Tex Mex Chili nach günstig-kochen.at

Ich mache eigentlich immer mein eigenes Ding und wenn mich jemand fragt, ob ich irgendwas testen will, dann sage ich zu 99 % dazu nein, weil es einfach nicht mein Stil ist. Ich schreibe nur über Ärgernisse, oder wenn mir irgendwas richtig gut gefällt. Vor allem mache ich das freiwillig und ohne dafür bezahlt zu werden. Bei Franz Emeder von guenstig-kochen.at war es für mich Ehrensache darüber zu schreiben, wenn er eine eigene Gewürzmischungsserie veröffentlicht, auch wenn ich mir selbst immer meine Gewürze selbst mischen würde. Kann oder will halt nicht jeder und in dem Moment, sollte es dann wie selbst gemischt schmecken und keine dummen Zutaten enthalten, wie Mononatriumglutamat, das auch häufig als Hefeextrakt verklausuliert wird. Deswegen war ich gespannt, wie es schmeckt und ich habe mir auch extra Testesser aus der Nachbarschaft besorgt, weil meine Familie im Urlaub war und sowieso kein Fleisch essen wollte.

Zutaten:
1 Kilo Rinderhack
7 Esslöffel Olivenöl
3 Gemüsezwiebeln 750 Gramm
400 Gramm Schweinebauch geräuchert.
3 Paprikaschoten
3 Knoblauchzehen
800 Gramm Dosentomaten
2 Dosen Kidneybohnen
2 Maiskolben
500 Milliliter Brühe selbst gemacht (anklicken)
4 Teelöffel Tex Mex Chiligewürz von günstig-kochen.at

Olivenöl im Wok erhitzen

Hackfleisch volle Pulle anbraten. Original Chili hat kein Hack, sondern wird aus fein mit dem Messer geschnittenem Rindfleisch geschnitten. Die Tex Mex Versionen werden allgemein mit Hackfleisch gemacht und dieses ganze Gedose mit Mais und Bohnen ist auch nicht mexikanisch, sondern von den USA, namentlich aus Texas rübergeschwappt und dann immer weiter eingedeutscht und uminterpretiert worden.

Drei Gemüsezwiebeln abziehen

Zwiebeln zerkleinern.

Fleisch wenden, wenn man schon riechen kann, dass es gut gebräunt ist.

Von der anderen Seite anbraten und nach fünf Minuten durchstechen und zerkleinern.

Das die Bauchspeck vom Schwein, geräuchert und gepökelt. Da sitzt eine Menge Geschmack drin.

Wenn das Hackfleisch braun gebraten ist, nehme ich es aus dem Wok heraus.

Bauchspeck würfeln

Bauchspeck bei geringer Hitze langsam ausbraten. Wir brauchen das ausgelöste Fett als Geschmackträger des Gerichts, aber eben nicht zum schwabbelig darauf Rumkauen. Das ist kein schönes Mundgefühl. Deswegen wir das Bauchfleisch langsam geröstet, bis es fast mager und ausgebraten ist. Rechnet dafür ungefähr 20 Minuten, wenn man noch nicht so genau weiß was man will, auch mal ne halbe Stunde. Das macht sich von alleine .

Paprika entkernen und zerkleinern.

Schaut mal, wie schon der Bauchspeck reduziert wird.

Wenn der so schön aussieht kommt Paprika in den Wok.

Zwiebeln ebenfalls in den Wok geben.

Alles vermischen und anschwitzen

Knoblauch auspressen

Man kann Knoblauch auch klein hacken, vieles spricht dafür, aber ich finde es im Moment total o.k. den Knoblauch zu pressen.

Jetzt kommt das Hackfleisch wieder zurück in den Wok

Alles vermischen. Herd läuft übrigens immer noch volle Pulle.

Tomaten

Ab in den Wok damit

2 Dosen Kidneybohnen

Brühe selbst gemacht. Für ein Chili aus Rindfleisch bietet sich auch eine Brühe vom Rind, oder Gemüsebrühe an.

Ich werde das Gefühl nicht los, als wenn man dafür in Mexiko gehasst wird, wenn man Mais ans Chili macht, aber in Deutschland gehört das zum guten Ton

Maiskörner von den Kolben runterschneiden

Jetzt wird es langsam voll im Wok

Habt Ihr was gemerkt? Wir haben noch gar nicht gewürzt. Wir haben uns bis jetzt so viel Mühe gegeben, dass da bis jetzt schon jede Menge Geschmack im Wok ist. Der Bauchspeck, die Röstaromen des Rinderhacks, die verschiedenen Gemüse und natürlich die Brühe. Ich würde selbst einen Teelöffel Salz, Chiliflocken, Wacholderbeeren, Lorbeerblätter, Koriander und Kreuzkümmel nehmen, stattdessen kommt nun das Tex Mex Chiligewürz von guenstig-kochen.at und meine Nase sagt mir, dass da weitestgehend auch die Zutaten drin sind, die ich auch verwende, plus vielleicht ein paar Unbekannte, die ich in Ermangelung einer Zutatenliste nicht weiß, aber das ist nicht schlimm, weil ich weiß dass kein Mist drin ist.

Gewürz untermischen

Chili ist ein Schmorgericht, daran ändert auch die Gewürzmischung nichts. Zeit spart man nicht, sondern man holt sich Geschmackssicherheit, wenn man nicht so genau weiß, was drin sein müsste.

Deckel auf den Wok, kleinste Platte, kleinste Flamme eine Stunde lang. Alle 20 Minuten umrühren.

Das dient auch dem Geschmack. Nach einer Stunde den Deckel abnehmen und noch eine, oder auch zwei Stunden im Wok reduzieren lassen. Man sollte Chili eine Nacht im Topf übernachten lassen. Kann man auch sofort essen, schmeckt aber nicht so gut.

Hier wärme ich das Chili am nächsten Tag wieder auf kleinster Platte und kleinster Flammer wieder eine Stunde auf. Dann ist die Fleischfaser zart und nichts brennt an. Schmeckt noch einmal ab, ob Euch der Chiligeschmack reicht, sonst noch einmal vom Chiligewürz nehmen.

Nun kann serviert werden

Tex Mex Chili nach guenstig-kochen.at

Dazu noch einen Klecks saure Sahne und Petersilie für die Frische

Das schmeckt wirklich ganz großartig, aber die wichtigsten Zutaten Zeit und Liebe sind drin, der Rest ist nur schmückendes Beiwerk.

Ich habe das Chili mit meinem Nachbarn Enrico und seinen beiden Söhnen gegessen, die auch das Alter meiner Kinder haben. Einhellige Meinung, das beste Chili, das sie je gegessen haben. Kann ja nur an der Tex Mex Gewürzmischung liegen.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

haha, jedesmal wenn ich denke “heut mach ich endlich mal den Kohl ala Paul oder was Gemüsiges”, postest du was Fleischiges worauf ich Bock habe…letztens Gyros (gabs gestern) und nun Chili; na jut muss ick wohl morgen machen..auf der Webseite von der Gewürzmischung stehen übrigens die Zutaten, werde mir da mal was selbst zusammenmixen 🙂
vorher musst du noch den franz reich machen 😉
wie meine Oma gesagt hätte..greif mal nem nackten Mann in die Tasche :O
ach komm, du bist doch gut im rennen
das ist nun relativ 🙂
dann einfach mit der zweiten Million anfangen, die geht einfacher als die erste
hihi, ich mecker ja nich, aber ich komm grad so über die Runden..deswegen gibts morgen meine selbstgemachte TExMEx Mischung 😀
Gestern habe ich das Chili zubereitet. Heute essen wir davon noch etwas, aufgewärmt ist es noch mal so gut.
Da ich keine TExMEx Mischung habe, nahm ich meine eigene Würzmischung. Es gab noch 100 ml Rotwein, der Schwung kam rein und eine Tafel Schokolade zartbitter. Das war der Hammer. Dunkle Soße, ausgewogen in Schärfe, Süße und Deftigkeit.
Du hast es halt drauf. Die Frage ist nur noch, wann Du zu Youtube gehst?
Ach Du Jeck* ( *in Köln ist das freundlich gemeint ), ich und youtube, dazu bin ich weder ein kulinarisches Vorbild, noch kommunikativ. Bei der Mühe, die Du hier gibst, hast Du aber ein regelmäßiges Feedback verdient, das ist das Mindeste.
Seit ich Deine Seite diesen Frühling gefunden habe, hat sich die tief verwurzelte Abneigung gegen das Kochen gewandelt. Als Teenager durchaus interessiert, war die Küche ein Machtkampf zwischen meiner Mutter und mir. Sie riss mir alles aus der Hand, kommentierte jede Kleinigkeit. Lediglich beim Abwasch ließ sie mich in Ruhe. Später, in meiner eigenen Küche, schmiss ich sie einmal raus. Es reichte. Jetzt ist sie tot, aber nicht durch meine Schuld.
Mittlerweile empfinde ich Gemüseputzen als meditativ. Das Einkaufe macht auch mehr Spaß. Außerdem kaufte ich gute Messer und einiges mehr, was Arbeitserleichterung bringt.
Gekocht habe ich immer, auch frisch. Die Fertigsachen mochte ich nie, als Kind war McDonalds kein Hit. Fondor, das Lieblingsgewürz meiner Mutter, schmeckte ich raus und fand es grausam.
Mein Mann lächelt immer fröhlich, wenn es ans Essen geht. Unsere Gespräche währenddessen sind tiefsinnig und hören sich etwa so an: Er: „Hmmm….Glatzmann?“ Ich: „Ja, Glatzkoch.“ Er: „Hmm….mmm!“
Ich möchte Dir herzlich Danke sagen, Jörg. Bei mir hast Du etwas bewirkt. So, und bevor ich als Schleimerin ausgebuht werde, höre ich auf.
Vielen Dank liebe Esther, Essen muss Spaß machen sonst kann man sich auch gleich von Astronautennahrung ernähren. Das muss schmecken und es muss einen beim Reinbeißen abholen. Außen knusprig, innen zart, scharf, süß, salzig, sauer. Das macht es doch aus. Deswegen hasse ich auch diesen konzentrierten Geschmack von nichts, wie bei Fondor.
Mein Mann lächelt immer fröhlich, wenn es ans Essen geht. Unsere Gespräche währenddessen sind tiefsinnig und hören sich etwa so an: Er: „Hmmm….Glatzmann?“ Ich: „Ja, Glatzkoch.“ Er: „Hmm….mmm!“
Einfach köstlich, kann es mir sehr gut vorstellen.
Wenigstens gibt es keinen Streit über das Essen.