Curry Kaiser mit Fächerkartoffeln

Wenn man die fieseste aller Mikrowellenfiesheiten Curry King nennen darf, dann ist das hier der Curry Kaiser. Das perfekte Kinderessen, bei dem Erwachsene, an sieben Tagen in der Woche auch nicht weglaufen müssen. Echt pervers und total lecker!


Zutaten:

Würstchen nach Vorratslage
200 Milliliter Tomatenmark
1 Glas Apfelmarmelade selbst gemacht oder gekauft
Brühe selbst gemacht oder gekauft
2 Zwiebeln
Salz
Pfeffer
Zucker
Essig
Peperoni (wer mag)
Currypulver, wenn man nicht Lars Westerhausen ist.
Fächerkartoffeln

Mich haben meine Kinder am Samstag, mit den Nürnberger Bratwürsten ziemlich im Stich gelassen. Da brauche ich an normalen Abenden 42 Stück (3 Pakete = 900 Gramm) von den kleinen Teilen, bevor alle satt sind und die hatte ich auch wie immer gebraten. Beim letzten Mal gab es aber auch Pommes. Da haben die lieben Kleinen dann lieber Ketchup und Mayo mit Pommes gegessen (in genau dieser Reihenfolge) und ich saß am Sonntag noch auf vielen Bratwürsten vom Vortag. Der Curry Kaiser ist aber so lecker, dass man dafür auch frische Würste braten kann, oder Bockwurst, oder Fleischwurst nehmen kann, was der Haushalt gerade so loswerden muss, wenn man das nicht nur zur Resteverwertung betreibt, sondern als solitäres, leckeres und schnelles Feierabendmahl. Wenn Wörter farbig unterlegt sind, dann verbirgt sich darunter ein Rezept, auf das Ihr durch Anklicken kommt. 

Würstchen in kleine Scheiben schneiden.

Zwei Zwiebeln häuten.

Zwiebeln in Stücke schneiden.

Bratwurst, oder das war Ihr an Wurst nehmt, im Topf anbraten

Zwiebel mit der Wurst anbraten.

Wenn die Zwiebeln ein wenig Farbe bekommen haben, eine Tube, bzw. 200 Milliliter Tomatenmark in den Topf geben und bei niedriger Hitze umrühren, bis alle Zutaten mit dem Tomatenmark in Berührung gekommen sind. So schaffen wir uns leckere Röstaromen. 

Da wir in Richtung Curry Wurst gehen wollen, brauchen wir noch eine süße Komponente, weil jede Currysoße aus Tomaten, Säure und dann aus einem Fruchtbestandteil besteht. Weil das meine Allzweckwaffe ist, habe ich meine Apfelmarmelade dafür benutzt. Die lohnt sich für jeden einzukochen, also probiert es ruhig mal mit einem Kilo Äpfel zum Anfixen aus, oder nehmt eine gekaufte Marmelade, die gerade da ist.

Apfelmarmelde in den Topf geben.

Jetzt fehlt noch Säure, die holen wir uns mit Essig. 

Und weil wir noch ein wenig Flüssigkeit zum Einkochen brauchen, habe ich rein zufällig neben dem Topf mit dem Curry Kaiser, eine frische Brühe köcheln. Daran erkennt man die echten Menschenverächter, dass sie immer eine frische Brühe kochen, sagen die Tütensuppenjunkies. Höchstwahrscheinlich bin ich auch daran schuld, wenn die bei Maggi oder Knorr demnächst Personal abbauen, weil ich immer frische Zutaten propagiere. 

Das Tomatenmark ist 3 fach konzentriert, kann also 600 Milliliter Flüssigkeit vertragen und dann ist da noch die Marmelade im Topf, die andickt. Ich nehme deswegen 500 Milliliter Brühe und koche dann den Curry Kaiser auf kleiner Flamme ein. Mit Salz, Pfeffer und eher weniger Zucker abschmecken, kommt darauf an, wie Ihr beim Essig zugelangt habt.

Ich habe den Curry Kaiser schon vorab für später vorbereitet und die Fächerkartoffeln erst 45 Minuten vor dem Essen in den Ofen geworfen. Dann muss ich den Topf nur noch kurz wieder erhitzen, bevor die Kartoffeln fertig sind. Wenn man in Echtzeit kocht, dann würde man, bevor man den Curry Kaiser zubereitet, zuerst die Fächerkartoffeln in den Ofen werfen und hat dann ein Zeitfenster von 45 Minuten für den Rest. 

So sehen jedenfalls leckere Fächerkartoffeln aus.

Weil ich so ein Frischchauvinist bin, der mit seiner Zeit nichts anzufangen weiß, habe ich auch noch drei Minuten verschwendet, um eine frische Mayonnaise zu den Fächerkartoffeln zu machen, obwohl man soooooo tolle Mayonnaisen mit gaaaanz vielen tollen Zutaten kaufen kann (just kiddin’). Die müsste eigentlich noch viel teurer sein, weil so viele extra Zutaten drin sind, die bei meiner frischen nicht zur Verwendung kommen.

Zeit zum Servieren, hier kommt der Curry Kaiser


Ist das noch Junk Food? Ist das Kunst, oder kann das gegessen werden?

Das ist ein leckeres Familienessen, ohne Diskussionsbedarf, bei dem alle auf ihre Kosten kommen, natürlich auch für kinderlose MitleserInnen. Das taugt auch für Kindergeburtsage, zwanglose Parties unter volljährigen Gästen, lässt sich super vorbereiten und auch lange warm halten. Was für eine eierlegende Wollmilchsau.

Ja, ich schäme mich schon mal vorauseilend dafür, dass ich nur gekauftes Currypulver in Verwendung habe. Ich habe mit asiatischer Küche echt so wenig am Hut und mit indischer schon zwei mal nicht, dass das eine meiner Achillesfersen ist, für die man mich immer gut dissen kann. Lars Westerhausen, Dein Einsatz.

Es gibt echt viel zu wenig Currybuden die Klasse haben und wenn sie auch nur ansatzweise gut sind, dann sind sie schon wieder so kult, dass man da mit fünf Mann ein halbes wöchentliches Lebensmittelbudget verbrennen kann. Deswegen ist das lukullisch nicht nur ganz weit vorne sowas selbst zu machen, sondern da mutiert Ihr vor lauter Sparsamkeit, schon fast zu Schwaben.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit

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2 Kommentare

  • Boah, ich mag endlich mal wieder ne gescheite Currywurst essen 🙂
    Lieben Gruss
    Alexandra

    • das stelle ich mir nicht wirklich schwierig vor, sowas in bulgarien selbst zu machen. rezepte zum wursten gibt es genug und schlachter wirst du dort eher als hier finden, die noch selbst wurst herstellen. ich würde das sogar selbst machen und mir die passende maschine holen.

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