Pudding selbst kochen, ohne Plaste und Elaste. Davor habe ich mich bis jetzt gedrückt und weil mich jeder teeren und federn würde, wenn ich mit einem Tütenpudding um die Ecke gekommen wäre, habe ich bislang überhaupt keinen Pudding in meinem Blog. Das hat mich selbst gestört und weil ich Erdbeeren gekauft habe und für meine Kinder dazu einen Pudding servieren möchte, ist es jetzt mal an der Zeit, diesen Malus zu beheben. Hinterher ist es ja immer einfach gewesen, deswegen schon an dieser Stelle der Hinweis, es ist total simpel und jeder kann es. Niemand braucht eine Tüte mit Fertigpulver! Das hat die Industrie nur total sauber eingefädelt, dass kaum noch jemand weiß, wie es von Hand geht. Dafür habt Ihr ja mich.
Zutaten Grundrezept:
1/2 Liter Milch
50 Gramm Zucker
45 Gramm Speisestärke
1 Vanilleschote
1 Prise Salz
Klingt einfach, oder? Ist auch genau so einfach. Puddingpulver ist im Prinzip auch kein Teufelszeug, weil es vor allem aus Stärke besteht. Die Schwachstelle ist der Geschmack, denn es wird mit Aromen gearbeitet. Aromen sind Stoffe, die so schmecken, wie irgendwas Anderes, was sie aber faktisch nicht sind. Da wird aus irgendwelchen Stoffen ein Geschmack gebastelt, sprich Vanille besteht dann eben nicht aus Vanilleschoten, oder Tonka Bohnen, sondern wird im Reagenzglas gebastelt. Mal davon abgesehen, dass ich gerne das essen möchte, wonach es schmeckt, kann mir keiner erzählen, dass das so gesund ist, irgendwas zu konsumieren, was nur so tut als ob, als wenn man das Original auf dem Teller hat. Man macht sich damit auch die Geschmacksnerven doof, weil man irgendwann nicht mehr das Original kennt und den Plastikgeschmack für die Referenz hält.
Ich hatte keine Ahnung, wie man Pudding kocht und ich habe das Internet befragt und mir Notizen dazu gemacht. Das ist jetzt das 0815 Grundrezept für Pudding und das ist nur der Anfang. Ich werde Euch noch ganz andere Rezepte entwickeln, mit Ei und mit Sahne, aber das hier ist ab jetzt Euer Schutz vor Tütenpudding aus der Mikrowelle und Plastepudding auf dem Kuchen, damit die Erdbeeren, den Boden nicht durch suppen.
Da war es schon wieder Mitternacht, deswegen das diffuse Licht. 1/2 Liter Milch abmessen.
1 kleine Schüssel, in der wir das Puddingpulver anrühren
4 gehäufte Esslöffel Speisestärke (40 – 45 Gramm)
5 schwach gehäufte Esslöffel Zucker (50 Gramm)
1 Prise Salz
Mit einer Gabel die Zutaten in der Schüssel verrühren, damit sie sich gut miteinander vermischen.
Von dem 1/2 Liter Milch, sechs Esslöffel Milch abnehmen.
Die 6 Esslöffel Milch mit dem Puddingpulver verrühren, bis keine Klümpchen mehr da sind.
Auch das ist kein Hexenwerk
Den Rest des halben Liters Milch aufkochen
Ich nehme ab jetzt einen Schneebesen
Man könnte jetzt schon die frische Vanilleschote mit einkochen.
Die kochende Milch von Herd nehmen, Herdplatte heiß lassen, nicht ausstellen.
Ich habe die Vanilleschote angeschnitten und das Mark ausgekratzt und dann sowohl das Mark als auch die Schote in die heiße Milch geworfen. Dann kocht der Vanillegeschmack nicht mehr weg.
Jetzt kommt das Puddingpulver in die heiße Milch.
Langsam das Puddingpulver in die heiße Milch einrühren. Das geht am besten mit dem Schneebesen. Flüssigkeit langsam unter die Milch rühren, damit sich keine Klumpen bilden.
Wenn das komplette aufgelöste Puddingpulver in der heißen Milch eingerührt ist, kommt der Topf noch für eine gute Minute auf die heiße Herdplatte, bis der Pudding richtig blubbert.
Ordentlich rühren, damit der Pudding nicht verklumpt.
Schaut mal, wie der Pudding in der Minute angezogen ist. Wahnsinn!
Der Pudding kommt nun zum Auskühlen in eine Schüssel, aus der man den später auch stürzen kann. Wichtig ist, die Schüssel direkt bevor der Pudding hinein kommt, mit kaltem Wasser zu spülen.
Nun den Pudding einfüllen. Man soll den Pudding vier Stunden auskühlen lassen, wenn er gestürzt werden soll. Wer gerne warmen Pudding mag, kann den natürlich sofort löffeln und nach der Erfahrung mit diesem Pudding, ist mein Tipp, esst ihn gleich warm und nehmt gleich die doppelte Menge des Rezepts, in der Hoffnung, das noch genug zum Abkühlen übrig bleibt. Der halbe Liter Milch ist wirklich nur, um mal zu schauen, ob es funktioniert und um zu schauen, wie geil das schmeckt.
Und jetzt zeige ich Euch mal den Pudding mit Erdbeeren, wie ich den für meine Familie angerichtet habe.
Pudding auf den Teller geben, Erdbeeren dazu auslegen.
Ich habe noch ein wenig geraspelte Schokolade darüber gestreut. Sieht gut aus und schadet geschmacklich auch nicht.
Meine Töchter sind nicht leicht zu begeistern, aber das war auch bei denen ganz weit vorne.
Sogar meiner Frau hat es geschmeckt, obwohl sie nicht sonderlich auf Erdbeeren steht.
Ich war total begeistert, weil DAS Pudding ist und weit weg von dem, was man aus dem Becher, oder aus der Tüte zaubert. Die Konsistenz ist so, wenn man es ohne Sahne, ohne Ei und ohne Eischnee macht, fester als beim Plastikprodukt und trotzdem ein Traum.
Ich lege mich mal fest und sage, das ist ein Quantensprung und daran werde ich jetzt weiter arbeiten, aber als Grundpudding für alle Fälle und frisch, ohne Angst haben zu müssen, dass es nicht gelingen könnte, ist das wirklich ein Geschenk für jeden, der auch keinen Bock mehr auf das Fertigzeug hat.
Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.
Tja Glatzkopf da hast du einen schönen Flammerie gekocht. Pudding wird in Puddingform im Backofen gegart ��
beim kochen für doofe, ist das alles pudding ;-). ich weiß aber was du meinst. das war auch nur aller laster anfang. als nächstes kommen die feinheiten, mit ei, oder sahne, oder karamell, oder schokolade und und und.
Karamell-"Pudding" ist auch lecker. Hab leider keine genauen Angaben, ich mache ihn immer Pi-mal-Daumen. Ca. 50 g Butter schmelzen, ca. 5 Eßl. Zucker darin bräunen bis dieser einen mittleren Bräunungsrad erreicht hat, 1/2 l Milch zugießen und mit Mondamin binden.