Pide mit Rinderhack

Ich stehe total auf Pide. Wenn man Pide jemandem beschreiben sollte, der das Gericht noch nie gegessen hat, würde man höchstwahrscheinlich in die Falle tappen und es wie eine Pizza beschreiben, aber das stimmt natürlich überhaupt nicht, weil der Teig weder Öl enthält und am Ende wird auch nicht alles mit einem leicht schmelzenden Käse überbacken wird. Das ist extrem eigenständig und im ganzen Südosteuropäischen Raum verbreitet, sowie auf der anderen Seite des Mittelmeeres, also im arabischen Raum.
Zutaten:
500 Gramm Mehl
1/4 Würfel Hefe 10 Gramm
1,5 Teelöffel Salz
350 Milliliter warmes Wasser bis 37 Grad
Hackfleisch:
500 Gramm Rinderhack
1 Zwiebel
1 grüne Peperoni (mild)
3 Tomaten
2 Esslöffel Paprikamark
1 Teelöffel Salz
1 Prise Pul Biber oder Chiliflocken
1 Esslöffel Minze
100 Milliliter Wasser
1 Schuss Olivenöl
Zum Bestreichen:
50 Gramm türkischer Joghurt
1 Eigelb
Beim Servieren:
Zitronenscheiben
Petersilie
Auf den Bildern seht Ihr die doppelte Teigmenge, denn ich habe die Gelegenheit genutzt und sowohl eine Version mit Rinderhack, als auch eine mit Fetakäse gebacken. Bei mir sind ja auch gleich sechs Leute am Tisch. Da muss man andere Mengen produzieren, als bei den meisten Pärchen. Außerdem lohnt sich die Arbeit umso mehr, wenn man gleich größere Mengen produziert.
Mehl in eine Schüssel geben und eine Mulde hineindrücken.
Wasser bis 37 Grad in ein Litermaß geben
Einen halben Würfel Hefe auf 1000 Gramm Mehl, entsprechend nur 10 Gramm Hefe (viertel Würfel) bei 500 Gramm Mehl
Hefe im Wasser auflösen, also mit einem Esslöffel verrühren
Hefewasser in die Mulde gießen
Teig eine Viertel Stunde stehen lassen, bis man mit dem Ohr die Hefe arbeiten hören kann
Vorher noch Salz hinzu geben.
Danach den Teig mit einem Esslöffel verrühren und das Mehl von den Wänden der Schüssel kratzen.
So sieht der Teig vor dem Gehen auf.
Mindestens eine Stunde gehen lassen. Ich habe den Teig übernachten lassen.
Die Wartezeit kann man auch für den Belag nutzen, wenn man den Teig nicht über Nacht gehen lassen möchte. Allerdings ist Essen immer besser, je mehr Zeit man ihm gibt, da macht dieser Teig keine Ausnahme.
Olivenöl in der Pfanne erhitzen. Das ist meine Edition 9 von diePfanne.com
Rinderhack verkneten, damit es hinterher nicht wie Regenwürmer aussieht.
Fleisch in der Pfanne anbraten
2 mittelgroße Tomaten
‘Tomaten hinten über Kreuz einschneiden. Einen Liter Wasser im Wasserkocher, oder im Topf zum Kochen bringen
Fleisch in der Pfanne langsam mit dem Pfannenwender zerteilen, in dem Maße wie es Röstaromen bildet
Immer weiter auseinander rupfen
Je besser angebraten wird, desto weniger Gewürze braucht man, wenn schon Röstaromen vorhanden sind.
Die beiden angeritzten Tomaten in ein Litermaß geben.
Mit kochendem Wasser begießen.
Zwischen ein und zwei Minuten abwarten,dann kann man die Haut mühelos abziehen.
Haut einer roten Zwiebel abziehen.
Zwiebel zerkleinern.
Zwiebel zum Rinderhack geben.
Die Haut kann man nun mit Daumen und Zeigefinger abziehen.
Die abgezogenen Tomaten zerkleinern.
Wenn das Rinderhack angeschwitzt ist kommen die Tomatenstücke hinzu
Untermischen
2 Esslöffel Paprikamark
Das kann man auch selbst machen, aber das werde ich in größeren Mengen im nächsten Herbst machen.
