gesalzenem Wasser, 30 Minuten gekocht
Nach dem Kochen, das Kochwasser abgießen.
Ich habe statt ordinärer Butter, zur Feier des Tages, eine gesalzene Angeberbutter von Lidl genommen. Die gab es gerade im Angebot, 30 % unter Liste, sonst hätte ich mich nicht von der Handarbeit vortäuschenden Verpackung ködern lassen. So fand ich die Butter preislich aber o.k und sie schmeckt wirklich gut.
Butter in den Topf geben und mit dem Kartoffelstampfer anfangen, die Kartoffeln zu zerstampfen.
Das ist so noch ein ziemlich trockenes Vergnügen, deswegen einen Topf Sahne dazu geben und mit Muskatnuss abschmecken. Das Püree mit Salz und Pfeffer nach Geschmack abschmecken.
Ich wollte das Püree nicht härter machen, wie es normal bei Kroketten üblicherweise, mit Stärke gemacht wird. Kann man natürlich machen, mir ging es aber darum, dass das Innenleben der Krokette am Ende richtig zart ist. Die Kroketten sollen nicht eine bestimmte Form haben, wie das Industriezeug, sondern auch bewusst handgemacht aussehen. Wenn das gewünscht wird, dass bei Euch auch die Kroketten einer äußeren Ordnung zu folgen haben, bitte noch ordentlich Kartoffelstärke einrühren und dann so oder so, das Kartoffelpüree abkühlen lassen.
Wenn das Karoffelpüree richtig abgekühlt ist, das kann durchaus auch am nächsten Tag sein, dass Ihr es weiter verarbeitet, nutzen wir zum Panieren, das bewährte drei Teller Verfahren. In der Reihenfolge der Benutzung, haben wir einen tiefen Teller mit Mehl…
… einen tiefen Teller mit verquirltem und mit Salz und Pfeffer gewürztem Ei,…
…sowie einen Teller mit Paniermehl.
Mit einem Esslöffel entnehmen wir dem Topf einen Klecks Kartoffelpüree
Den Klecks, rollen wir uns in den Handinnenflächen kugelig
Die Kartoffelteigkugel in Mehl wenden…
…danach durch das Ei ziehen…
und dann in Paniermehl wenden
Die fertig vorbereiteten Kroketten, sollen dann in heißem Fett ausgebacken werden. Ich habe dafür Pflanzenöl genommen. Ich verwende einen Holzpfannenwender, um die Beschichtung meiner Pfanne nicht zu beschädigen. Der hat darüber hinaus auch noch den Vorteil, dass man gut sehen kann, wenn das Fett die richtige Backtemperatur hat. Dann steigen am Pfannenwender Blasen auf, wenn man ihn ins Fett stellt.
Die Kroketten dann vorsichtig in das heisse Öl legen und von allen Seiten ausbacken. Während des Bräunens, immer wieder mal das heiße Fett, mit dem Pfannenwender, an die Kroketten geben, so wie man das beim Schnitzel zubereiten auch macht.
Man kann sich natürlich auch die ganze Pfanne voller Kroketten legen, aber ich habe an dem Abend verschiedene Rezepturen ausprobiert und deswegen immer nur Probierportionen gemacht.
Weil es mir in dem Moment vor allem um den Eigengeschmack der Krokette ging, habe ich sie zu Kräuterquark serviert und das nicht als Beilage zu einem anderen Gericht benutzt.
Hier hat mich dann mein Licht ein wenig im Stich gelassen, die Kroketten waren nur einen Tick dunkler, als in der Pfanne und vor allem super lecker, wenn man sonst nur den Industriedreck kennt. Man fällt auf jeden Fall nicht tot um, wenn man das auch mal nur so vegetarisch zubereitet und nicht das ganz große Ballett, mit einen Stück Fleisch dazu aufführt. Das ist schon ganz weit vorne, wenn man sich durch die krosse Panierung gebissen hat und dann auf das zarte Innenleben trifft.
Ich war jedenfalls total begeistert, was man für leckere Dinge, aus schnödem Kartoffelbrei machen kann. Ihr wisst ja, die einfachen Dinge im Leben, die eigentlich viel zu wenig Wertschätzung erfahren.
Hier schon mal als kleinen Appetitmacher, ein paar Anregungen, die ich natürlich noch als Blogbeitrag zeigen werde. Mit Lauchzwiebeln gefüllte Kroketten.
Und weil man auf einem Bein nicht stehen kann, auch noch mit Backpflaumen gefüllte Kroketten, mit Pflaumenmus.