Pulled Chicken aus dem Ofen – geilo!
Ich liebe es, wenn ein Plan gelingt! Pulled Pork kennen die meisten schon, oder? Das wird mit Schweineschulter oder aus dem Schweinenacken gemacht und wenn man einen Smoker oder Grill hat, dann braucht das mindestens 9 Stunden, bis es eine Kerntemperatur von 90 Grad hat. Jetzt teilt sich die Spreu wieder in die Kandidaten, die keinen Grill, oder keinen Smoker haben (wie ich) und die Angsthasen, die keine Lust haben mindestens neun Stunden im Umkreis ihrer Behausung zu verweilen. Genau für uns gibt es pulled Chicken.
Pulled Chicken dauert deutlich kürzer, da das Hühnerfleisch viel kurzfaseriger ist und natürlich auch viel dünner, als so ein riesen Schweinetrümmer mit drei Kilo oder mehr. Da kann jeder, auch ohne Grill und mit weniger Zeit, zum König des gerupften Huhns aufsteigen.
Ihr braucht nur einen Geflügelbräter oder einen Römertopf. Wichtig ist, dass man das ganze abgedeckt garen kann.
Zutaten für das pulled Chicken:
1 Kilo Hähnchenbrust
2 Zwiebeln
1 Knoblauch
Salz
Pfeffer
Paprikapulver
Chiliflocken
1 Flasche Bier 0,5 Liter
Olivenöl
für die Soße:
Bratensaft vom pulled Chicken
Honig
Tomatenmark
Brühe am besten selbst eingekocht
Salz
Pfeffer
Buns:
Hamburger Brötchen selbst gemacht
Salatbeilagen:
Cole Slaw , kann man schon einen Tag oder ein paar Stunden vorher machen
Gurkensalat oder dänische Gurken , kann einen Tag vorher gemacht werden.
Pommes frites selbst gemacht
Immer wenn Worte farbig unterlegt sind, einfach anklicken, denn darunter befindet sich das jeweilige Rezept. Alles was hier farbig unterlegt ist, habe ich selbst hergestellt. Das ist einmalige Arbeit und davon profitiert man hinterher immer wieder. Ihr könnt auch jede dieser Komponenten gekauft, oder aus dem Glas nehmen, dann schmeckt es halt nicht so gut und macht nicht annähernd so glücklich.
Ein Kilo Hähnchenbrust
Zwei Zwiebeln häuten und halbieren.
1 Knoblauch häuten und vierteln
Knoblauch und Zwiebeln zum Fleisch geben.
Mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver und Chiliflocken würzen. Ich nehme keine Gewürze, die Glutamat enthalten, also Finger weg von Spießbratengewürz und solchem Dreck. Selber die Würzmischung machen, nicht fertig kaufen. Wer meint sich so einen komischen Fertigrub für pulled irgendwas kaufen zu müssen, schaut sich da bitte vorher auch mal den Giftzettel an. Immer wenn irgendwas nach Rauch schmecken soll, ist eigentlich regelmäßig irgendein Schrott drin, den keiner braucht.
Daran erkennt man den, der entweder ganz viel, oder gar keinen Alkohol trinkt. Ich habe Oettinger Bier zuhause, weil ich keine zehn Gelegenheiten im Jahr habe, bei denen ich Bier brauche. Das ist jetzt eine, denn ich mariniere das Fleisch damit. Sorte egal, hier ist es ein Kellerbier.
Bier zum Fleisch kippen. Das soll jetzt idealerweiser 24 Stunden marinieren. Wenn es nur 12 sind, ist es auch o.k., aber mit jeder weiteren Stunde wird es noch besser. Einen Schuss Olivenöl dazu geben.
An der Stelle ist mir dann aufgefallen, dass ich im Kühlschrank keinen Platz für meinen Entenbräter habe. Das Fleisch ist mit den Zutaten in eine kleinere Plastikform umgezogen, die im Kühlschrank Platz hat. Den Rest der Marinade, der dort nicht mehr hinein passt, habe ich separat in alten Marmeladengläsern gesammelt und auch in den Kühlschrank gestellt. Die Marinade braucht man später, wenn das Fleisch im Ofen ist und Flüssigkeit benötigt wird.
