Huhn in Wein – nix tun und genießen

Das ist perfekt für jeden Tag, aber besonders für die Woche, wenn man eigentlich gar keine Lust zu kochen hat. Das macht sich nämlich fast von alleine und man verbringt die Zeit nicht vor dem Herd, sondern kann sich frei im Haushalt bewegen und nach einer Stunde wird man überreichlich belohnt. Huhn in Wein kennt man vor allem aus Frankreich, als coq au vin und dort gibt es regional verschiedene Versionen, sowohl mit Rotwein als auch mit Weißwein gekocht. Ganz günstig und trotzdem lecker, weil so das Fleisch total zart wird.

Zutaten für vier Personen:

600 Gramm Unterkeulen vom Huhn
600 Gramm Hähnchenflügel
500 Gramm Schalotten
Staudensellerie
Knoblauch
Peperoni
200 Milliliter Tomatenmark
0,3 Liter Rotwein
0,3 Liter Brühe selbst gemacht
Rosmarin
Majoran
Oregano
Thymian
Basilikum
Olivenöl
Zucker
Salz
Pfeffer
Wacholderbeeren
Lorbeerblätter
Schnittlauch

Beilage:

Baguette

Ich habe wieder so einen Tag hinter mir, bei dem es nicht einmal zur Mittagspause gereicht hat und morgens vor der Arbeit frühstücke ich auch nicht. Mein Magen hängt mir dann dementsprechend in den Kniekehlen. Passiert mir nicht oft, aber manchmal ist es eben so. Ich bin dann auf dem Rückweg von der Arbeit noch kurz einkaufen gegangen, weil ich Lust auf geschmortes Fleisch verspürte und wusste, dass ich nichts passendes im Kühlschrank habe. 

Hähnchenteile abwaschen und trocken tupfen

Schalotten von der Schale befreien

Knoblauch häuten

Olivenöl erhitzen und Vollgas geben.

Zucker in den Wok geben und die Schalotten und Knoblauch karamellisieren.

Wenn das Gemüse Farbe bekommen hat, Peperoni dazu geben nach Geschmack.

Die sind ziemlich heftig vom Vietnamesen

Nun das Fleisch in den Wok, den Topf, in der Pfanne legen und das Gemüse vom Pfannenboden holen, damit das Fleisch mehr Auflage zum Bräunen hat.

Ich hole alle Gewürze aus dem Regal die ich in Kräutern der Provence vermute, und bis auf Lavendel ist das schon recht komplett, würde ich sagen, plus Lorbeerblätter und Wacholderbeeren

Hier könnt Ihr sehen, wie die Haut relativ schnell Farbe bekommt.

1/2 Staudensellerie zerkleinern

Ich bin auch kein großer Freund von Sellerie, aber beim Schmoren bringt das einfach einen guten Geschmack

Einen Teelöffel Meersalz

Der Herd läuft immer noch auf Volldampf

Staudensellerie dazu geben

200 Milliliter Tomatenmark zum anrösten in die Pfanne drücken

Wenn das Tomatenmark anfängt braun wird, mit der Temperatur auf der größten Platte auf halbe Kraft runtergehen und die ganzen Gewürze in die Pfanne geben, bevor es mit dem Schmoren losgeht. 

Lorbeerblätter, Wacholderbeeren

Rosmarin, Majoran, Oregano, Thymian, Basilikum

0,3 Liter Rotwein in den Wok kippen. Der ist jetzt nix tolles, aber ich trinke keinen Rotwein und verwende den nur zum Kochen, wenn ich weiß dass der in dem Moment gut dazu passt.

Wir haben 200 Milliliter Tomatenmark in der Pfanne, das dreifach konzentriert ist. da passt noch mehr Flüssigkeit dazu, die dann trotzdem komplett gebunden wird.

Für den runden Geschmack kommen deswegen jetzt noch 300 Milliliter selbst gemachte Brühe in den Wok

Jetzt mit der Pfanne auf die kleinste Platte des Herdes umziehen und nur so hoch einstellen, dass der Pfanneninhalt nur so leicht vor sich hin simmert. Das soll nicht sprudelnd kochen, damit das Fleisch nicht zäh wird, oder von den Knochen fällt

Deckel auf den Wok legen und eine dreiviertel Stunde auf kleinster Flamme laufen lassen. Kurzzeitwecker stellen und alle 15 Minuten umrühren. 

Nach 45 Minuten, oder einer Stunde, das ist echt egal, bei der kurzen Fleischfaser die Hähnchen hat, ist die Soße schön angedickt und das Fleisch zart wie Butter. Das duftet toll und schmeckt noch viel besser.

Das passt zu einem einfachen Abendessen in der Woche genau so gut, als wenn man am Wochenende Freunde zu Besuch hat.

Total zartes Fleisch, die Haut löst sich von alleine und ein irrwitzig voller Geschmack nach Rotwein und Gewürzen.
Dazu passt ein einfaches Baguette, wie man das in Frankreich dazu reichen würde.

Das ist ruckzuck verputzt

Also lieber gleich ein bisschen mehr davon machen, denn das macht Hunger auf mehr.
Der Rotwein ist bei mir zu zur Deko, ich habe den nicht getrunken, aber wenn man Rotwein mag und nicht so einen Blindmacher in der Flasche hat, dann ist das dazu eine tolle Begleitung,

Der Alkohol hat im Essen jedenfalls keine Chance und der Wein sorgt nur noch für den guten Geschmack. Ich finde das total klasse, was so ein Herd sich alleine zusammenkocht, wenn man ihm mal eine dreiviertel Stunde Zeit gibt und was man dafür als Belohnung bekommt.

Das ist richtig faules Kochen ohne Plaste und Elaste, ohne Glutamat und Fix für Hastenichtgesehen, womit ich mein Quantum an Hasstiraden in diesem Beitrag schon ausgeschöpft habe,

Das lässt sich auch gut vorbereiten und auf kleiner Flamme, ohne Qualitätsverlust in 30 Minuten wieder erwärmen.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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2 Kommentare

  • Man gut, dass du keinen Lavendel gehabt hast. Der ist nämlich in der Provence selbst auch nicht in "Herbes de Provence" enthalten. Sieht lecker aus, mon frère.

    • ich weiß nur dass ich beim bourguignon frische kräuter hatte und mich gewundert habe, was da alles bei den kräutern der provence drin ist. ich meine irgendwas was ich eher in waschmittel vermutet habe, war auch noch dabei. sieh zu, dass du mal nach berlin kommst. das steht immer noch an

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