Russischer Weißkohlsalat mit Möhren

Ich kaufe mir ja eigentlich nichts fertig hergestelltes im Supermarkt. Ich habe letztens eine Ausnahme gemacht, weil mich der Krautsalat im Mix Markt immer so angeschaut hat. Der sieht im Eimer aus wie frisch gemacht und zu meinem Erstaunen schmeckte der auch total gut. Richtig knackig, leichte Säure und ausgewogen gesalzen mit einer süßen Note. Der Krautsalat war so gut, dass ich den unbedingt selbst herstellen musste, weil ich das unmöglich auf mir sitzenlassen konnte.

 

Zutaten:

1,3 Kilo Weißkohl
500 Gramm Möhren
0,3 Liter Essig
0,3 Liter Rapsöl oder Sonnenblumenöl
5 Esslöffel Salz
8 Esslöffel Zucker
2 Esslöffel Pfeffer
Dill
Strunk aus dem Kohl entfernen
Kohl hobeln oder schneiden.
Die Weißkohlstücke sollten mundgerecht sein
Wenn man mit dem Messer schneidet, muss man höchstwahrscheinlich noch ein bisschen kleiner hacken.
Den Weißkohl in eine Salatschüssel geben.
Die Möhren habe ich auf der Standreibe in Scheiben, oder Streifen gehobelt.
Diesbezüglich herrscht Formfreiheit, nur möglichst dünn sollten die Möhrenstücke sein.
Die kommen auch in die Salatschüssel.
Die Marinade ist so einfach wie heftig, aber eben auch typisch russisch. Da werden keine Gefangenen gemacht.
1 Glas Essig. Ich habe Branntweinessig genommen, weil ich davon ausgegangen bin, dass es im russischen Alltag eher selten Weißweinessig gibt.
Das Glas Essig (0,3 Liter) kommt in einen Kochtopf
Herd auf volle Pulle stellen.
Während der Essig heiß wird, können wir schon würzen.
8 Esslöffel Zucker
Die meinen echt ernst mit dem russischen Krautsalat
5 Esslöffel Salz
2 Esslöffel Pfeffer
Alles aufkochen lassen.
Nun schon mal das Öl ins Glas geben und warten, bis der Essig aufgekocht ist.
Das ist jetzt der Fall.
Öl dazu geben und den Herd abstellen.
Rühren bis sich Zucker und Salz aufgelöst haben, falls sie das vorher noch nicht gemacht haben.
Anschließend das heiße Dressing über den Salat kippen
Alle Zutaten vermischen und mindestens zwei Stunden abkühlen lassen.
Dill finde ich auch typisch russisch, deswegen hacke ich noch welchen, für den frischen Eindruck.
Ich hacke den klein und lege mir noch ein bisschen Dill als Deko zur Seite.
Bei den Zutaten muss niemand Angst haben, dass man noch nachwürzen muss. Ich habe gedacht, das ist ganz schön viel Zucker und ganz schon viel Salz und ganz schön viel Essig und ganz schön viel Öl, aber wer nicht vögelt kriegt kein Kind. Soll ja auch schmecken.
Alle Zutaten miteinander vermischen.
2 Stunden ziehen lassen, oder auch einen ganzen Tag.
Jetzt wird getestet. Schmeckt saugeil. So richtig wie russischer Weißkohlsalat im Restaurant, oder wenn man den im russischen Supermarkt kauft. Total voller Geschmack und von nichts zu viel. Passt pefekt von Süße und Säure und ist knackig wie verrückt. Ich habe den Weißkohlsalat am nächten Tag im Kindergarten beim Sommerfest mitgenommen. Da ist der sehr gut angekommen. Zeitgleich habe ich mir auch noch den Behälter mit dem gekaufen Kohlsalat mit meinem eigenen Salat befüllt und den zum Lagern in den Kühlschrank gestellt. Jetzt nach vier Tagen schmeckt der Kohlsalat immer noch toll und das wir der bestimmt noch viel länger tun, wenn man den kühl lagert.  Das ist wirklich einer der besten Krautsalate, die ich je gegessen habe und während ich den Text hier noch einmal gegenlese, bediene ich mich noch mal daran. Alter, so gut!
Der könnte auch beim Griechen auf einer Vorspeisenplatte liegen, oder beim Chinesen in ein wenig schärfer serviert werden. So klein ist die Welt am Ende und da erfindet keiner das Rad neu.
Der Weißkohlsalat ist perfekt zum Grillen, zu Balkanküche im allgemeinen, zu Frikadellen, Schnitzeln, oder einfach so pur mit einem Stück Weißbrot.
Ich wünsche viel Spaß beim Nachschnippeln und einen guten Appetit.

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6 Kommentare

  • Genau so mache ich meinen Weißkrautsalat auch immer und ich liiiiiebe diesen Geschmack!
    Ähnlich lege ich auch Radieschen, Rettich, Zwiebeln, usw. als gepickeltes Gemüse ein. Dazu noch Körner von Senf, Koriander und Pfeffer…. hach… ich bekomme Hunger;)

    Hab einen tollen Tag!
    Liebe Grüße Tanja

    • du bist ja auch ne nachgewiesene fachkraft. ich brauche by the way noch fotos. biste im boot? und ich koche auch gerne dein rezept nach, um deinen ruhm zu mehren.

  • Vivian

    Genau so hat schon meine Oma Krautsalat gemacht (allerdings ohne Möhren und Dill). Und ich hab das von ihr so übernommen… nur das Hobeln finde ich immer so lästig, sonst gäbe es den noch öfter.

    • meine Oma hat leider gar nichts gemacht, über das es sich zu reden lohnen würde. deswegen beneide ich euch alle, wenn ihr kulinarisch irgendwas mit auf den weg bekommen habt. ich muss mir das alles neu erfinden, bzw erarbeiten

  • Babette

    So, Hase…habe ich fast genau nach deinem Rezept gemacht. Da ich das Kraut aber vorher noch mit Brühe übergossen habe, habe ich deutlich weniger Salz und Essig genommen (ca. die Hälfte) Nur lass ich den Salat ziehen und werde berichten….

    • tja hase (?) ;-), ähm… was heißt “fast” nach meinem rezept? brüher schadet generell nie und ich stehe auch gerne für abwandlungen pate. ich bin da nicht so. wie man brühe selbst kochst, hast du schon gesehen?

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