Kartoffelklöße nach Stevan Paul

Rezepte für gute Kartoffelklöße kann man gar nicht genug haben. Das sehe ich jeden Tag, wenn ich die ollen Teile aus dem Kochbeutel in den Gruppen sehe. Die erkennt man immer an der Naht auf der Oberseite und die sind ein echter kulinarischer Offenbarungseid, geschmacklich gleich nach Bauschaum kommend. Deswegen habe ich mich sehr gefreut, als ich ein Rezept von Stevan Paul gefunden habe. Das ist sehr reduziert und da ist nicht mehr drin, als man wirklich braucht. Ich mag das ja sehr, wenn Dinge nach sich selbst schmecken und für alle, die bisher noch nie selbst Kartoffelklöße hergestellt haben, nimmt das vielleicht die Berührungsängste, dass es schwer wäre und man dafür viel braucht, was man am Ende gar nicht zuhause hat.

Zutaten:

1 Kilo Kartoffeln, gerne mehligkochend, ich habe festkochende verwendet
1/2 Teelöffel Salz
20 Gramm Speisestärke oder Kartoffelmehl
80 Gramm Mehl
1 Ei
Butter zum Aufbraten

Kartoffeln abwiegen
Kartoffeln kalt aufsetzen. Weil es den Kartoffelteig feuchter macht, wenn man in Salzwasser kocht, verzichte ich darauf das Kochwasser zu salzen.  Ich verwende immer festkochende Kartoffeln, das Rezept sagt aber mehlig kochende.  Nehmt was weg muss.
Ab dem Zeitpunkt wenn das Wasser kocht, könnt Ihr zwischen 20 und 25 Minuten Kochzeit rechnen.
Die Kartoffeln sollten noch warm sein, wenn man später nach dem Kochen die Schale pellt.

Wenn die Kartoffeln schon komplett ausgekühlt sind, kann es im Gegenzug sein, dass Ihr ein bisschen mehr Mehl und Speisestärke braucht, damit der Teig nicht so feucht ist. Auch nicht schlimm, muss man nur wissen
Hier sind die gepellten Kartoffeln
Mehl abwiegen (zumindest beim ersten Mal, später bekommt man dafür ein Gefühl)
Speisestärke zum Mehl geben
Durch rütteln vermischen
Die Kartoffeln mit der Kartoffelpresse zerkleinern
Ich nehme normal auch einen Kartoffelstampfer dafür, aber Ihr schaut ja zu
So ist die Kartoffel sehr fein zerkleinert


Mehl und Stärke in die Schüssel kippen, 1/2 Teelöffel Salz
Wasser erhitzen, dieses Mal auch richtig salzen
Ein Ei in die Schüssel aufschlagen
Danach den Teig verkneten
Der Teig soll griffig sein und nicht zu klebrig an den Händen. Auf die Kartoffelmenge ist das total wenig Mehl und Stärke, wenn ich das mit meinen anderen Rezepten vergleiche. Das holt man vor allem durch das salzfreie Kochen und die Resttemperatur der Kartoffeln bei der Teigherstellung raus.


Wenn man die Händen beim Rollen der Klöße anfeuchtet, wird die Oberfläche glatter
Ich habe extra für Euch den Teig gewogen, um ungefähr gleich große Knödel zu formen

Wenn das Wasser kocht, den Herd auf kleinste Stufe runterdrehen

Kartoffelklöße in den Topf geben

 Deckel auf den Topf legen


Nach 15 Minuten sind die Kartoffelklöße gar und im Wasser nach oben gestiegen.
Kartoffelklöße mit dem Schaumlöffel aus dem Topf heben.

    Die könnte man jetzt so wie sie sind servieren

Ich habe die aber nur bis zu dieser Stelle für den nächsten Tag vorproduziert und lasse die Kartoffelklöße im Kühlschrank übernachten. Am nächsten Tag 100 Gramm Butter in der Pfanne erhitzen


Petersilie hacken

Kartoffelklöße immer in drei Scheiben scheiden
Die geschnittenen Kartoffelklöße in der erhitzten Butter in der Pfanne bräunen

 
Bei mittlerer Hitze alle drei Minuten wenden
So sollen sie aussehen

Die Kartoffelklöße schmecken frisch aus dem Wasser, oder auch erst noch in Fett ausgebraten sehr sauber. Ich habe weder Pfeffer noch Muskatnuss verwendet, was ich sonst immer genommen hätte, wenn Stevan Paul nicht etwas anderes behauptet hätte. Die Kartoffelklöße sind aber über jeden Zweifel erhaben und schmecken genauso so gut, wie man das von frisch produzierten erwarten darf. Ich kenne aber nur gute Rezepte von Stevan Paul. Da kann man immer sicher sein, dass sie funktionieren.