An dem Tag, an dem Ihr das pulled Chicken herstellen möchtet, solltet Ihr als erstes den Teig für die Burger Buns herstellen. Der muss ruhen und es ist auch nicht verkehrt den schon einen Abend vorher zu machen und im Kühlschrank zu lagern.
Hier kommt das Fleisch am nächsten Tag aus dem Kühlschrank
Jetzt kommt das Hühnerfleisch endlich in den Bräter zurück
200 Milliliter von der Marinade kommen zum Fleisch in den Bräter, damit es nicht austrocknet. Diese Menge Flüssigkeit habe ich bis zum Ende der Garzeit immer beibehalten und immer wieder beim stündlichen Umdrehen des Fleisches dazu gekippt, bzw. kippen lassen.
Den Ofen auf 100 Grad vorheizen und den Bräter mit geschlossenem Deckel in den Ofen stellen. Pro Stunde einmal wenden.
Zwischenzeitlich haben Teile der Heerschar meiner Kinder noch eine Expedition zum Nordpol ausgerufen und wir sind ein paar Stunden unterwegs gewesen. Ich habe dann per Handy meiner Frau regelmäßig mitgeteilt, dass sie jetzt mal wieder das Fleisch umdrehen soll und auch auf die Flüssigkeit achten soll. Wer meine Frau kennt und weiß, wie wenig Bock sie auf kochen hat, der kann erahnen, was das für eine Leistung ist.
Das pulled Chicken sollte mindestens drei Stunden im Ofen bleiben, bis zu sechs Stunden ist auch kein Problem.
Wenn die Zubereitung in die Endphase geht, werden die Pommes frites vorfrittiert, damit sie nur noch einen letzten kurzen Durchgang brauchen, wenn die Burger auf den Tisch kommen.
Die Burger Buns formen und auf einer Backform auslegen, mit der man abgedeckt backen kann. Ich habe eine hohe viereckige Kuchenform genommen und die mit Alufolie abgedeckt, weil mein Bräter, mit dem ich das eigentlich gemacht hätte, mit dem pulled Chicken beschäftigt war. Wer ein gutes Zeitmanagement hat, sollte sie nach dem Formen eine halbe Stunde ruhen lassen, aber mindestens fünfzehn Minuten, dann das pulled Chicken aus dem Ofen holen. Den Bratensaft in einen Topf abkippen und ansonsten das Fleisch bei geschlossenem Deckel ruhen lassen.
Ein Glas Brühe dazu geben, um ein wenig mehr Flüssigkeit zu haben.
100 Milliliter Tomatenmark in die Soße geben, damit die Flüssigkeit beim Aufkochen andickt.
Zwei Esslöffel Honig einrühren und die Soße einkochen lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Jetzt kommt der Teil der Aktion bei dem aus Chicken, pulled Chicken wird.
Mit zwei Gabeln das Fleisch auseinander zupfen.
Das geht einfach und schnell und wie gesagt, alles was nach drei Stunden im Ofen kommt, macht das Fleisch so mürbe, dass es ein Kinderspiel ist.
Die eingekochte Soße unter das Fleisch mischen, den Deckel wieder auf den Bräter legen und den Bräter erneut für 10 Minuten auf niedrigster Stufe in den Ofen schieben. Das soll nur noch ziehen und nicht mehr garen.
Während das Fleisch ruht und die Burger vorbereitet werden, bekommen die Pommes frites beim finalen Frittieren den letzten Schliff, damit sie schön kross werden.
Hamburger Buns aufschneiden.
Selbst gemachten Senf zum Bestreichen der unteren Brötchenhälfte benutzen. (Rezept kommt)
Pulled Chicken auf dem Brötchen auslegen.
