Schweinebauch mit Knallerkruste – in Rapsöl frittiert
Ihr habt sicherlich meine frittierte Rinderhüfte gesehen? Wenn man schon mal zwei Liter Öl in der Pfanne hat, dann kippt man die nicht gleich weg, sondern experimentiert stattdessen noch mit anderen Rezepturen. Ich hatte total ergebnisoffen Schweinebauch ohne Knochen gekauft und nachdem das Rind so lecker war, wollte ich mal schauen ob man auch mit Schwein etwas im Fett (Rapsöl) anfangen kann. Das Versprechen ist Zeitersparnis und bei mir vor allem die Chance auf eine leckere Kruste. Die bekomme ich in meinem Gasofen ums Verrecken nicht hin. Ihr wisst schon, wenn das Fett oben mit einem lauten Ploppen knusprig wird.
Zutaten:
1,3 Kilo Schweinebauch
1 Teelöffel grobe Meersalz
Zuckerrübensirup
Pfeffer
Als erstes die Pfanne auf Volldampf anstellen und einen Holzgegenstand hinein legen. Wenn daran die Blasen sprudeln, dann stimmt die Gartemperatur. Wie gesagt, das ist ein Experiment und ich habe das vorher auch noch nie gemacht und zeige Euch auch Lösungswege, wenn man noch ein wenig hängt. Meine Ausgangssitutation war Samstagabend, eine drängelnde Ehefrau, dass die Kinder ins Bett sollten und drei von vier Kindern, die immer im Kreis liefen und meckerten, dass sie Hunger haben.
Das ist das Stück Schweinebauch.
Mir fehlt ein gutes Messer, mit dem man durch die Schwarte kommt. Sonst hätte ich das noch engmaschiger eingeritzt
Das Fett ist heiß und ich lege das Fleisch für insgesamt 25 Minuten ins Fett. Unter uns Betschwestern habe ich festgestellt, dass es 30 bis 35 sein müssten, aber ich zeige Euch weiter unten noch, wie man das lösen kann und trotzdem gut essen kann.
Nach der halben Zeit wenden
Hier kann man nach dem Wenden schon gut sehen, wie sich die schwarze gut gebräunt hat und knusprig ist.
Ich habe dann nach 25 Minuten die Kerntemperatur genommen und ganz schön doof geschaut, dass die mal gerade um die 60 Grad war. Für Schwein braucht man aber 78 Grad, damit es richtig saftig ist und gleichzeitig nicht mehr rosa, sondern so dass es auch alte Mütterchen essen würden.
Ich habe gedacht das löse ich konventionell, in 20 Minuten im Ofen bei 175 Grad, ich hätte auch 10 Minuten im Fett weitermachen können. Nachdem ich nun aber schon die geile Kruste gesehen habe, wollte ich auch noch schauen, wie das glasiert schmeckt.
Grobes Salz, weil gewürzt haben wir ja noch nicht.
Zuckerrübensirup
Fleisch für 20 Minuten in den Ofen stellen.
Hier das was an Fett mit karamellisierten Sirup übrig geblieben ist.
Fleisch gegen die Faser anschneiden
Schaut mal, das ist das Fleisch aufgeschnitten. Total zart, total saftig. Weil noch kein Pfeffer drauf ist, würze ich noch mit Pfeffer aus der Mühle nach.
Immer ein bisschen vom Bratensatz aus der Ofenform darüber geben. Da sitzt richtig Geschmack drin, vom Sirup, Fett und Salz
Dann die Fleischscheiben komplett mit der Flüssigkeit aus der Ofenform begießen. Dann kann sich am Tisch jeder bedienen.
Schweinebauch ist ja eher ein billiges Fleisch und genießt irgendwas zwischen keinem guten Ruf und wird andererseits in der Sternegastronomie eingesetzt. Man kann den richtig zart machen und durch das ganze Fett ist er auch sehr saftig. Richtig zubereitet, schlägt man damit jedes Schweinefilet.
Dazu habe ich noch einen Kartoffelsalat mit Joghurtmayonnaise gemacht, aber ich erspare Euch an dieser Stelle noch einen Kartoffelsalat in meinem Blog.
Sensationell günstiges Gericht, super zart, geschmacklich ganz weit vorne, toller Geschmack durch das Zuckerrübensirup. Ich bin begeistert.
Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.
Geil.
danke 😉
Super gemacht und super erklärt.
Werde hier noch rumstöbern, Familie will heute Fleisch ( und Pf.-Sonntag vege und Pf.- Montag Fisch)
hallo georg, vegetarisch kann ich, aber bei fisch bin ich raus ;-). und sowieso, willkommen im club