So lecker, dass man glatt auf die Weihnachtsente verzichten könnte.
Super schlichtes Rezept bei maximalem Ergebnis. Um mal mit dem Gerücht aufzuräumen, das Menschen mit Kochbeutelklößen immer streuen, wenn sie mit dem Industriezeug ertappt wurden, sie hätten das nur gemacht, weil a.) Arbeit, b.) keine Zeit, c.) es kam ein Mann und der hat gesagt, aber sonst machen sie die immer selbst. NIEMAND der seine Klöße ein einziges Mal selbst gemacht hat, isst hinterher je wieder welche aus dem Kochbeutel und würde die auch niemals auf einem Foto seiner Gerichte zeigen. Gleiches gilt für Menschen die behaupten, gekaufte aus der Truhe, oder wie auch immer, würde genau so gut schmecken, wie selbst gemachte. Da weiß jeder der sich damit auskennt, dass da ein Blinder über Farbe redet und noch nie selbst welche gemacht hat. Ach ja, das Gequatsche nervt mich tierisch, aber gut dass wir mal drüber gesprochen haben.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit

Print Friendly, PDF & Email

8 Kommentare

  • Poppe Carola

    Ich bin 55 Jahre alt kochen seit meinem 15 Lebensjahr aber vor Kartoffelklöße habe ich aller höchsten Respekt dabei lieben wir sie.
    Ich werde dieses Rezept unbedingt nach Kochen und hoffe das meine Angst die Klöße nicht hinzubekommen endlich vorbei ist.
    Ich danke dir für deine Rezepte du erklärst immer super toll und das Ergebnis ist auch immer super lecker.
    LG.

    • hallo carola, dann hat sich die arbeit für mich schon gelohnt, wenn du die nun mal selbst machst. da kann nichts falsch laufen. du musst nur genug stärke haben, um den teig notfalls noch trockener zu machen. keine angst haben, einfach ran an den speck

  • Ingo O

    Moin Jörg,

    freut mich, dass Du in letzter Zeit öfter mal was von Stevan Paul nachkochst. Du hast Recht: Rezepte von ihm funktionieren eigentlich immer und schmecken richtig gut!

    Besonders mag ich von ihm die Schnellen Teller aus der Effilee.

    Ach so, die Kartoffleklösse sehen natürlich auch super aus.

    Beste Grüße

  • Nadine

    Hmmm janeistklar… so easy?
    Ich hab ein Trauma durch die Dinger als ich als Kind meinen Eltern welche gemacht habe/ machen wollte….. man hat mir dann unterstellt ich hätte kapü Pulver (Meine Mutter konnte nicht kochen) reingekippt, da alles am Boden des Topfes zu Brei zerfallen ist… seit jeher nur die im Beutel gemacht.

    Semmelknödel einfach altes Brötchen (Mini Viereck) reindrücken?
    Speckknödel einfach Bacon reinarbeiten?

    Ich liebe diese Dinger … besonders so wie du gezeigt hast, schön geil knusprig angebraten, größerer mundorgasmus wie gekocht oder beiliegende Fleisch (und ich bin eine totale fleischfresserin)

    • hallo nadine, du kannst die natürlich auch füllen. semmelknödel werden aber aus alten brötchen gemacht. irgendsowas habe ich auch im blog. bei speckklößen kommt der speck in den kartoffelteig. das stimmt. ich mag die klöße gebraten auch noch lieber, als nur gekocht.

  • Claudia

    Oh vielen Dank für das Rezept. Genau so eins hab ich lange gesucht. Hab sie ganz schlicht immer bei meiner Oma gegessen, kann die aber nicht mehr fragen. Hab mir einmal Pf…ni gekauft. Nie wieder. Kein Vergleich. Semmelknödel kann ich. Aber vor Kartoffelknödeln hatte ich Respekt. Danke das du dss Rezept so toll und ich denke auch ziemlich idiotensicher erklärt hast.

    • hallo claudia, das ist wirklich einfach. davor musst du keine angst haben. wenn der teig nicht so trocken wird, wie du das gerne haben willst, mehr mehl, oder noch besser mehr stärke nehmen. Jeder kartoffel gibt unterschiedlich viel feuchtigkeit ab, also immer entspannt bleiben.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert