Ketchup Minneapolis – My tribute to Prince

Donnerstag 21.04.2016 nach 19 Uhr. Ich stehe gerade in der Küche und spüle ein paar Töpfe ab, um hinterher mit dem Kochen zu beginnen. Ungläubig höre ich im Radio, dass Prince im Alter von 57 Jahren verstorben ist. Das ist wirklich unglaublich, weil er einer der Helden meiner Jugend und seine Musik der Soundtrack meines jungen Erwachsenseins war. Ich fühlte mich spontan irgendwie leer und dachte, dass ich dringend etwas aus Minnesota kochen müsste, quasi Prince zu ehren, der ja aus Minneapolis kam. Ich musste mich erstmal einlesen, was typisch aus Minnesota kommt und habe gelernt, dass dort viele schwedische Einwanderer waren (Fisch fällt für mich aus) und dass durch die Nähe zu Kanada auch Einflüsse von dort in die Küche Minnesotas hineinwirken. Mit diesem Basiswissen, habe ich mich dann an die uramerikanischte Zutat gemacht, die ich zu meinem Gericht brauchte, Ketchup Minneapolis. Ich bin was das Kochen betrifft, nur ein Floh im Gegensatz zu dem, was Prince für die Musik bedeutet hat und deswegen ist das hier nicht mehr als mein Knoten im Taschentuch, um mich daran zu erinnern, was ich gekocht habe, als Prince nicht mehr da war. Schade!

Zutaten:

100 Milliliter Tomatenmark
50 Milliliter Ahornsirup oder nach Geschmack
1 Schuss Whiskey
1 Schuss Essig
1 Prise Salz
1 Prise Pfeffer

100 Milliliter Tomatenmark

Salz und Pfeffer aus der Mühle.

1 Schuss Whiskey

Das ist echt eine geile Zutat im Ketchup und wer den Geschmack mag, muss da auch nicht sparsam sein. 

1 Schuss Branntweinessig

50 Milliliter Ahornsirup. Damit decke ich den kanadischen Einfluss und die Süße des Ketchups ab.

Das Tomatenmark ist dreifach konzentriert. Das heißt, dass es die dreifache Menge Flüssigkeit aufnehmen kann, ohne flüssig wie Wasser zu werden. 

Wenn man da mal 150 Milliliter Essig und Öl und Ahornsirup drauf kippt, dann ist das durch ein wenig Rühren sofort wieder eine glatte Masse.

Klumpen aus dem Ketchup rühren, probieren und nach Geschmack abschmecken, ob es noch ein wenig schärfer, saurer, süßer, oder salziger sein soll. 

Hier habe ich es zu Fotozwecken extra noch in eine schönere Schale umgefüllt, für Euch ist mir ja nichts zu teuer.

Holla die Waldfee, das schmeckt echt lecker. Der Whiskey knallt dezent, das Ahornsirup ist schön nussig und süßt natürlich viel eleganter als Kristallzucker. Wenn man dazu ein schönes Gleichgewicht zwischen salzig, scharf und Säure findet, ist das ein supergeiles Ketchup zu Pommes frites, Steaks, zum Grillen, vegetarischen Gerichten, oder was Euch sonst noch so einfällt.  

Bei uns gab es dazu den Grillteller “little red corvette”, an Butterreis “let’s go crazy”, mit Gurkensalat “around the world in a day”. 

Das nenne ich im Rezept nicht so, aber Prince war natürlich unser Tischthema, live in Hannover 1990, oder Würzburg 1988, die erste Prince Platte (!!!) die man so hatte, wo man wozu auf dem Tisch getanzt hat, nachts um vier mit dem Kassettenrekorder vor dem Monofernseher den Rockpalast aufgenommen, wieso man Kiss noch nie mochte und welches persönliche Lieblingslied man schon immer von Prince hatte. Viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.
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4 Kommentare

  • Ich habe natürlich auch sofort nachgelesen und herausgefunden, dass Prince – der übrigens Vegetarier war – am liebsten Spaghetti und Orangensaft zu sich genommen. Ob einzeln oder getrennt, war (noch) nicht zu ermitteln.

  • Es war Michael Jackson, der in Würzburg gespielt hat, 1988. Für Prince sind wir seinerzeit nach FFM gefahren, ins Waldstadion.
    Hachmann.
    Warum müssen die Besten immer zu früh gehen?

  • Peter Eitel

    Hi, Glatzkoch, du kulinarisches “Cinnamon Girl”.

    Vielen Dank für dieses Prince – Tribute – Rezept…
    Ich hab’s eigentlich nicht so mit Ketchup, was aber wohl daran liegt, dass meine
    diesbezüglichen Erstkontakte eben so miese Fertigprodukte waren. Wie bei allen halt.
    Aber so alle Jubeljahre kriege ich nen Janker drauf und tapere in einen vermeintlich
    wohlsortierten Supermarkt und kauf dann ne kleine Flasche von einer vermeintlich
    guten ( besser jedenfalls als Heintz oder so..) Sorte.
    Jedesmal eine große Enttäuschung…..Das is nix, Basta und Ende.
    Too much bullshit inside !

    Aber heute hatte ich wieder so nen Janker, weil ich noch so Reste von Pilz-Buchweizen-Bratlingen habe und die haben mich angeplärrt: Ich will aber Ketchup! Und so dachte ich: guck doch mal beim Cheffe.
    Und daschauher; der ist ja da Vollprofi.
    Ich hab mich mal an die Grundzubereitung vom löblichen Princetribute gehalten-
    ohne Whisky, aber egal . Bei dem Thema macht ja wohl eh jeder was er grade will…
    Mein Mix deines Grundrezepts schmeckt jedenfalls sehr dufte!
    Danke für die Versöhnung mit einem lange verschmähten aber an sich geilen Zeugs.

    Das wird heute Abend mit PrinceSongs als Hintergrundmusik bestimmt lecker verspeist.
    PS: geht es dir eigentlich auch so?
    Entweder Michael Jackson oder Prince? Ist ne Grundsatzentscheidung, so wie früher
    Beatles oder Stones. Für mich bitteschön immer das Zweite.

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