Weil meine Frau beim Stillen keinen Krautsalat und keine Zwiebeln essen darf, habe ich bei Ihr einfach nur einen dänischen Gurkensalat, ohne Zwiebel auf dem Fleisch angerichtet.
Ich habe für den Rest der Truppe unter das Fleisch noch eine Lage Coleslaw gepackt. Das ist schön knackig
Dann Fleisch und Gurken darüber
Deckel drauf
Pommes frites dazu auf den Teller legen.
Das ist echt ganz weit vorne. Ich hatte ein wenig Bedenken, weil an der Hähnchenbrust kein Fett ist, dass es schnell trocken werden könnte, aber wenn man sich strikt an die niedrige Temperatur hält und dann auch noch vor dem Servieren, die eingekochte Soße dazu gibt, dann ist es zart wie Butter. Wer das so zubereitet, hat quasi die Welt gegen die Uhr laufen lassen. Kein Grill, kein Smoker, sondern einfach nur das, was sowieso alle in der Küche stehen haben. Das macht mich echt froh, weil es so JEDER kann.
Sogar meine oberkritische Ehestute hat zufrieden gewiehert. Was bliebt Ihr auch, nachdem sie vier Stunden lang das Fleisch selbst gewendet und mit Flüssigkeit versorgt hat ;-). An dieser Stelle auch noch ein Tipp für die weitere Verwendung und zum Aufwärmen. Ich habe das Fleisch am nächsten Tag in flache wasserdicht verschließbare Gefrierdosen gelegt und in heißem Wasser eine viertel Stunde lang ziehen lassen. Dann war es wieder ordentlich warm und butterzart.
Das ist ganz großes Kino, nicht überraschend, aber viel besser als man sich das vorher selbst vorgestellt hätte. Wenn man aber ehrlich zu sich selbst ist, was soll da sonst herauskommen, wenn man ALLES frisch herstellt, was man selbst herstellen kann? Was haben da diese Plastikbrötchen, oder Plastikketchup zu suchen, wenn man sich beim Fleisch so viel Mühe gibt?
Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.
wow, ist noch was da ?
ja erika, es ist für dich noch was da. schnell vorbei kommen.
wie immer top 🙂 danke dafuer!!!
das war unterm strich auch ein ganz schöner ritt, aber das ging ziemlich nebenbei. vor allem lohnt es sich, weil sich hinterher ein echtes glücksgefühl einstellt.
Buenos días. Has conseguido una receta muy deliciosa y práctica, con menos tiempo dedicado a la cocina se puede obtener un menú grandioso. Muy bien explicada la elaboración. Me guardo la receta porque quiero disfrutar de unos bollos tan deliciosos como en las fotos.
Un abrazo y feliz día!!
saludos jose manuel abad manso, como se puede leer la receta , sin entender alemán? ¿cómo encontraste mi blog?
Das werde ich definitiv am Wochenende ausprobieren. Dafür habe ich das genialste Küchenutensil das es gibt: einen slowcooker, kennst du den?
hallo annette, ich kenne einen slowcooker, aber ich habe den noch nie benutzt, oder im einsatz gesehen. ich bin zu lange von zu hause weg, um den einsetzen zu können. wenn ich morgens aus dem haus gehe, sind es fast 12 stunden bis ich wieder da bin. so lange möchte ich kein rohes fleisch ungekühlt stehen lassen, bis der slow cooker dann irgendwann mal seinen dienst antritt. wenn das besser passen würde, wäre das auf jeden fall eine option für mich. ich weiß dass die sachen darin richtig gut werden. gruß jörg
hallo Jörg, ich benutze auch den Slowcooker dafür. Schon mal von einer Zeitschaltuhr gehört, grins???
denk mal nach ;-). soll das fleisch ungekühlt draußen stehen, bis das teil mal angeht?
Spricht eigentlich was dagegen, das mit nem ganzen Huhn zu machen? Erstens wird dann nicht nur das Filet verwendet, sondern das komplette Tier und zweitens hat zB das Schenkelfleisch viel mehr Geschmack…
hallo elke, das ganze huhn zu verwenden ist eine noch bessere idee. ich hatte aber gerade nichts anderes, als ich in dem moment verwendet habe. da herrscht totale formfreiheit, welchen teil vom huhn du nimmst. gruß jörg
Muss ich ausprobieren, wir sind zur Zeit große Fans selbergemachter Burger in jeglicher Form!
LG Elke
das ist wirklich ein tolles essen, wenn man alles frisch macht. das hat dann mit junk food nichts mehr zu tun.
Das sieht ja total lecker aus…ich frage mich bloß wie deine Kinder das schaffen in die fette Bemme reinzzubeißen 😉
sharon, bemme ist ja auch ein richtiges gänsehautwort ;-). die lieben kleinen haben das in einzelteilen bekommen. BRÖTCHEN aufgeschnitten und salat separat auf den teller.
Bemme kommt ja normalerweise nicht in meinem Sprachgebrauch vor, wenn dann nur wie in diesem Fall bewusst. Wo ich dann Gänssehaut bekomme und wo ich mich frage, wo das herrührt, wenn die Erwachsenen ein Kind auffordern doch mal "Heidi" zu machen= "Ei" machen oder streicheln, fürchterlich!
Delicious
Hallo, schmeckt die Soße sehr nach Honig? Einige Familienmitglieder mögen überhaupt keinen Honig… Viele Grüße
nein, das hält sich in grenzen. wenn die alle glauben keinen honig zu mögen, kannst du sie mal auf die probe stellen. ich mochte auch nicht mein ganzes leben lang honig und das hat sich dann mit bbq soßen normalisiert. dadurch esse ich jetzt auch einfach so mal honig. dann musst du schauen, dass viele leute nicht dieses festen honig mögen, aber mit dem flüssigen keine sorgen haben und wenn gar nichts geht, würde ich den honig durch zuckerrübensirup ersetzen. das gibt auch einen schönen nussigen geschmack.
Super, vielen Dank! Ich probiere es einfach mal aus:)
das lohnt sich auf jeden fall. achte einfach nur darauf, dass du mit geringen temperaturen arbeitest.
Gerade eben aufgefuttert und es war sooo lecker! Lohnt sich auf jeden Fall nachzumachen! Ich habe Hähnchenschenkel verwendet und es gab Kartoffelecken dazu. Der Gurkensalat passt auch richtig gut dazu. Ich hab außerdem noch ein paar karamelisierte Zwiebeln dazu gemacht! Super Rezept, Herr Glatzkoch! !!
hallo carmen. keulen gehen sicherlich noch besser, weil sie nicht so mager sind. alles richtig gemacht
Das Rezept werde ich heute ausprobieren. Nur noch eine Frage: was mache ich mit dem Olivenöl? Kommt das unten in den Bräter? Ich will morgen zum Garen einen Römertopf verwenden.
sorry, ich sehe deinen kommentar erst jetzt. olivenöl kommt schon beim marinieren dazu
Hammergeiles Zeug. Extreme Suchtgefahr 😉
hallo jessi, vielen dank. ich muss jeden tag irgendwas neues online zeigen, deswegen gibt es hier ganz selten zwei mal das gleiche gericht. aber das pulled chicken habe ich tatsächlich schon öfter machen müssen, weil es alle so gerne mögen. schönen gruß jörg
Hi habe erst jetzt zum ersten mal pulled Chicken gegessen unterwegs und es war gut. Jetzt will ich es selbst machen u nu meine Frage: muss es Bier sein ? Warum muss da Alkohol rein ? Ich möchte es mit gutem Gewissen meine Kinder essen lassen.
Mich nerven die meisten Rezepte ,weil sie mit Alkohol sind .
Danke schön
nein, bier muss nicht sein. schmeckt halt gut. Du kannst auch brühe verwenden. nach den stunden ist vom bier aber sowieso nix mehr übrig