100 Milliliter Wasser
Eine grüne Peperoni zerkleinern
Keine Sorge, die ist nicht scharf.
Peperoni ebenfalls in die Pfanne geben.
Alles vermischen
Einen Teelöffel Salz
1 Prise Chiliflocken, oder Pul Biber. Das ist eine typisch türkische scharfe Gewürzmischung mit Peperoni, aber auch Salz.
10 Minuten einkochen lassen.
Abkühlen lassen, bevor man das Rinderhack auf den Pide weiter verwendet, aber auch das habe ich schon am Vorabend erledigt.
Mein Teig explodiert über Nacht schon in der Teigschüssel, wie man hier gut sehen kann.
Mit dem Löffel den Teig vom Rand abkratzen
Sieht gut aus, duftet auch gut.
Minze hacken
Die Minze rühren wir beim Rinderhack unter.
Das hat auch in der Pfanne übernachtet, aber das ist nur meine Vorgehensweise, um am nächsten Tag schneller zu sein.
Teig abnehmen
Teig ein bisschen aufmehlen, damit der nicht so klebt.
Längliche Form auf einem Holzbrett ausrollen.
Dafür nimmt man üblicherweise ein Nudelholz
Rinderhack in der Mitte platzieren, Ränder freilassen.
Rand umschlagen und andrücken.
Das klappt ganz gut, aber es ist keines meiner Talente, mehrere Dinge gleich aussehen zu lassen. Ach ja, nehmt BACKPAPIER und kein Pergamentpapier, das löst sich nach dem Backen besser vom Backwerk.
Mein Vorschlag zur Güte, selbst besser machen.
Wenn ich das jeden Tag machen würde, hätte ich auch bei aller Talentfreiheit eine Routine, aber so mache ich jeden Tag irgendwas Neues für Euch, mit dem immer gleichen Problem, zwei linke Daumen.
Ein Eigelb aufschlagen
Joghurt hinzu geben.
Verrühren. Das ist überigens auch der optimale Bestrich bei Fladenbrot, habe ich im Nachhinein gesehen. Macht eine total schöne Oberfläche.
Die Pide habe ich zum wieder Aufgehen eine halbe Stunde ruhen lassen. Kann man machen, muss man aber nicht.
Die Ränder mit der Joghurt-Ei Mischung bestreichen.
Backofen auf 230 Grad aufheizen
Glatte Petersilie hacken
Die nehmen wir später zum Bestreuen der fertigen Piden
20 Minuten backen bei 230 Grad. Ich habe nur 220 Grad genommen, deswegen sind meine Pide noch ein bisschen blass. Meine Pide mit Feta, habe ich dann stärker gebacken.
Zum Servieren mit Zitronenscheiben und Petersilie bestreuen.
Am Stück ist schön, aber mit vier Kindern am Tisch klappt es besser, wenn man die Pide in Stücke schneidet.
Saulecker mit dem Rinderhack, dem leicht minzigen Geschmack und der frischen Petersilie. Der Teig ist toll und ein Spritzer Zitrone ist dazu echt der Killer. Ganz groß. Das haben meine Kinder mittags so inhaliert.
Deswegen habe ich abends noch einmal den Teig benutzt und Pide als ganzes Blech und die formelle Fummelei hergestellt.
Teig leicht aufmehlen.
Auf dem Backblech ausrollen.
Mit dem Rinderhack bestreichen, Ränder mit Ei und Joghurt bestreichen.
20 Minuten bei 230 Grad backen und mit Zitrone und Petersilie bestreuen.
So ist es bei mir noch besser angekommen, als die einzelnen kleinen Piden. Vielleicht ist das gut, wenn man Besuch hat und / oder eine Party feiert, oder mehr Leute am Tisch hat.
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Hier sind meine Pide mit Feta, da kann man schon sehen, wie die aussehen, wenn man mehr Temperatur gibt und so lange drin lässt, bis einem die Farbe zusagt.
Mir gefällt Pide jedenfalls super, mit dem knusprigen Boden und dem zarten aufgegangenen Teig, mit der total leckeren Auflage auf Rinderhack, würzig mit dem Paprikamark und spritzig mit der Zitrone. Wie schön, dass die Welt so groß ist und mehr zu bieten hat, als die immer gleiche Pizza.
Ich wünsche viel Spaß beim Nachbacken und einen guten Appetit.